Schlagwort: ‘Medikationsmanagement’
Neues Programm verbessert Arzneimittel-Therapiesicherheit
Im Rahmen eines bundesweit einzigartigen Projektes der IKK Südwest und ihrer Kooperationspartner wurde ein neues Programm zur Arzneimittel-Therapiesicherheit entwickelt, das die Zahl der Todesfälle durch den sogenannten „Sekundenherztod“ verringern soll.
Ein möglicher Grund für den plötzlichen Herztod sei die gleichzeitige Verordnungen von mehreren „QT-Intervall verlängernden“ (QT-IVAM) Arzneimitteln, deren Wechselwirkungen in vielen Fällen nicht erkannt würden, weil die Verordnung häufig durch verschiedene Ärzte stattfinde.
Mit Hilfe einer speziell entwickelten Software des Projektpartners RpDoc®Solutions GmbH sollen auf Basis der Arzneimittelverordnungsdaten die Patienten ermittelt werden, denen gleichzeitig mehrere solcher Arzneimittel verordnet wurden.
Sofern der betroffene Patient damit einverstanden ist, würden die ihn behandelnden Ärzte anschließend über die Gesamtmedikation und die ermittelten Risiken informiert.
Quelle:
Presseportal, 9.1.2013
Pilotprojekt zum patientenindividuellen Medikationsmanagement
Die AOK Rheinland/Hamburg und der Apothekerverband Nordrhein wollen ein gemeinsames Pilotprojekt zur Verbesserung der Arzneimitteltherapie in Alten- und Pflegeheimen starten.
Zentrales Thema sei die patientenindividuelle Umsetzung eines Medikationsmanagements durch den Apotheker, um u.a. unerwünschte Wechselwirkungen (UWA) durch Polymedikation zu reduzieren. Für die Mitarbeit der Apotheker sei eine Vergütung in Höhe von 55 Euro pro Medikationscheck vorgesehen.
Quelle:
Deutsche Apotheker Zeitung, 26.11.2012
Apotheken sollen alle verordneten Medikamente erfassen
Die nordrhein-westfälische Landesgesundheitskonferenz (LGK) habe einen umfassenden Maßnahmenkatalog zur Optimierung der Arzneimitteltherapie beschlossen, um mögliche Risiken bei der Einnahme mehrerer Medikamente zu reduzieren.
Als Schnittstelle sollen insbesondere die Apotheken dienen. Diese werden alle verordneten Medikamente einschliesslich der Selbstmedikation der Patienten mit Hilfe eines persönlichen Medikationsplans, der vom behandelnden Arzt erstellt werden kann, erfassen. Diesen Medikationsplan könnten die Patienten dann wie eine Versichertenkarte immer bei sich tragen.
„Mit diesem Bündel an Maßnahmen wollen wir zum einen die Sicherheit für Patientinnen und Patienten, zum anderen aber auch die Verordnungssicherheit für Ärztinnen und Ärzte erhöhen“, betonte Ministerin Steffens.
Quelle:
Deutsche Apotheker Zeitung, 24.11.2012
NRW.de, 26.11.2012
iMedication: Eine smarte Medikamenten-Software gegen Nebenwirkungen
Österreich: Ein im Rahmen des Forschungsprojekts „iMedication“ entwickeltes Medikamenten-Software-System soll die frühe Identifikation von unerwünschten Arzneimittelwirkungen unterstützen und so die Patientensicherheit erhöhen.
Das Software-Pilotsystem, das am Universitätsklinikum Salzburg validiert wurde, durchsuche die elektronische Patientenakte nach möglichen Arzneimittelrisiken und schlage gegebenenfalls Alarm. Je nach Risikograd würden im Anschluss unterschiedliche Vorgehensweisen empfohlen und derartige Arzneimittelwirkungen gemeldet.
Quelle:
Computerwelt, 22.11.1990
Verbraucher können Arzneimittelnebenwirkungen online melden
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und das Paul-Ehrlich-Institut PEI für Impfstoffe haben die Testphase für ein neues Internetportal gestartet, bei dem Patienten Nebenwirkungen von Medikamenten direkt melden können.
Unter der Adresse www.verbraucher-uaw.pei.de können unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) ohne Umweg über den Arzt verschlüsselt an die Behörden übermittelt werden.
Mit dieser Maßnahme soll direkten Patientenmeldungen mehr Bedeutung beigemessen, Risikosignale rechtzeitig erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen frühzeitig eingeleitet werden können.
