
Quelle: Pixabay
Künstliche Intelligenz (KI) ist längst kein Zukunftsthema mehr – sie ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und verändert, wie wir forschen, lernen und arbeiten. Für die RWTH Aachen als eine der führenden Technischen Hochschulen Europas ist es deshalb entscheidend, sich aktiv mit den Potenzialen und Herausforderungen dieser Technologie auseinanderzusetzen.
Als zentrale IT-Einrichtung der RWTH übernimmt das IT Center hierbei eine zentrale Rolle: Es entwickelt technische Lösungen, sorgt für eine datenschutzkonforme Infrastruktur und schafft neue Services, die den Einsatz von KI im Hochschulkontext ermöglichen.
Und das nicht erst seit gestern: Bereits seit einiger Zeit arbeitet das IT Center intensiv daran, Künstliche Intelligenz für die gesamte Hochschule nutzbar zu machen.
Mit diesem Beitrag starten wir eine neue Blogreihe zum Thema KI am IT Center. In den kommenden Wochen und Monaten bieten wir euch Einblicke in unsere Projekte, Tools und Erfahrungen. Wir zeigen, wie Künstliche Intelligenz unseren (Hochschul-)Alltag beeinflusst, verändern kann und geben hilfreiche Tipps zur praktischen Nutzung von KI.
RWTHgpt: Das zentrale KI-Tool der Hochschule
Im Juli 2024 ging mit RWTHgpt der erste hochschulweite KI-Service an den Start. Entwickelt vom IT Center in Kooperation mit dem Center für Lehr- und Lernservices (CLS) ermöglicht RWTHgpt eine sichere und datenschutzkonforme Nutzung generativer KI – zunächst für Mitarbeitende, seit Ende 2024 auch für Studierende.
RWTHgpt basiert auf modernen Sprachmodellen wie GPT-4o und wird über eine eigens entwickelte Weboberfläche bereitgestellt, die sowohl Kostenkontrolle als auch technische Flexibilität bietet. Der Service wird kontinuierlich weiterentwickelt. Neue Funktionen und regelmäßigem Feedback der Community. In unseren bisherigen Beiträgen zu diesem Thema erfahrt ihr wie sich RWTHgpt entwickelt hat und welche Meilensteine wir bereits erreicht haben.
KI:connect.nrw – KI für ganz NRW
Auf Grundlage von RWTHgpt wurde im Sommer 2024 das Projekt KI:connect.nrw gestartet, das im Rahmen von DH.NRW durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft gefördert wird.(*) Ziel ist es, eine Plattform für alle NRW-Hochschulen zu bieten, die datenschutzfreundlichen Zugang zu generativer KI ermöglicht. Hierbei handelt es sich um ein Projekt, welches gemeinsam mit dem CLS durchgeführt wird. Der Schwerpunkt des IT Centers liegt dabei auf der Entwicklung der Plattform, der Bereitstellung der technischen Infrastruktur sowie dem Support. Hochschulen können so eigene Sprachmodelle einbinden und das Nutzungsverhalten flexibel steuern. Der landesweite Rollout ist aktuell in Vorbereitung und der Livebetrieb steht so gut wie in den Startlöchern. Stay tuned!
Ritchy – der smarte Helfer des IT-ServiceDesks
Im Jahr 2024 gingen rund 65.000 Anfragen beim IT-ServiceDesk ein – Tendenz steigend. Diese hohe Zahl resultierte aus dem Anstieg der Anzahl der Studierenden von 32 240 im Wintersemester 2010/11 auf 44 892 im Wintersemester 2024/25. Mehr englischsprachige Anfragen, ein größeres Angebot an digitalen Services und der Wunsch nach schnellerer Hilfe stellen das Team vor neue Herausforderungen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden und Anfragen effizient und zeitnah zu bearbeiten, setzt das IT Center seit Kurzem auf eine moderne Lösung: Ritchy. Ritchy ist ein KI-gestützter Chatbot, der – aktuell noch im Testbetrieb – Nutzende der IT Center Services unterstützt. Benannt nach „RWTH IT Center Helps You“ hilft der Chatbot rund um die Uhr bei häufig gestellten Fragen zu IT-Services.
Was Ritchy besonders macht: Er nutzt sowohl Sprachmodelle aus Microsoft Azure OpenAI als auch Retrieval Augmented Generation (RAG) zur Bereitstellung spezifischer IT Center Informationen – in diesem Fall Informationen aus IT Center Help. Seine Antworten basieren somit nicht auf allgemeinen Internetdaten, sondern auf verifizierten Inhalten aus dem Dokumentationsportal IT Center Help.
Ergänzend zu Ritchy nutzt das IT-ServiceDesk eine interne Variante des Chatbots, die ausschließlich dem 1st-Level-Support zur Verfügung steht. Diese greift zusätzlich auf die interne Wissensdatenbank zu und unterstützt Mitarbeitende bei der schnellen Beantwortung komplexer Supportanfragen.
WestAI – KI-Rechenleistung für Forschung und Unternehmen
Ein weiteres zukunftsweisendes Projekt, an dem das IT Center beteiligt ist, heißt WestAI. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte KI-Servicezentrum wird, unter der Leitung der Universität Bonn, gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Forschung betrieben. Ziel ist es, einen niederschwelligen Zugang zu KI-Technologien zu schaffen, sowohl für die Forschung als auch für Unternehmen.
Das IT Center stellt dafür einen Teil der technischen Infrastruktur bereit, darunter Hochleistungsrechenressourcen und einen nutzerfreundlichen Zugang über HPC JupyterHub. Das Angebot richtet sich an Forschungsprojekte sowie kleine und mittelständische Unternehmen, die KI-Anwendungen entwickeln oder erproben möchten. Aktuell steht die Rechenleistung kostenfrei zur Verfügung. Zusätzlich unterstützt WestAI mit individueller Beratung – von der Idee bis zur Umsetzung.
Ein Ausblick – was erwartet euch in der Blogreihe?
Die vorgestellten Projekte stellen nur den Anfang dar. Das IT Center wird das Thema Künstliche Intelligenz auch künftig weiter aktiv mitgestalten. Daher werfen wir in den kommenden Beiträgen einen genaueren Blick auf ausgewählte Anwendungen, geben Einblicke in technische Grundlagen und sprechen über Herausforderungen.
Dranbleiben lohnt sich!
Verantwortlich für die Inhalte dieses Beitrags ist Janin Iglauer.



Schreibe einen Kommentar