Thema auf der CAMMP week: AUTOMATIC CADENCE COMPUTATION FOR REPETITIVE MOTIONS
Ich wollte schon immer an der CAMMP week teilnehmen. Eine Woche in einem Camp programmieren, nette Leute kennenlernen und Spaß haben, aber wie sollte das in Zeiten von Corona und social distancing möglich sein…
Dieses Jahr war die Veranstaltung digital. Am ersten Tag haben wir uns in der großen Gruppe kennengelernt und wurden danach in sieben kleinere Gruppen aufgeteilt. In diesem Moment habe ich herausgefunden, dass alle Teilnehmer*innen über ganz Deutschland verstreut waren. Die wären Carolin, Jil, Julian, Michael, Elias und ich, die Autorin dieses Berichts. In meiner Gruppe waren Leute aus Aachen und Umgebung und Karlsruhe vertreten – keine guten Vorraussetzungen um gemeinsam Eis essen zu gehen, was wir nach Absolvierung der Woche vor hatten. Trotzdem sind alle Freunde geworden und konnten sich gut in die Gruppe einbringen.
Die CAMMP week 2021 war ein unglaubliches Erlebnis. Meine Gruppe hatte die Aufgabe einen Algorithmus für die Sportuhren der Firma „wahoo“ mit Firmensitz in Atlanta zu entwickeln. Dieser Algorithmus soll die wiederkehrenden Bewegungen beim Paddeln erkennen und zählen. Besonders cool war es, dass die ganze Woche komplett auf Englisch stattgefunden hat, da unser Auftraggeber einer englischsprachigen Firma angehört. Dieses Erlebnis war sehr bereichernd, an einem wissenschaftlichen Problem in englischer Sprache zu arbeiten, wie es auch die „richtigen“ Wissenschaftler oft tun. Unsere Aufgabe war unglaublich spannend und wir haben die Möglichkeit bekommen unser schulmathematisches Wissen auf eine reale Situation anzuwenden. Eine derartige Gelegenheit – ohne Vorgaben ein Problem zu bearbeiten – ergibt sich sonst selten.
Nachdem wir uns mit der Frage auseinandergesetzt haben, sind uns die Ideen förmlich zugeflogen. Daraufhin haben wir ein Konzept erstellt, welches wir dann technisch umgesetzt haben. Auch als wir auf Schwierigkeiten gestoßen sind und nicht mehr wussten, wie es weiter gehen kann, hat unsere Teambetreuerin Amel uns kleine Denkanstöße gegeben, die uns wirklich gut weitergeholfen haben, sodass wir am Ende vor einer Lösung standen und auch sehr stolz auf uns waren. Wir hatten die Lösung und dachten immer noch an Optimierungsmöglichkeiten bis zum geht nicht mehr, aber wir waren zufrieden – unser Algorithmus hat das gemacht, was er sollte. Er zählt die wiederkehrenden Bewegungen und hat nur eine Fehlerrate von 21% – nicht ideal – aber für eine Woche ist dies natürlich eine starke Leistung. Die Kernaufgabe unserer Challenge – das Programmieren – hat sehr viel Spaß gemacht. Wir haben in Python programmiert und zum Austausch verschiedene Kommunkationstools verwendet. Es war so, als ob wir uns in Präsenz gegenüber ständen.
Auf der Abschlussveranstaltung kam die Vorstellung vor der großen Gruppe, den Eltern und derFirma. Alle aus der Gruppe waren total nervös, jedoch waren wir super vorbereitet. Unser Auftraggeber von „wahoo“ war so begeistert, dass er uns gefragt hat unseren Code auch vor der Firma vorzustellen. Mit der CAMMP week war es also auch nach dieser Woche nicht vorbei. In der nächsten Woche sind wir zusammengekommen und haben unseren Vortrag vor „wahoo“ gehalten. Die „wahoo“-Mitarbeiter haben uns daraufhin viele Fragen gestellt und wir hatten den gleichen Ansatz wie die Profis. Es ist zu einem sehr interessanten Austausch gekommen und wir konnten viel über diese Firma lernen.
Ich habe persönlich viel für mich mitgenommen: das Lösen von realen Problemen macht sehr viel Spaß, da dieser Prozess sehr kreativ ist, es keine Vorgaben gibt, es so viele verschiedene Lösungswege gibt, die man ausprobieren kann und selber die Fehler suchen muss. Wir haben den Computer für uns arbeiten lassen, was sehr reizvoll war, wir haben Programme in Python geschrieben, welche uns die enormen Datensätze, die bereit gestellt wurden, geordnet hat.Ich kann nur empfehlen an der CAMMP week teilzunehmen, es war ein sehr bereicherndes und einmaliges Erlebnis. Vielen Dank an die Organisatoren Tobias Winkens und Sarah Schönbrodt und für die tolle Teambetreuung durch Amel Alhassan. Vielen Dank an „wahoo“ und besonders an Thomas Camminady, der uns die Möglichkeit gegeben hat, an ihrem Problem zu arbeiten.
Teilnahmebericht von Anna-Marie Geeraedts, Q1