Schaut man sich Statistiken der Arbeitslosigkeit Chinas an, so ist die Quote relativ konstant bei erstaunlich niedrigen 4 Prozent. Zum Vergleich: Lag die Quote Chinas im August 2013 bei 4,2%, so lag jene Deutschlands bei 5,2%, jene des Vereinten Königreiches bei 7,5% und jene Frankreichs bei 10,9%.
In China ist die Quote zum einen mit der etwas verfälschten Zählung verbunden. Doch kommt man nach China, so stellt man sehr schnell fest, dass es noch einen anderen Grund gibt: Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen! Am einfachsten ist dies bei der Fahrt mit dem Zug zu sehen: Zur Vermeidung von Schwarzfahrern muss man sowohl beim Eingang, als auch beim Ausgang an einem Drehkreuz vorbei. Alles geht natürlich vollautomatisch und das System ist auch sehr intelligent, da man so nicht länger im Zug sitzen bleiben kann, als man bezahlt hat, denn sonst kommt man nicht mehr aus dem Gleisbereich heraus. Allerdings stehen häufig Mitarbeiter an den Schaltern, welche das Ticket entgegennehmen, in den vorgesehenen Schlitz stecken, und das Ticket dem Fahrenden wieder in die Hand drücken. Sie kontrollieren nichts, sie stecken nur die Tickets in die Maschine. Als ob das noch nicht genug wäre, gibt es im Zug ebenfalls noch eine Kontrolle (in der Regel 3 oder 4 Kontrolleure), die schauen, ob man auch wirklich ein Ticket hat.
Und es gibt viele weitere Beispiele dieser Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Und trotz dieses hohen Dienstleisungsfaktors sind die Preise einfach winzig – wie hoch die Löhne diese Arbeitnehmer ausfallen, kann sich also jeder Vorstellen – leider eine erschreckende Erkenntnis meines Aufenthaltes.
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