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ROBOTIK UND MECHATRONIK

Kategorie: ‘Inklusive Arbeitsplätze’

Projektstart IIDEA – Inklusion und Integration durch Cobots auf dem Arbeitsmarkt

28. April 2023 | von

Im April wurde das innovative Projekt „IIDEA – Inklusion und Integration durch Cobots auf dem ersten Arbeitsmarkt“ gestartet, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Inklusion und Integration von schwerbehinderten Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt durch kollaborative Robotik zu befähigen. Die Verwendung von Cobots ermöglicht es, neue Arbeitsplätze und -formen zu schaffen, die auf die individuellen Bedürfnisse schwerbehinderter Menschen zugeschnitten sind. Diese neuen Arbeitsformen werden nicht am Rande, sondern im Zentrum der Digitalisierung und der Industrie 4.0 etabliert.

In einer sich schnell verändernden Welt ist es wichtig, dass wir uns auf die Bedürfnisse aller Menschen konzentrieren und sicherstellen, dass alle in der Lage sind, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Das Projekt „IIDEA“ ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer inklusiven und integrativen Gesellschaft und Wirtschaft.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf unserer Website. Wenn Sie weitere Fragen haben, können Sie sich gerne an die folgende E-Mail-Adresse wenden: iidea@igmr.rwth-aachen.de.

Ansprechpartner:
Prof. Mathias Hüsing
Carlo Weidemann
Sophie-Charlotte Keunecke
Elodie Hüsing
Christina Jansen

 

Kollaborierender Roboter bei Ford schafft Jobs für leistungsgewandelte Beschäftige

16. August 2021 | von

Mitarbeiter und kollaborierende Roboter in der Produktion bei Ford

 

 

AACHEN, 16. August 2021 – Ford hat die Einrichtung eines einzigartigen kollaborierenden Roboters erfolgreich abgeschlossen. Nach rund einem Jahr Forschung, Entwicklung, Mitarbeiterschulung und Trockenläufen arbeitet der so genannte Kobot, ein Wortspiel aus kollaborierend (zusammenarbeitend) und Roboter, nun taktgebunden im Linienfluss im Kölner Motorenwerk des Automobilherstellers. Dort setzt er gemeinsam mit seinem menschlichen Partner VCT-Magnetspulen in einen Öler ein, nimmt die Magnetspulen anschließend auf und presst sie in den Stirndeckel des Motorblocks. Diese Arbeit erfordert große Eindruckkräfte, die selbst für gesunde Arbeitende auf Dauer belastend sein können, und die nun der Kobot für den Menschen übernimmt. Bei den menschlichen Partnern handelt es sich um Beschäftigte mit Schulter- und Handgelenkproblemen. So konnte ein Arbeitsplatz für zwei Beschäftigte mit Schwerbehinderung geschaffen werden.

 

Ford, die Rheinisch Westfälisch Technische Hochschule in Aachen (RWTH) sowie der Landschaftsverband Rheinland (LVR) forschten rund ein Jahr lang an dieser neuen Einsatzmöglichkeit für einen kollaborierenden Roboter. Das vom LVR mit 372.000 Euro geförderte Modellprojekt hatte das Ziel, den Roboter dergestalt in eine Fertigung einzubauen, dass ein schwerbehinderter Mensch sich einen Arbeitsplatz mit einem Roboter teilt. Das Besondere daran ist die Konfiguration des Roboters, so dass er mit dem Menschen interaktiv „Hand in Hand“ arbeitet und nicht durch eine trennende Schutzeinrichtung, wie z.B. einen Maschinenschutzzaun, getrennt sein muss. Neben der exakten Programmierung des Roboters war auch eine intensive Schulung der Beschäftigten nötig, damit sie einerseits die „Scheu“ vor diesem Kobot ablegen, zum anderen trotzdem noch die nötige Vorsicht walten lassen. Roboter werden seit vielen Jahrzehnten in der Automobilindustrie eingesetzt, allerdings zumeist als überdimensional große Maschinen, die hinter Schutzvorrichtungen arbeiten oder als autonome Fahrroboter, die Materialien transportieren. In diesem Fall bestand die Herausforderung darin, den Arbeitsplatz so zu gestalten, dass sowohl die Voraussetzungen der taktgebundenen Fertigung, die Anforderungen der Arbeitssicherheit als auch die barrierefreie Gestaltung des Arbeitsplatzes berücksichtigt sind.

