Am 17. Mai 2019 begrüßte das IT Center der RWTH Aachen University Astronauten der NASA, hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der Raumfahrt sowie einen Nobelpreisträger der Physik.
Professor Schael, Inhaber des Lehrstuhls für Experimentalphysik I B und Leiter des I. Physikalisches Institut hat zur Pressekonferenz ins IT Center geladen, um das von ihm und seinem Team entwickelte neue Kühlsystem für das Alpha-Magnet-Spektrometer (AMS), das auf der Raumstation ISS verbaut wird, vorzustellen. Dabei handelt es sich um das größte Instrument zur Grundlagenforschung auf der Raumstation. Die Pressekonferenz wurde von einem interessanten und spannenden Rahmenprogramm begleitet. Ein Besuch in der aixCAVE, in der dieses Kühlsystem simuliert wurde, war dabei sicherlich ein Höhepunkt.
Professor Jürgen Roßmann, vom Lehrstuhl und Institut für Mensch-Maschine-Interaktion, und sein Team gestalteten deswegen eine virtuelle Simulation der ISS und des AMS-02 im Maßstab 1:1 und präsentierten diese den Astronauten in der aixCAVE im IT Center der RWTH Aachen.
Diese simulierte Darstellung präsentierte den Astronauten ein verblüffend realistisches Erlebnis. Das Modell im Originalmaßstab entstand auf der fünfseitigen Projektionsfläche einer der weltweit größten fünfseitigen Virtual-Reality-Installation. Davon, dass dieser Besuch der Realität zum Verwechseln nahe kam, konnten sich auch die beeindruckten Astronauten überzeugen. In ihren Vorbereitungen auf den Weltalleinsatz sind sie auf diese Weise ein ganzes Stück weitergekommen.
Neues Kühlsystem für ISS – entwickelt an der RWTH Aachen University
Drei Jahre lang von einem 70-köpfigen Team in enger Zusammenarbeit mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT), der NASA und anderen internationalen Forschungseinrichtungen an der RWTH Aachen entwickelt und gebaut. Eine internationale Astronautencrew macht sich nun im Juni dieses Jahres auf den Weg zur ISS, um in insgesamt fünf Weltraumeinsätzen das bestehende und versagende Kühlsystem durch das Neue zu ersetzen. Die Vorbereitungen dafür laufen also auf Hochtouren. Im September wird Professor Schael das neue Kühlsystem persönlich der Nasa übergeben. Im Oktober geht es dann zur ISS. Läuft alles nach Plan, können die Astronauten ab November mit den aufwändigen Installationen auf der Raumstation im All beginnen. Dabei muss jeder einzelne Handgriff sitzen. Stellen Sie sich einmal vor, Sie müssten mit Ofenhandschuhen einen Faden durch ein Nadelöhr fädeln. Selbst den kleinsten Fehler dürfen sich die Astronauten bei ihrem Einsatz nämlich nicht erlauben. Ein einziger Fehlgriff kann hier lebensentscheidend sein.
Um das Risiko für fatale Fehler gar nicht erst entstehen zu lassen, bedarf es intensivster Vorbereitungen der Astronauten. Die im Weltraum hantierenden Experten trainieren daher unter extremen Bedingungen den Ernstfall und simulieren dabei unter Wasser unter anderem die Schwerelosigkeit.
Dies war vielleicht ein kleiner Schritt für das IT Center, aber ein großer Schritt für die Installation des Kühlsystems des AMS auf der ISS.
Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags sind Nicole Filla und Julia-Elena Runkel.