Quelle:
Spiegel.de, 4.10.2012
Die Welt, 2.10.2012
Per Mausklick zum Arzt und Apotheker
Der Rezeptdienst Ordermed ist eine innovative Internetplattform, die Patienten, Ärzte und Apotheker zusammenbringen soll.
Der Nutzer kann per Mausklick oder über die Ordemed-App gleichzeitig Rezepte beim Arzt und Medikamente in der nächst gelegenen Apotheke vorbestellen. Dabei kann der Kunde selbst entscheiden, ob er das Rezept bzw. das Medikament selbst abholen oder der Apotheke die Anlieferung überlassen möchte.
Mit Hilfe dieser Logistik-Anwendung habe der Apotheker einen Überblick über alle verordneten Arzneimittel der Kunden und könne so zu allen Wechselwirkungen und Gegenanzeigen beraten.
Quelle:
HAN-Online, 11.9.2012
Automatisierte Arzneimittelabgabe in der Uniklinik Köln sorgt für mehr Sicherheit
Die Universitätsklinik Köln hat sich für die Einführung eines Systems zur patientenorientierten Arzneimittelversorgung entschieden. Das Verfahren soll Fehler bei der Medikamentenvergabe reduzieren, das Pflegepersonal entlasten und Kosten einsparen.
Anstatt die Arzneimittel manuell zusammenzustellen, werden diese in der Krankenhausapotheke von einem speziellen Automaten in einen fortlaufenden Plastikschlauch eingeschweißt, auf dem die Bezeichnung des Medikamentes mit Hinweis zur Korrekten Einnahme, sowie der Name der Patienten abgebildet ist.
Vor der Abgabe werden die Tütchen noch einmal kontrolliert. Dazu durchläuft der Schlauch einen Scanner, der überprüft, ob Patientenname und im Schlauch befindliches Arzneimittel mit dem eingegebenen Datensatz übereinstimmen.
Quelle:
Ärzteblatt, 17.9.2012
Das Patiententagebuch auf dem Smartphone
Die App „Steps Tagebuch“ soll psychisch Kranken dabei helfen, den Verlauf ihrer Krankheit zu erfassen und besser verstehen zu können. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich an die Medikamenteneinnahme erinnern zu lassen.
Mittels der Tagebuchfunktion kann der Patient die Phasen seiner Erkrankung täglich erfassen und graphisch darstellen lassen. Die Aufzeichnungen des Stimmungsbildes sollen dem Anwender zu einem besseren Verständnis seiner eigenen Krankheit verhelfen. Bei Bedarf können die Ergebnisse auf dem Smartphone mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 6.9.2012
RFID – ein intelligenter Helfer
Innovative RFID-Technologien verbessern Krankenhaus- und Klinikabläufe. Durch ihren Einsatz werden vorhandene Ressourcen effizienter genutzt, effektiveres Arbeiten ermöglicht und somit Kosten reduziert.
Der RFID-Chip lässt sich in verschiedenen medizinischen Bereichen einsetzen und dient hauptsächlich der Personen- und Inventarortung und Identifizierung.
Das Pharmazie Departement der University of Maryland verwendet ein RFID Lesegerät, welches dem Krankenhauspersonal einen genauen Überblick darüber verschafft, mit welchen Medikamenten ihre Notfall-Arzneimittelsets beladen wurden. Mithilfe dieser Technologie werden fehlende, mehrfach vorhandene und bald ablaufende Medikamente identifiziert.
Diese Technik dient aber auch der Inventarortung, wodurch es dem Klinikpersonal erleichtert wird, gezielt das gesuchte Equipment zu finden. So kann u.a. vor einer Operation sichergestellt werden, das alle nötigen Utensilien am rechten Platz sind und im Anschluss ordnungsgemäß verwaltet werden.
Quelle:
RFID Journal, 6.8.2012
RFID Journal, 13.8.2012
Altes Medikament – Neue Bestimmung
Sivanesan Dakshanamurthy, ein Molekularbiologe der Georgetown University in Washington DC, hat ein Computermodell entwickelt, welches Vorhersagen über die Wirkung von Medikamenten auf Proteine im menschlichen Körper treffem kann.
Hierzu vergleicht das Modell Informationen über die Struktur eines Arzneimittels mit denen menschlicher Proteine, um passende Paare zu finden.
Anhand dessen kann der Computer momentan bereits abschätzen, ob sich ein bestimmtes Medikament auch zur Behandlung einer anderen Krankheit einsetzten ließe.
Quelle:
The Economist, 11.8.2012