Happy Halloween! Schon mal etwas von „Tombstones“ gehört? Passend zum Gruselfest des Jahres haben wir einen besonderen und mystischen Beitrag für Sie zusammengestellt. Die digitale Welt bietet uns enorme Möglichkeiten, aber was passiert, wenn Forschungsdaten gelöscht werden? Sind sie für immer verloren? Genau hier kommt die Idee der „Tombstones“ ins Spiel – eine elegante Lösung, um das Verschwinden von Forschungsdaten transparenter zu gestalten.
Was ist ein Tombstone?
Ein „Tombstone“ ist, einfach ausgedrückt, eine Landing Page, die anstelle von nicht mehr verfügbaren Forschungsdaten erscheint. Stellen Sie sich einen Grabstein vor, der an eine verstorbene Person erinnert. In der Welt der Forschungsdaten erfüllt ein Tombstone eine ähnliche Funktion: Wenn Daten gelöscht werden, bleibt der zugehörige persistente Identifikator (PID) aktiv. Dieser führt nicht zu einem toten Link, sondern zu einer speziellen Seite – der „Tombstone-Seite“ – mit den Metadaten der ursprünglich existierenden Daten. So bleibt die Information über die Daten erhalten, selbst wenn diese nicht mehr verfügbar sind.
Auf diese Weise erfährt die wissenschaftliche Gemeinschaft zumindest, dass die Daten existierten – und warum sie entfernt wurden. Das schafft Transparenz und beugt Wissenslücken vor. Denn nichts ist ärgerlicher als ein nicht funktionierender Link, insbesondere, wenn er zu wichtigen Forschungsdaten führt.
FAIR-Prinzipien und die Bedeutung von Metadaten
Die FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable) legen fest, dass Daten auch nach ihrem Verschwinden auffindbar bleiben müssen, selbst wenn sie nicht mehr verfügbar sind. Insbesondere das FAIR-Kriterium A.2 fordert, dass PIDs nicht ins Leere führen dürfen, sondern weiterhin nützliche Informationen liefern müssen. Diese Anforderungen verdeutlichen die Notwendigkeit, den Zugang zu Informationen auch nach der Löschung von Daten aufrechtzuerhalten.
Eine zentrale Rolle dabei spielen die Metadaten. Auch wenn die Daten selbst gelöscht werden, sind die Metadaten – also Informationen wie der Titel, die Autoren und Löschgrund– für die zukünftige Forschung von unschätzbarem Wert. Sie liefern den Kontext, der für den wissenschaftlichen Austausch unerlässlich ist. Ohne diese Informationen besteht die Gefahr, dass wertvolle Forschungsergebnisse unwiederbringlich verloren gehen.
Was verrät ein Tombstone?
Ein Tombstone verrät weit mehr als nur, dass Daten entfernt wurden. Warum wurden die Daten gelöscht? Lag es an Lizenzproblemen, Datenschutzbedenken oder anderen Gründen? Diese Details sind wichtig, um die Geschichte der Daten nachvollziehbar zu machen. Ein gut umgesetzter Tombstone lässt keine Fragen offen.
Fazit: Spuren hinterlassen
Auch wenn Daten nicht ewig sind, so können sie doch Spuren hinterlassen. Tombstones sind ein einfaches, aber wirkungsvolles Werkzeug, um das digitale Gedächtnis der Wissenschaft zu bewahren. Sie sorgen dafür, dass wichtige Informationen nicht im Nichts verschwinden und fördern die Transparenz in der Forschung. So wird die Forschung nachhaltiger und vertrauenswürdiger – auch wenn die Daten nicht für immer bleiben können.
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Für jegliche Fragen zum FDM steht Ihnen das FDM-Team gerne zur Verfügung. Das FDM-Team ist gespannt auf Ihre Anfragen und steht bereit, Ihnen weiterzuhelfen. Wir unterstützen Sie gerne bei allen Belangen rund um das Management Ihrer Forschungsdaten.
Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags ist Hania Eid.
Als Informationsgrundlage für diesen Beitrag dienten folgende Quellen:
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