Archive for October, 2021
Praktikum direkt am Meer: Einblicke in die marine Ökotoxikologie!
- Ökotoxikologie, M.Sc.
- Spanien, Vigo
- E.C.I.M.A.T.
- 01.02.2021 – 29.08.2021
Meine Erfahrung:
Vom 02.08.2021 bis zum 29.08.2021 verbrachte ich einen Forschungsaufenthalt zur Anfertigung einer Masterthesis am E.C.I.M.A.T, dem marinen Forschungszentrum der Universität Vigo. Genau war ich in der Arbeitsgruppe vom Professor Beiras tätig und befasste mich mit der Abbaubarkeit von konventionellem und Bioplastik in mariner Umgebung.
Institut und Forschung
Das ECIMAT liegt auf der Illa de Toralla, einer durch eine Brücke erreichbare Insel in der Mündung des Ria Vigo. Es beherbergt mehrere Arbeitsgruppen, die alle gut zusammenarbeiten und bietet so die Möglichkeit in viele Bereiche zu schnuppern. Ich war in der Arbeitsgruppe ECOTOX beschäftigt. Ergänzend zum Studium an der RWTH Aachen konnte ich so Erfahrungen in der marinen Ökotoxikologie gewinnen. Professor Beiras gibt einem bei der Arbeit alle Freiheiten in Planung und Durchführung. Nach vorlegen eines Konzepts ist man per se auf sich allein gestellt. Mir persönlich liegt die Art des autonomen Arbeitens, wer damit Schwierigkeiten hat, sollte besser nicht in dieser Arbeitsgruppe arbeiten, da Professor Beiras wenig Zeit hat und Mentoring eher am Rand geschieht. Das restliche Team ist durch die Bank nett und hilfsbereit. Ein großer Pluspunkt des Institutes ist die Lage direkt am Wasser, sodass der Weg zum Strand nach Arbeitsende keine Minute beträgt.
Wohnen und Vigo
Wohnungen in Vigo zu finden ist dank Idealista nicht schwer. Ich persönlich spreche nur leidlich Spanisch, aber dank Google Übersetzer ist es kein Problem mit den Vermietern zu kommunizieren und da es viele WG´s von und für Erasmusstudenten gibt läuft ein Großteil der Kommunikation auf Englisch ab. Vigo liegt in einem Tal an die Flussmündung des Ria Vigo geschmiegt. Die Innenstadt ist ein wenig Flussaufwärts (hier befinden sich viele Bars und Restaurants) und ist der einzige schöne Teil, die restliche Stadt ähnelt eher einem Industriegebiet. Das Ganze fällt allerdings nicht allzu sehr ins Gewicht, da die umgebende Natur wunderschön ist und sich das Leben im Sommer faktisch am Strand abspielt. Diesen erreicht man einfach mit dem Bus. Auch der Weg zum Hauptcampus ist einfach mit dem Bus zu bewältigen. Empfehlen kann ich trotzdem die Anreise mit dem eigenen Auto, da es an den freien Tagen die Chance eröffnet die wunderschöne Landschaft Galiciens zu erkunden. Aber auch mit Zug und Bus kann man umliegende Orte und Nationalparks gut erkunden und wem der Sinn nach etwas mehr leben am Wochenende steht kann immer mit dem Bus ins nahe Porto fahren.
Im Allgemeinen sind die Spanier super nett und Vigo ist dank seiner Nähe zum Wasser super Lebenswert. Wem autonomes Arbeiten und eigenständiges lernen liegt ist auch in der Arbeitsgruppe von Professor Beiras sehr gut aufgehoben. Ich würde jederzeit wieder dort Forschen und wohnen und kann jedem die Erfahrung nur empfehlen.
Praktikum bei Northvolt in Schweden: eines der meist umworbenen Start-ups in der Energieindustrie in Europa
Steckbrief:
- Wirtschaftsingenieurwesen, Fachrichtung Maschinenbau
- Schweden, Stockholm
- Northvolt
- 07.06.2021 – 06.08.2021
Hi!
Im Sommer 2021 absolvierte ich mein freiwilliges Auslandspraktikum bei der Firma Northvolt in Stockholm, Schweden. Das sogenannte „Summer Internship Program“ ging 9 Wochen vom 07.06 bis zum 06.08.