„Ich bin stolz, dass wir mit diesem Vorzeigeprojekt einen Arbeitsplatz so umgestalten konnten, dass wir ein weiteres Angebot für leistungsgewandelte Beschäftigte haben“, so Dirk Heller, Geschäftsführer Fertigung Ford-Werke GmbH. „Die Akzeptanz unter der Belegschaft ist groß, und besonders die an diesem Arbeitsplatz eingesetzten Mitarbeiter freuen sich auf die neue Aufgabe.“

 

„Gemeinsam haben wir einen einzigartigen kollaborativen Arbeitsplatz in der Industrie umgesetzt. Ich kenne kaum solch erfolgreich umgesetzte Kollaborationsarbeitsplätze“, erklärt Mathias Hüsing, Professor an der RWTH Aachen. „Warum dieser Mangel? Die menschenzentrierte Arbeitsplatzplanung unter Berücksichtigung von Montageaufgaben, technischen Möglichkeiten und Sicherheitsanforderungen ist (noch) nicht etabliert. Unsere Forschung im Bereich kollaborativer Prozessplanung fokussiert dieses. Inzwischen setzen wir Kollaborationsarbeitsplätze erfolgreich bei anderen Projekten um, wo es darum geht, Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt mit Unterstützung von kollaborierenden Robotern einzurichten.“

 

„Mit den Mitteln der Ausgleichsabgabe hat das LVR-Inklusionsamt in den letzten Jahren schon auf sehr vielfältige Weise Arbeitsplätze bei Ford umgestalten und sichern können. Das ist eine über die Jahre gewachsene und sehr gute Kooperation zwischen Ford und LVR mit großem Nutzen für die Förderung von Inklusion auf dem Arbeitsmarkt“, ergänzt Christoph Beyer, Leiter des LVR-Inklusionsamtes. „Auch die Erkenntnisse aus dem aktuellen Modellprojekt Kobot helfen uns enorm dabei, die Beschäftigungsmöglichkeit von Menschen mit Behinderung erweitern und neue technische Entwicklungen nutzen zu können. Ford hat hier als großes Unternehmen im Rheinland eine bedeutende Vorbildunktion inne.“

 

Das Institut für Getriebetechnik, Maschinendynamik und Robotik der RWTH Aachen begleitet das Projekt wissenschaftlich und entwickelt dabei ein Strategiepapier auf Grundlage des im Projekt entstandenen Arbeitsplatzes. Dieses Strategiepapier ist dazu gedacht, die Umsetzung des Arbeitsplatzes für Menschen mit Behinderung im Detail zu beleuchten. In diesem Sinne werden die Veränderungen der Beschäftigungssituation für die Beschäftigten, die Wirtschaftlichkeit der Umsetzung, der Ablauf der Implementierung und die Unterschiede zur Implementierung einer klassischen Industrieroboterzelle sowie die sicherheitstechnischen Herausforderungen dargestellt, analysiert und dokumentiert. So ist gewährleistet, dass zukünftige Projekte von den Erfahrungen und Erkenntnissen aus dem vorliegenden Projekt profitieren.

 

Das LVR-Inklusionsamt ist zuständig für die Teilhabe schwerbehinderter Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt im Rheinland. Es bietet sowohl für Arbeitgeber als auch für schwerbehinderte Menschen unterschiedliche Unterstützungsangebote an und arbeitet mit verschiedenen Partnern zusammen. Die Angebote umfassen beispielsweise finanzielle Förderung zur Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, zur behinderungsgerechten Einrichtung von Arbeitsplätzen oder bei außergewöhnlichen Belastungen während der Beschäftigung.

