Das digitale Vorstellungsgespräch am IT Center
Digital as the new normal: Die aktuelle Situation stellt auch Bewerbungsprozesse vor neue Herausforderungen. Vorstellungsgespräche finden am IT Center seit letztem Jahr online statt. Michelle Kadansky, Personalerin am IT Center hat uns im Interview erzählt wie die digitalen Vorstellungsgespräche ablaufen und in wie weit sich diese von den face-to-face Gesprächen unterscheiden.
Janin: Liebe Michelle, wie hast du reagiert als klar war, dass alle Mitarbeitenden im Homeoffice arbeiten werden? Sind dir da aufgrund der aktuellen Situation digitale Vorstellungsgespräche direkt in den Sinn gekommen?
Michelle: Erstmal waren wir natürlich alle etwas überrascht. Uns schwirrten einige Fragen durch den Kopf. Haben wir alle Laptops? Können wir überhaupt nochmal ins IT Center kommen? Wie kommunizieren wir miteinander? Wir hatten zwar zu diesem Zeitpunkt über unsere Telefonanlage schon ein Videokonferenzsystem, allerdings ist das nur RWTH intern nutzbar. Microsoft Teams hatten wir beispielsweise zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Jedoch war es dann offiziell, von heute auf morgen – alle müssen ins Homeoffice. Daher wurden digitale Vorstellungsgespräche schnell Thema. Um diese auch schnellstmöglich durchführen und anbieten zu können, arbeiteten wir alle ‚Hand in Hand‘. Unsere Abteilung ‚Systeme und Betrieb‘ machte es beispielsweise möglich, dass wir Microsoft Teams als Kommunikationsmedium nutzen können. Mit dieser Basis gelang uns ein erfolgreicher Wechsel zu digitalen Vorstellungsgesprächen.
Janin: Wie läuft ein digitales Vorstellungsgespräch ab und wie lange dauert es?
Michelle: Wir haben es eigentlich 1:1 umgesetzt wie im live Gespräch. Die Gespräche dauern alle ca. 45 Minuten und zwischen den Gesprächen ist eine kurze Pause eingeplant. Wir führen täglich mehrere Vorstellungsgespräche, sodass wir die kurze Pause nutzen um beispielsweise den digitalen Raum zu wechseln. Nach der Umstellung planten wir alle Termine hintereinander und merkten dann sehr schnell, dass das technisch und zeitlich so nicht funktioniert.
Obwohl die Vorstellungsgespräche momentan nur online stattfinden, mussten wir lernen, dass wir auch bei digitalen Terminen „Wegzeiten“ einplanen müssen. Alles in allem muss ich sagen, dass auch technisch gesehen die Vorstellungsgespräche in den letzten 1,5 Jahren super funktioniert haben und wir wenige Schwierigkeiten hatten.
Janin: Inwiefern unterscheidet sich das digitale vom face-to-face Vorstellungsgespräch?
Michelle: Der größte Unterschied ist, dass wir die Personen nicht „live“ erleben können, das ist wirklich sehr schade. Was uns durch die Digitalisierung fehlt, ist der Gesamteindruck. Beispielsweise die zwischenmenschliche Kommunikation und die persönliche Begegnung mit den Bewerbenden. Trotzdem sind wir sehr froh darüber diese Möglichkeit zu haben und wir beispielsweise so keine Vorstellungsgespräche mit Masken führen müssen. Das haben wir tatsächlich zu Beginn einmal gemacht und festgestellt, dass wir keinen richtigen Eindruck gewinnen konnten. Mit Maske war es schwierig die Mimik des Bewerbenden zu erkennen und einschätzen zu können. Ich denke ich kann für alle sprechen: Wir sind sehr froh, wenn wir den Großteil der Vorstellungsgespräche wieder vor Ort durchführen können.
Janin: Meinst du die digitalen Vorstellungsgespräche könnten dennoch zukünftig fester Bestandteil werden?
Michelle: Natürlich haben digitale Gespräche auch sehr viel Positives. Wegzeiten werden gespart, Bewerbende z. B. aus Hamburg oder München müssen nicht nach Aachen reisen. Wir schätzen das persönliche Gespräch sehr, möchten aber auf die persönlichen Bedürfnisse der Bewerbenden eingehen. Daher haben wir langfristig das Ziel beides anzubieten.
Janin: Gibt es Herausforderungen für Dich als Personalerin im Hinblick auf Remote Recruiting?
Michelle: Wir haben in den letzten Jahren mit vielen Firmen zusammengearbeitet, um neue Mitarbeitende zu finden. Da wir und andere Unternehmen auf digitale Ideen angewiesen sind, fand im letzten Jahr bei allen ein Umdenken statt. Viele Unternehmen haben sich über digitale Möglichkeiten Gedanken gemacht und beispielsweise findet das HR-Café von Regina e. V. nun regelmäßig digital statt. Hier tauschen sich viele Unternehmen aus der Region Aachen über das tägliche Doing aus und sprechen über Ansätze, Informationen und Trends im Personalmanagement. Außerdem informieren wir regelmäßig auf unseren Social-Media-Kanälen über aktuelle Stellenausschreibungen und das Engagement des IT Centers.
Janin: Wie schätzt du abschließend die Erfolgsquote ein, digital neue Mitarbeitende zu finden?
Michelle: Wir freuen uns über jede Bewerbung und über jede Stelle, die wir neu besetzen können. Wir sind stetig auf der Suche nach neuen Talenten, die Teil unseres Teams werden möchten. Auf LinkedIn und unserer Webseite finden Interessierte alle aktuellen Stellenanzeigen und Infos über das IT Center und bei Fragen bin ich telefonisch oder per E-Mail erreichbar.
Wir bedanken uns bei Michelle Kadansky für dieses aufschlussreiche Interview zum Thema digitale Vorstellungsgespräche in dieser Onboarding-Reihe. Falls euer Interesse nun geweckt ist: Stellenangebote und weitere Informationen zum IT Center findet Ihr auf unserer Webseite, hier auf dem Blog oder auf LinkedIn.
Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags sind Michelle Kadansky und Janin Vreydal.