Kurz zu dem Unternehmen: Northvolt wurde von den ehemaligen Tesla-Managern Peter Carlsson und Paolo Cerruti 2016 offiziell gegründet mit dem Ziel ein globaler Player der Batterieindustrie zu werden und die grünste Batteriezelle der Welt (geringsten CO2-Fußabdruck) zu produzieren. Seit der Gründung vor fünf Jahren wuchs das Unternehmen stetig, sodass das Unternehmen heute ca. 1700 Mitarbeiter beschäftigt. Mit zahlreichen prominenten Investoren wie z.Bsp. Volkswagen zählt Northvolt heute als eines der meist umworbenen Start-ups in der Energieindustrie in Europa.
Der Gedanke, vor Abschluss meines Masterstudiums nochmals für ein Praktikum ins Ausland zu gehen, entwickelte sich kurz nach Abgabe meiner Bachelorarbeit im Februar 2020. So fing ich an, mich kontinuierlich auf unterschiedlichste Stellen in unterschiedlichste Ländern gegen Ende des Jahres 2020 zu bewerben. Im Zuge meiner Recherche wurde ich dann auch auf Northvolt aufmerksam, sodass ich mich Anfang 2021 auf die Stelle „ Business Development, Battery Systems“ bewarb. Als kleinen Tipp nebenbei möchte ich euch darauf hinweisen, sofern ihr euch auf ein Auslandspraktikum bewerben wollt, dass sich die geforderten Bewerbungsunterlagen je nach Land im Stil und Umfang unterscheiden. Informiert euch also vor Absenden der Bewerbung über die gängigen Bewerbungsformen des jeweiligen Landes.
Im März diesen Jahres erhielt ich dann die erfreuliche Nachricht über die Einladung zu einem Bewerbungsgespräch. Insgesamt hatte ich drei Interviews auf Englisch inklusive einer Fallbearbeitung. Wie ich im Nachhinein erfuhr war das Bewerberangebot sehr groß, dementsprechend: Bereitet euch gut auf die Interviews vor und legt Wert auf die Gestaltung und Formulierungen eurer Lebensläufe und Anschreiben!
Wohnen:
Vor meiner Anreise nach Stockholm ging es für mich auf Wohnungssuche. In Stockholm ist der Wohnungsmarkt sehr umkämpft, nehmt also alle Optionen der Wohnungssuche war: Wohnungsvermittlungsseiten wie Bostadsportal und Qasa (hier würde ich euch auch empfehlen ein ausführliches Profil von euch anzulegen (wäre ggfs. mit zusätzlichen Kosten verbunden), so können Vermieter gezielt nach euch suchen + diese würden euch dann auch bei Interesse kontaktieren), Facebookgruppen (es gibt relativ viele Facebookgruppen, wo Wohnungssuchende ihr Profil posten und regelmäßig Wohnungen zur Vermietung angeboten werden – also haltet Ausschau nach diesen Gruppen) und als letzten Punkt – fragt eure Betreuer in dem Unternehmen oder andere Studierende, die Kontakt nach Stockholm haben, ob die jemanden kennen, der/die seine/ihre Wohnung vermieten möchte. Glücklicherweise konnte ich über die dritte Option eine Wohnung finden.
Als es dann in Stockholm selber losging, war zunächst vieles neu. Nach kurzer Eingewöhnungszeit und stets offener Haltung gegenüber auch privater Aktivitäten neben der Arbeit, habe ich mich schnell zurecht gefunden. Die Tatsache, dass der Sommer in Schweden/Stockholm sehr angenehm und schön ist, hat dabei nicht geschadet. Durch meine positiven Erfahrungen während meines Praktikums entschloss ich mich, über das Praktikum bei Northvolt zu bleiben und meine Masterarbeit dort zu schreiben. Mit dem Einverständnis meiner Betreuer ließ sich dies sehr schnell klären. Falls ihr dies auch einmal vorhaben solltet, kommuniziert euer Vorhaben rechtzeitig an eure Betreuer – gerade durch die Urlaubszeit im Juli in Schweden, kann der Prozess etwas Zeit kosten. Auf alle Fälle freue ich mich im September nach Stockholm zurückzukehren und meine Reise dort fortzuführen.
