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Digitalisierung der Lehre an der Philosophischen Fakultät

Leere Hörsäle: Rückblick auf die letzten zwei Jahre Studium unter Pandemie-Bedingungen

02. März 2022 | von

In den letzten Monaten wurde bei vielen Studierenden die Sehnsucht nach dem Campus immer größer und teilweise konnte die RWTH sogar wieder Präsenzveranstaltungen ermöglichen, sodass ein paar Studierende unter bestimmten Auflagen zum Campus zurückzukehren konnten. Plötzlich war es möglich, die eigenen Kommiliton*innen auch mal auf dem Campus statt nur auf dem Bildschirm zu sehen. Doch wie haben die Studierenden die letzten Semester unter Pandemie-Bedingungen erlebt?

Sara Ronge berichtet im Podcast der Uni Bochum ‚Sehnsucht nach Uni-Alltag‘ von ihren Erfahrungen und der anfänglichen großen Verunsicherung darüber, was gerade passiert und wie es wohl weitergehen wird. Im Laufe der Zeit funktionierten die Abläufe in der Lehre immer besser und bei manchen Veranstaltungen hatten (asynchrone) Online-Formate sogar Vorteile, da sie ermöglichten, sich selbst zu organisieren und im eigenen Tempo zu arbeiten. Doch was immer noch fehlte war die soziale Interaktion. Begleitet von einem Gefühl der Abgeschnittenheit und des Alleinseins machte sich langsam aber sicher die Sehnsucht nach dem ‚alten‘ Campusleben breit, die Eshan, Luisa, Niklas und Janine der FH Dortmund teilen, wie sie im Podcast der FH Dortmund in Folge 6 ‚Studieren mit Pandemie‘ erzählen. Insbesondere die vielen Umbrüche und stetigen Neuplanungen werden von ihnen als Belastung genannt. Speziell Studierende mit gesundheitlicher Beeinträchtigung seien hier noch einmal mit anderen Schwierigkeiten als im Präsenz-Format konfrontiert worden.

Foto: Martin Braun

Einen großen Teil der Umgewöhnung machte auch ein gefühlter Mehraufwand aus. Viele Studierende hatten den Eindruck, der Anspruch und Aufwand sei bei der Online-Lehre deutlich höher. Plötzlich war die Vorbereitung auf die Seminare deutllich verbindlicher als vorher, da zu den Vorbereitungstexten zusätzlich Abgaben über RWTHmoodle erfolgen mussten. Aber auch die Studierenden der RWTH sehen Vorteile im Online-Format, gerade in dem zeit- und ortsunabhängigen Lernen, und würden grundsätzlich ein paar digitale Kurse in der Zukunft behalten.

Wir haben gezielt die Studierenden der Philosophischen Fakultät nach ihren Erfahrungen gefragt: Eine Studentin der Germanistik berichtet, dass sie mit dem Online-Format sehr zufrieden sei und es gerne so bleiben könne. 90% ihrer Veranstaltungen würde sie am liebsten online besuchen. Ein Tutor der NDL unterstützt dies, obwohl er einen großen Verlust für die Erstsemesterstudierenden sieht. „Von zuhause aus die 8:30 Uhr Vorlesung zu besuchen hat schon seine Vorteile, doch das Soziale fehlt sehr“, bestätigt Ann, eine Studentin der Gesellschaftswissenschaften der RWTH. „Man trifft seine Kommilitonen sehr selten und der Austausch auf den Fluren geht verloren. Besonders da es jetzt nach drei Semester immer noch keine einzige Präsenzveranstaltung in meinem Studiengang gibt.“

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