Frau Dr. Jessica Rosenberg ist seit 2019 als Data Steward an der RWTH Aachen University beschäftigt und betreut dabei das Exzellenzcluster Fuel Science Center „Adaptive Umwandlungssysteme für erneuerbare Energie- und Kohlenstoffquellen“ (FSC).
Über die Aufgaben und Herausforderungen ihrer Arbeit spricht sie hier im Interview.
Frau Dr. Rosenberg, vor Ihrer Tätigkeit als Data Steward waren Sie bereits als Postdoc am Forschungszentrum Jülich und dem Universitätsklinikum der RWTH Aachen beschäftigt. Wie kommen Sie zum Datenmanagement und was hat sie dazu bewogen, sich auf die Stelle als Data Steward zu bewerben?
„Ich habe schon zu meiner Zeit als Neurowissenschaftlerin begonnen, mich mit dem Thema Forschungsdatenmanagement zu beschäftigen. Im Rahmen von neurowissenschaftlichen Studien fielen sehr viele unterschiedliche Daten von verschiedenen bildgebenden Verfahren an, die zudem natürlich auch mit Kollegen geteilt werden sollten. So brauchte ich eine Strategie, um den Überblick zu behalten. Nachdem ich an diversen Workshops, z.B. auch angeboten von der Unibibliothek der RWTH, teilgenommen hatte, realisierte ich, dass man sich mit dem Forschungsdatenmanagement auch hauptberuflich beschäftigen kann. Das Berufsbild ist ja noch recht jung und hat mich persönlich als neues Tätigkeitsfeld im Wissenschaftsmanagement sehr angesprochen.“
Wie sehen die Aufgaben eines Data Stewards aus?
„Da der Beruf des Data Stewards recht neu ist, geht es erstmal vor allem darum, Bewusstsein für die Belange des Forschungsdatenmanagements bei den Forschenden zu fördern und erste Handlungskonzepte umzusetzen.“
Wie macht man das?
„Zum Beispiel werden erste Prozesse zur Strukturierung der Daten angestoßen; die Forschenden werden bei der Umsetzung unterstützt. Dabei geht es darum, dass die Daten möglichst so aufbereitet und gespeichert werden, dass Sie den FAIR (Findable-Accessible-Interoperable-Reusable)-Prinzipien genügen. Die Konsistenz innerhalb des Clusters muss dabei berücksichtigt werden. Als Data Steward betreibt man dabei einen recht hohen Kommunikationsaufwand, identifiziert Verbesserungspotentiale, berät und hilft oft in persönlichen Gesprächen.“
Welche Herausforderungen begegnen Ihnen bei Ihrer Arbeit?
„Als Data Steward am FSC muss man die enorme Diversität der beteiligten Fächerkulturen von der Chemokatalyse über die Systemtechnik bis hin zu den Kommunikationswissenschaften berücksichtigen. Darüber hinaus muss beachtet werden, dass auch einige RWTH-externe Partner wie das Forschungszentrum Jülich sowie ein Max-Planck-Institut zum Cluster gehören. Obendrein werden viele Forschungsprojekt des Clusters zusammen mit externen Industriepartnern realisiert. Alle Vorstellungen zum erfolgreichen Datenmanagement unter einen Hut zu bekommen, ist bei so vielen Parteien nicht immer leicht.“
Frau Dr. Rosenberg, vielen Dank für das informative Gespräch. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg!
„Vielen Dank.“
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Inhaltlich verantwortlich für den Beitrag: Jessica Rosenberg, Jana Baur & Sophia Nosthoff
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