Architekturpraktikum in Kopenhagen
- M.Sc. Architecture
- Denmark, Copenhagen
- 01.09.2020 – 31.08.2021
Meine Erfahrung:
Im Rahmen meines Studiums ist ein Pflichtpraktikum vorgesehen. Wie die meisten Architekturstudenten, hatte ich vor mein Praktikum zwischen meinem Bachelor und Master zu machen. Februar 2020 war gekennzeichnet mit meinem Bachelorabschluss und mit der weltweiten Ausbreitung vom Coronavirus. Dieses Ereignis zeigte globale Auswirkungen und hat auch mein Praktikum beeinflusst.
Mit der Suche nach einem Praktikum muss man ca. ein halbes Jahr vor dem geplanten Beginn anfangen. Für die meisten Architekturbüros bewirbt man sich entweder bis April oder bis Oktober und wenn man eine Zusage bekommt, hat man genug Zeit sich auf die Reise vorzubereiten.
Während des Studiums habe ich schon fast 3 Jahre als studentische Hilfskraft bei einer Architekturfirma in Aachen gearbeitet. Da ich den Überblick vom Alltag eines deutschen Architekturbüro bekommen habe, bewarb ich mich außerhalb Deutschlands. Ich wollte bevorzugterweise nach Skandinavien, wo die Architektur in den letzten Jahrzehnten einen Aufschwung nahm. Nachdem ich etwa 3 Wochen lang nach Stellen gesucht und mich beworben hatte, habe ich einen Platz in einem Büro in Kopenhagen bekommen.
Nach der Zusage will man wahrscheinlich sofort mit der Wohnungssuche anfangen, aber in Dänemark oder zumindest in Kopenhagen funktioniert es anders. Das Wohnungsangebot ist sehr kurzfristig. In den meisten Fällen suchen Mieter jemanden, der schon in 2 Wochen oder höchstens in einem Monat einziehen kann. Aus diesem Grund wird die Suche nach einer Unterkunft schon 3 Monaten vor der Reise wahrscheinlich keinen Erfolg bringen. Um eine Wohnung zu finden gibt es mehrere Möglichkeiten. Auf Facebook gibt es einige Gruppen, in denen WG-Zimmer oder Wohnungen beworben werden, jedoch gibt es dort sehr viele Interessenten und man muss sehr schnell sein und Glück haben, um überhaupt eine Antwort zu bekommen. Zudem gibt es noch spezielle Onlineportale, für die man zwar monatlich bezahlen muss, aber eventuell bessere Chancen hat. Ich habe ein Konto bei https://www.boligportal.dk erstellt und habe relativ schnell ein Zimmer bekommen. Die Preise sind je nach Lage, Größe und Ausstattung sehr verschieden. Durchschnittliche Preise sind ca. 4000-6000 dänische Kronen für ein WG-Zimmer. Günstigere Zimmer liegen dann meistens etwas außerhalb des Zentrums, etwa 30 Minuten mit der Bahn.
Um schnell von A nach B zu kommen, sind Fahrräder sehr praktisch. Das Fahrradnetz ist sehr gut in Kopenhagen ausgebaut, daher empfiehlt es sich schon früh ein Fahrrad zu besorgen. Das kann man entweder gebraucht über Kleinanzeigen auf Facebook, dba.dk und Flohmärkten oder neu in einem der zahlreichen Fahrradläden kaufen. Eine andere Möglichkeit ist Swapfiets, dort kann man monatlich ein Fahrrad mieten. Dies beinhaltet auch einen Reparaturservice und kostet je nach Ausstattung 160-180 Kronen. Das lohnt sich vor allem wenn man vorhat, nur für ein paar Monate zu bleiben, wenn der Aufenthalt länger ist, sollte man eher ein Fahrrad kaufen. Falls man jedoch den öffentlichen Transport für die tägliche Fahrt zur Arbeit nutzen will, kann man sich eine Monatskarte bei dsb.dk besorgen. Wenn man dies nicht braucht, lohnt es sich für Einzelfahrten eine sogenannte Rejsekort zuzulegen.
Das Wetter hat einen großen Einfluss auf die Kultur und Lebensweise in Kopenhagen. In den kälteren Monaten verbringt man sehr viel Zeit im Inneren, da es viel regnet und es oft sehr windig ist. Es macht also Sinn eine Regenjacke und eventuell eine Regenhose mitzubringen, die man in Deutschland günstiger kaufen kann. Bei schönem Wetter jedoch sind die Kopenhagener Bewohner*innen sehr viel draußen aktiv und genießen die Sonne.
