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FDM erklärt – Forschungsdatenspeicherung

August 20th, 2021 | by

This entry is only available in German.

Quelle: Pixabay

Im Forschungsdatenmanagement ist das Speichern von Forschungsdaten eine zentrale Angelegenheit. Für die Speicherung gibt es eine Reihe von Medien und Orte. Die verschiedenen Möglichkeiten weisen allerdings unterschiedliche Stärken und Schwächen auf. Je nach Medium gibt es gravierende Unterschiede hinsichtlich der Lebensdauer, der Kompatibilität und der Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse. Zudem sind im Fall der Speicherorte verschiedene Sicherheitsrisiken zu beachten. In unserem neuen Beitrag der Reihe „FDM erklärt“ erhalten sie einen Überblick darüber.

Speichern von Forschungsdaten

Verlorene Daten sind etwas, was niemand gebrauchen kann. Doch nicht selten passiert es, dass Daten entweder nicht mehr auffindbar oder sogar ganz gelöscht sind. Nicht immer ist Hopfen und Malz verloren, dennoch kann man sich viel Ärger ersparen, wenn man sich schon beim Speichern einige Gedanken über Speicherort und Medium macht.

Vor- und Nachteile der verschiedenen Speicherorte

Bild: IT Center

Speichermedien und ihre Lebensdauer

Die Lebensdauer von externen Medien wie Festplatten, CDs, USB-Sticks, DVDs oder Blu-Ray Discs (BD) ist begrenzt. Gespeicherte Daten bleiben dort nur einen bestimmten Zeitraum lesbar. Die Haltbarkeitsdauer unterscheidet sich allerdings je nach Datenträger erheblich. Daher ist es ratsam sich im Vorfeld zu informieren und das Speichermedium entsprechend der eignen Bedürfnisse und Anforderungen zu wählen.

Daten auf Festplatten verfallen meist nach ca. 5-10 Jahren. DVDs und BDs bleiben dagegen bis zu 90 Jahren lesbar. Nennenswerte, aber heute nur noch selten verwendete Datenträger sind Magnetbänder (50 Jahre), Holografische Speicher (50 Jahre), Disketten (10 Jahre), Filme auf Zelluloid (100 Jahre) oder Bits on Film (500 Jahre). Laut Hersteller soll die sogenannte M-Disc sogar 1000 Jahre halten. Solche Angaben dienen aber lediglich als grobe Orientierung, denn die Lebensdauer der meisten Datenträger können je nach Nutzungsintensität, Qualität der Medien und äußeren Bedingungen starken Schwankungen unterliegen. Daher ist es empfehlenswert, zusätzlich die Angaben des Herstellers zu beachten. Zudem sollten für alle wichtigen Daten regelmäßig Backups angelegt werden. Eine gängige Faustregel für das Backup der Daten besagt, dass von allen Datensätzen drei Versionen auf mindestens zwei unterschiedlichen Medien existieren sollten. Eine Kopie davon sollte dezentral abgelegt werden, z.B. in einer sicheren Cloud.

Sicherheitsrisiken der verschiedenen Speichermedien und -orte

Desktop-PCs, mobile Geräte und Clients stellen beim Zugriff auf (Forschungs-)Daten das größte Sicherheitsrisiko dar. Die größte Gefahr ist dabei ein unberechtigter Zugriff auf die lokal gespeicherten Daten per Einbruch und Diebstahl oder über das Intra- und Internet. Ein weiteres Risiko ist der Datenverlust aufgrund eines Defekts des Datenspeichers.

Um die Risiken klein zu halten, sollte man offene und unverschlüsselte W-LAN-Verbindungen meiden. Es wird zudem empfohlen, die Software stets aktuell zu halten. Von unbekannten Links, Domains oder E-Mail-Anhängen sollte man Abstand halten. Außerdem sollte je nach Betriebssystem ein Virenscanner verwendet werden.

Befinden sich Daten auf einem Server der lokalen Einrichtung, gilt, je nachdem in welchem Land der Server und der Sitz der Organisation verortet ist, das entsprechende Datenschutzrecht. Die Sicherheit ist davon abhängig, wie das Netzwerk aufgebaut ist. Der zuständige Systemadministrator kann Fragen zum Thema (z.B. Verschlüsselung des Servers, Häufigkeit der Backups etc.) beantworten.

Zum Speichern von Daten im Internet werden meist Cloud-Dienste oder Miet-Server verwendet. Die meisten Anbieter arbeiten mit strengen Backup-Auflagen und die Server befinden sich oft in gut gesicherten Rechenzentren. Große Schwächen dieser Lösungen sind häufig fehlende Verschlüsselungen, mangelnde datenschutzrechtliche Bestimmungen des jeweiligen Landes, der Serverzugang der jeweiligen Mitarbeitenden der Dienste und ungeschützte Clients. Von den unzähligen Cloud-Anbietern weltweit ist nur ein kleiner Teil für die Speicherung personenbezogener und sensibler Daten geeignet. Um einen passenden Dienst zu finden, kann die IT-Abteilung der lokalen Einrichtung kontaktiert werden. Alternativ besteht die Möglichkeit im Internet zu recherchieren auf Webseiten wie trusted.de.

Leseempfehlung zum Thema

Datenspeicherung, -kuration und Langzeitverfügbarkeit aus dem Buch Praxishandbuch Forschungsdatenmanagement (Open Access)

Mehr erfahren

Wenn Sie Fragen zum Thema oder zum Forschungsdatenmanagement im Allgemeinen haben, wenden Sie sich einfach an das ServiceDesk. Das FDM-Team freut sich auf Ihre Nachricht.

Besuchen Sie für weitere Informationen zum FDM auch die RWTH-Webseiten.

 

Verantwortlich für den Beitrag: Sophia Nosthoff

 

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