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Forschungsdaten – Aktuelles und Wissenswertes

Zweites Nutzendentreffen von Coscine.nrw

08. Mai 2025 | von
Farbige Ballons

Quelle: Freepik

Am 29. April 2025 fand das zweite Nutzendentreffen von Coscine.nrw statt. Die Veranstaltung bot nicht nur spannende Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Plattform für Forschungsdatenmanagement (FDM), sondern war vor allem eines: interaktiv. In einer kreativen Gruppenarbeitsphase entwickelten die Teilnehmenden gemeinsam konkrete Kriterien für die Bewertung von Speicherplatzanträgen – ein wichtiger Baustein für den Reviewprozess des neuen Speichersystems DataStorage.nrw.

 

 

Worum ging es genau?

Coscine etabliert sich immer mehr zu einem zentralen Bestandteil der FDM-Infrastruktur in NRW. Über das neue Speichersystem DataStorage.nrw können Forschende für ihre Projekte Speicherplatz beantragen. Ob der Antrag genehmigt oder abgelehnt wird, entscheidet künftig ein wissenschaftsgeleitetes Begutachtungsverfahren, durchgeführt von FDM-Personal der DH.NRW-Hochschulen. Um diesen Prozess fair, transparent und fachlich fundiert zu gestalten, wurden während des Nutzendentreffens gemeinsam Kriterien erarbeitet: Was zeichnet einen guten Antrag aus? Wo sind Fallstricke? Und wie lässt sich der Begutachtungsprozess strukturieren?

Die Teilnehmenden kamen von verschiedenen Hochschulen der DH.NRW und gehören dem FDM-Personal an. Viele von ihnen werden perspektivisch selbst als Reviewer tätig sein, sobald Coscine als FDM-Service auch an ihren Einrichtungen eingeführt wird.

Das Treffen bot damit nicht nur eine Plattform zur Information und Vernetzung, sondern war gleichzeitig ein praxisnaher Einstieg in den Peer-Review-Prozess – inklusive direkter Einflussnahme auf die Kriterienentwicklung.

 

Die Arbeitsphase: Diskussion, Reflexion, Entwicklung

In einer intensiven Gruppenarbeitsphase diskutierten die Teilnehmenden entlang verschiedener Dimensionen. Dabei sollten sie an jeder der fünf Stationen (Projektbezug, Speicherplatzbedarf, Metadaten, Arbeitsablauf, Sonstiges) mitwirken und ihre Gedanken dazu aufschreiben.

Ein gelungener Antrag beginnt mit einem klaren Projektbezug: Neben formalen Angaben ist vor allem eine verständliche und fachlich fundierte Beschreibung des Vorhabens wichtig, um den Speicherbedarf nachvollziehbar zu machen – insbesondere bei interdisziplinären oder abgeschlossenen Projekten mit Archivierungsbedarf.

Beim Speicherplatzbedarf kommt es auf realistische, gut begründete Angaben an. Anträge sollten nicht aus Vorsicht überdimensioniert werden, sondern den tatsächlichen Bedarf darstellen. Ein Datenmanagementplan (DMP) kann dabei hilfreich sein, insbesondere bei größeren oder langfristigen Projekten.

Auch die Metadatenqualität wurde intensiv diskutiert: Generische Profile reichen oft nicht aus. Stattdessen sollten fachspezifische, idealerweise mit NFDI-Konsortien entwickelte Profile genutzt werden – ergänzt durch standardisierte Pflichtfelder. Gute Metadaten sind vollständig, fachlich passend und für Dritte verständlich.

Ein weiterer Punkt betrifft die Arbeitsabläufe im Umgang mit den Daten. Anträge sollten nachvollziehbar darstellen, wie Daten gespeichert, versioniert und bearbeitet werden und an welchem Punkt im Datenlebenszyklus sich das Projekt befindet – etwa ob es sich um aktive oder archivierte Daten handelt.

Abschließend wurde betont, wie wichtig scheinbar kleine Details sind: Dokumentation der Datenherkunft, verständliche Dateibenennung oder Hinweise auf verwendete Software und Geräte. Diese Informationen sind entscheidend für die langfristige Nutzbarkeit der Daten und sollten nicht fehlen, um ein stimmiges Gesamtbild zu vermitteln.

 

Ausblick: Das Guidebook für Reviewer

Die Ergebnisse der Gruppenarbeit fließen nun in ein Guidebook ein, das auf Zenodo veröffentlicht werden soll. Ziel ist es, Reviewern eine fundierte, nachvollziehbare und transparente Grundlage für die Begutachtung von Speicherplatzanträgen zu geben. Das Service Management Team wertet derzeit die beim Nutzendentreffen gesammelten Erkenntnisse aus. Auf dieser Grundlage wird anschließend in enger Zusammenarbeit mit dem FDM-Personal das Guidebook gemeinschaftlich erarbeitet.

 

Austausch mit dem Coscine-Team

Zum Abschluss des Treffens stießen die Entwickler*innen von Coscine dazu, um in einer offenen Q&A-Session mit den Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen. Diese Fragerunde bot Raum für konkrete Rückfragen, technische Detailfragen sowie Rückmeldungen aus der Praxis. Der direkte Austausch zwischen Nutzenden und Entwickelnden wurde von allen Seiten als besonders wertvoll empfunden und trug dazu bei, ein gemeinsames Verständnis für die weiteren Entwicklungsschritte zu schaffen.

 

Fazit: Mehr als ein Workshop

Das zweite Nutzendentreffen hat einmal mehr gezeigt, wie wertvoll der direkte Austausch zwischen dem FDM-Personal ist. Die Teilnehmenden haben den Workshop nicht nur aktiv mitgestaltet, sondern auch wichtige Impulse für die Weiterentwicklung von Coscine und DataStorage.nrw geliefert.

Wir danken allen Beteiligten herzlich und freuen uns auf das nächste Nutzendentreffen von Coscine.nrw.

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Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags ist Arlinda Ujkani.

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