Vor knapp einem Jahr startete das dreijährige Projekt ENSIMA (Energieeffiziente Simulationsmethoden für anwendungsorientierte Rechenprobleme), ein Teil des BMBF-Programms „Energieeffizientes HPC (Green HPC)“. Ziel dieses Projekts ist es, KI-Methoden zu nutzen, um die Auswahl von Entwurfsparametern in Produktionsprozessen zu verbessern und Simulationsprozesse durch approximatives und heterogenes Rechnen zu beschleunigen. Lest auch unseren Blogbeitrag zu IT Zauber, ein weiteres Projekt im Rahmen dieses Programms.
Jahrestreffen in Berlin
Mitte-Oktober fand daher auch das jährliche Projekttreffen statt, diesmal in Berlin und gehostet von unserem Projektpartner und Unternehmen Gesellschaft für numerische Simulation (GNS). Im ersten Jahr wurden die Grundlagen für die Forschung gelegt. Dabei wurde ein Workflow zur Optimierung der Blechumformungs-Software OpenForm mittels Machine Learning entworfen und befindet sich derzeit in der aktiven Evaluierung sowie Anpassung. OpenForm ist eine spezifische Software zur Blechumformung, die durch den Einsatz von Machine Learning optimiert werden soll. Zudem wurden erste Leistungs- und Korrektheitsanalysen durchgeführt und Verbesserungen vorgenommen.
Zukünftige Schritte und Fokus auf Energieeffizienz
Das kommende Projektjahr wird einen Schwerpunkt auf die Energieeffizienz legen. Die separate Analyse und mögliche Integration von Energie als zentrale Ressource in den Workflow stehen auf der Agenda des Projektes. Die Automatisierung der Datengewinnung wird angestrebt, um das Machine-Learning-Modell mit einer größeren Datenmenge zu trainieren. Außerdem ist geplant, Cloud-Computing in den Workflow zu integrieren, um eine attraktive Zugangsquelle für Rechenzeit für Unternehmen zu bieten.
Auslandsaufenthalt in Japan
Parallel dazu fand ein Auslandsaufenthalt in Japan statt, bei dem Semih Burak aus der HPC-Gruppe bei RIKEN in Kobe an seiner eigenen Promotionsforschung arbeitete und Einblicke in Compiler-Infrastrukturen und statische Analysen erhielt. Dieser Aufenthalt ermöglichte auch das Vernetzen mit internationalen Kolleg*innen und das Erkunden der japanischen Kultur.
ENSIMA vereint Partner aus der akademischen Welt und der Industrie, darunter RWTH Aachen, TU Darmstadt, Forschungszentrum Jülich, Gesellschaft für numerische Simulation mbH, GNS Systems GmbH, SIMCON kunststofftechnische Software GmbH und Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Ziel ist es, die Rechenzeit für die Blechumformung in der Automobilindustrie um 50% zu reduzieren und dadurch Stahleinsatz sowie fertigungsbedingte Emissionen zu verringern.
Das ENSIMA-Projekt ist ein wegweisender Schritt hin zu energieeffizienteren Simulationsmethoden, die eine nachhaltigere Zukunft in der Industrie ermöglichen.
Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags ist Malak Mostafa.
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