Die Stadt bietet zahlreiche Möglichkeiten seine freie Zeit zu verbringen, besonders im Sommer. Es gibt viele Museen, Ausstellungen, Galerien und vor allem architektonische Highlights, sowie Veranstaltungen, Konzerte und Parties in der ganzen Stadt. Ein beliebtes Ausgehviertel ist vor allem Vesterbro und der dort befindliche Meatpacking District. Im Stadtzentrum gibt es viele Orte, um baden zu gehen; die Dän*innen nutzen diese nicht nur im Sommer, sondern eigentlich zu jeder Jahreszeit. Zudem ist auch der nächste Badestrand in Amager nur 20-30 Minuten mit dem Fahrrad entfernt. Weiterhin ist der Rest von Dänemark, wie z.B. Aarhus oder die Westküste, mit dem Zug in wenigen Stunden gut erreichbar und auch Schweden ist nur eine halbe Stunde entfernt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass ich mein Praktikum in Kopenhagen sehr genossen habe. Die Stadt ist wunderschön und auch die Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich kann es also nur empfehlen sich dort zu bewerben. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man jedoch länger als 6 Monate bleiben, um die Stadt und die dänische Lebensweise bestmöglich erleben zu können.
Praktikum in Wiener Architekturbüro
- Architekur, M.A.
- Österreich, Wien
- Goos Architekten
- 01.03.21 – 31.08.21
Meine Erfahrung:
Nach meinem Erasmussemester in Wien entschied ich mich meinen Aufenthalt zu verlängern, indem ich mein sechsmonatiges Pflichtpraktikum vom 01.03.2021 bis zum 31.08.2021 im Architekturbüro Goos Architekten absolvierte. Ich bewarb mich damals für mehrere Architekturbüros in Wien. Schon nach wenigen Wochen meldete sich dann das Büro Goos Architekten bei mir und ich wurde für das Praktikum angenommen. Dadurch, dass ich das Praktikum an mein Erasmussemester anknüpfte, war die Wohnungssuche und das soziale Umfeld schon Bestand. Denn auch weitere Erasmusfreunde entschieden sich nach ihrem Auslandssemester ein Praktikum in Wien zu absolvieren, was ich auch sehr empfehlen kann. Doch in Wien ist die Wohnungssuche und auch das Kennenlernen von neuen Freunden nicht sehr schwer. Zum einen findet man auf WG Gesucht immer preisgünstige Wohnungen in den beliebten Bezirken 1-9 und zudem bietet die Stadt sehr viele Freizeitangebote für ihre Bewohner an. Hierbei kann man sich auch beim ESN (Erasmus Student Network) der TU Wien anmelden, welche tolle Freizeitaktivitäten für Erasmusstudenten anbietet.
Meine Wahl für das Architekturbüro Goos Architekten ergab sich daraus, dass mir die schon gebauten Projekte gut gefielen und das Team sehr klein war und man somit stärker in die Arbeit mit eingebunden wurde. Die Schwerpunkte des Unternehmens sind Architekturprojekte in diversen Größenordnungen, einschließlich der Innenarchitektur, sowie der Außenanlagenplanung. Das Angebot erstreckt sich über alle Leistungsphasen, vom Entwurf bis zur Ausführung, der Bauüberwachung sowie die Bereiche Projektentwicklung und Projektmanagement.
Meine Aufgaben waren divers verteilt. Zum Beispiel zeichnete ich Ausführungspläne für eine Dachgeschosswohnung in Wien, entwarf eine Küche für eine Eigentumswohnung oder erstellte Konzeptstudien für einen Entwurf für ein sogenanntes „Lerndorf“ für Schulklassen. Die Mitarbeiter und mein Chef bemühten sich sehr nett, mir einen gesamten Überblick des Alltags eines Architekten zu zeigen und Grillabende im Büro gehörten zur wöchentlichen Routine. Ich fühlte mich somit sehr wohl in meinem Praktikantenalltag und lernte sehr viel dazu.
Die Stadt Wien und auch Österreich selbst stellten sich als sehr lebenswert heraus. In Erinnerung bleiben auf jeden Fall der Badespaß an der Alten Donau, die vielen tollen Museen, die gemütlichen Cafés und die Ausflüge in die Alpen.