 

Hier finden Sie ein Video

 

Kontakt

Mathias Hüsing

Carlo Weidemann

Next Generation: virtueller Messestand zum inklusiven Arbeitsplatz

11. August 2021 | von

Foto inklusiver Arbeitsplatz: Rollstuhl vor Arbeitstisch mit Roboter, Werkzeugen und Visualisierungsmonitor

 

Besuchen Sie den virtuellen Messestand des Next Generation Projektes und lernen Sie den inklusiven Arbeitsplatz als 3D-Modell kennen:

 

 

Ansprechpartner:

 

 

Robotervorstellung im Projekt Next Generation

21. Juni 2021 | von

Person im Rollstuhl an inklusivem Arbeitsplatz mit Roboter des NextGeneration-Projektes Person im Rollstuhl an inklusiven Arbeitsplatz mit Greifer des Roboters als Unterstützung

In Köln haben die Teilnehmenden zum ersten Mal die Roboter kennengelernt. Die Begeisterung und Spannung bei allen Beteiligten war groß.

Im Rahmen der Robotervorstellung hatte jeder Teilnehmende eine Stunde Zeit, mit den Roboter in beispielhaften Anwendungen zu arbeiten. Dazu haben wir den KUKA LBR iiwa 7 und den Universal Robot UR10e mit einer unserer Musteranwendungen programmiert, bei denen die Teilnehmenden gute und schlechte Bauteile visuell prüfen mussten. Der Roboter dient dabei als Assistenzmedium und hat den Teilnehmenden die Bauteile angereicht und abgelegt oder gehalten und gedreht, je nachdem ob die Teilnehmenden das Bauteil selber handhaben konnten oder nicht.
In einer dritten Anwendung gab es die Möglichkeit den Kinova Jaco² per Joystick zu steuern und Bauteile zu greifen. Obwohl die Joysticksteuerung großen Anklang fand, muss die Bewegungskoordination noch geübt werden. Mit diesem Ergebnis ist klar, dass für die beiden anderen Roboter auch eine Joystick-Steuerung wünschenswert ist. Angedacht ist darum, den Teilnehmenden die Positionierung und Drehung des Bauteils mit dem Joystick zu ermöglichen, um den visuellen Prüfprozess zu verbessern. Bisher dreht der Roboter das Bauteil in festgelegten Intervallen, bevor eine Eingabe über Taster erfolgen kann.

Ein Video mit weiteren Eindrücken der Robotervorstellung gibt es demnächst hier im Robotik Blog zu sehen.

Weitere Informationen und Bilder zur Robotervorstellung sind auf der Projektwebsite zu finden.

 

Internetseite des Projektes NextGeneration

 

Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner

Elodie Hüsing

Carlo Weidemann

Next Generation – mit flexiblen Roboterlösungen inklusive Arbeit entwickeln

18. September 2020 | von

Rollstuhlfahrerin bzw. Rollstuhlfahrer sitzt an einem Produktionsarbeitsplatz und wird durch Roboter bei der Arbeit unterstützt.

Das Projekt Next Generation verfolgt das Ziel inklusive Arbeitsplätze mithilfe von Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) zu
entwickeln, um Lebensqualität zu steigern.

Menschen mit Schwerst- und Mehrfachbehinderung arbeiten meist unterhalb ihren
persönlichen kognitiven Fähigkeiten. Dies sorgt bei den Betroffenen für große Unzufriedenheit.
Aus diesem Grund gilt es innerhalb des Projekts „Next Generation – mit flexiblen
Roboterlösungen inklusive Arbeit entwickeln“ Arbeitsplätze mithilfe von Mensch-Roboter-
Kollaboration (MRK) zu entwickeln. Das Projekt soll Menschen mit Behinderung ermöglichen, am
Arbeitsleben teilzunehmen. Dies kann sowohl die Lebensqualität steigern als auch
Selbstverwirklichung, Selbstbestimmung und eine positive Persönlichkeitsentwicklung mit sich
führen.
Für Aufgaben aus der Industrie wurden zahlreiche Unternehmen aus dem Großraum Köln
gebeten, mögliche Musteranwendungen für die Konzeption des inklusiven Arbeitsplatzes zur
Verfügung zu stellen. Dabei wurden zwei Tätigkeiten zum einen bei der Buschhoff Stanztechnik
GmbH & Co. KG und zum anderen bei der Cölner Hofbräu P. Josef Früh KG identifiziert. Die
Konzeption und Umsetzung kann nun beginnen. Weitere aktuelle Informationen gibt es auf der
Website des Next Generation-Projektes.

 

Ansprechpartner:

Elodie Hüsing
Carlo Weidemann