Schlagwort: ‘Medikationsmanagement’
Projekt soll Medikationsfehler ermitteln
Seit Beginn dieses Jahres läuft das Projekt der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ). Ziel ist das Erfassen und Bewerten von Medikationsfehlern. Dazu sind Ärzte zunehmend aufgefordert Medikationsfehler und deren Auswirkungen über das übliche System zu melden.
Zur Meldung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen existieren spezielle Meldebögen. Jedoch können sich Fehler in der Einnahme auch durch Verwechslungen oder Fehldosierungen ergeben. Diese Anwendungsfehler werden nun gesondert betrachtet.
Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) startete ein neues Projekt, in dessen Rahmen Medikationsfehler in der Notaufnahme drei verschiedener Krankenhäusern aufgenommen werden. Ziel dieses Projekts ist vor allem die Erfassung der Häufigkeit.
Quelle:
DAZ.online, 11.02.2015
Neues ABDA Projekt PRIMA testet elektronischen Medikationsplan
Unter der Leitung von Martin Schulz, Geschäftsführer der ABDA, startete jetzt das neue Projekt PRIMA. Der Name stehe für „Primärsystem-Integration des Medikationsplans mit Akzeptanzuntersuchung“. Mit Hilfe des Projekts wolle man, den in Zusammenarbeit von Ärzten und Apothekern erstellten elektronischen Medikationsplan testen. Kriterien seien dabei Akzeptanz, Umsetzung und Praktikabilität.
Zusätzlich startete lauf Schulz bereits vergangenes Jahr ein Pilotprojekt zur Lesbarkeit des Medikationsplans. Die Untersuchung erfolge in der Form von Einzelinterviews innerhalb welcher Patienten relevante Informationen aus vorgelegten Versuchsobjekten lesen sollen.
Ergebnisse sollen auch in das Medikationsmanagement des Modellprojekts ARMIN einfließen.
Quelle:
Pharmazeutische Zeitung online, Ausgabe 5/2015
Stammapotheke leistet Beitrag zur Arzneimitteltherapiesicherheit
Einen sehr einfachen Beitrag zur Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) könne, laut der Apothekenkammern Nordrhein und Westfalen-Lippe, jeder mit der Wahl einer Stammapotheke leisten. Eine Studie im Journal of the American Geriatrics Society bestätigte einen Zusammenhang.
Wie man Therapietreue und Lebensqualität der Patienten erhöht belegen unter anderem Projekte der Apothekenkammern wie ATHINA und das AMTS-Ausbildungsmodell. Der Apotheker übernehme im Netzwerk der Heilberufler eine Art „Lotsenfunktion“, gaben die Kammern bekannt.
Pharmazeutische Zeitung online, 21.01.2015
Das neue E-Health-Gesetz sieht Sanktionen vor
Um zukünftige „Blockierer“ des Fortschritts des digitalen Gesundheitswesens zu vermeiden, enthalte das kommende E-Health-Gesetz, wie Gröhe bekannt gab, Regelungen zur finanziellen Sanktionierung. Man erhoffe sich davon die Akteure zu animieren, rechtlich festgelegte Fristen einzuhalten.
Laut DAZ.online sehe der Referentenentwurf des E-Health-Gesetzes ab Oktober 2016 einen schriftlichen Medikationsplan für Patienten vor, die regelmäßig mehr als fünf Medikamente einnehmen. In dem Plan seien alle Medikamente, sowie ihre Anwendungshinweise aufzuführen und ständig vom Hausarzt zu aktualisieren. Später solle der Medikationsplan dann auch auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert werden können.
Der Start für das E-Health-Gesetz werde laut Entwurf 2016 sein. Ab Mitte 2016 werde es möglich sein, Stammdaten zwischen Arzt und Kasse zu tauschen. Dafür sei es notwendig, alle Akteure zu vernetzen. Für 2018 sehe das Gesetz vor, die Notfalldaten, elektronische Patientenakten und Entlassungsbriefe auf der eGK zu hinterlegen.
Eine Illustration der neuen eGK und noch mehr zu Thema finden Sie hier.
Quelle:
DAZ.online, 13.01.2015
e-health.com, 13.01.2015
Ärzte Zeitung, 14.01.2015
Neues Verfahren der Arzneimittelzulassung
In Zusammenarbeit entwickelten die Europäische Arzneimittel Agentur (EMA) mit den nationalen Arzneimittelbehörden einen neuen Ansatz der Arzneimittelzulassung. Laut Entwicklerangaben, sei das neue Verfahren mit den Worten „adaptive pathways“ zu beschreiben.
Besonders an dem Verfahren, sei die frühe Zulassung für spezielle Patientengruppen, bereits nach den ersten klinischen Studien. Je nach Anwendungserkenntnissen, könne man die Verbreitung auf weitere Patienten ausdehnen, wie der Fachzeitschrift Clinical Pharmacology & Therapeutic zu entnehmen ist. Vorteile sehe man in der Möglichkeit rechtzeitig Zugang zu Arzneimitteln zu erlangen, oder dem kleineren Umfang der Patientenstudien.
Das 2014 gestartete Pilotprojekt solle seine erste Phase bereits im Februar 2015 hinter sich haben.
Quelle:
DAZ.online, 19.12.2014
Versandapotheke: Tele-Pharmazie Pilotphase
Die Live-Beratung einer Versandapotheke stehe nun laut Anbieter online zur Verfügung. In einer mehrmonatigen Testphase wird die Videoberatung mittels Testkunden täglich für einige Stunden geprüft. Für die Kunden der Versandapotheke werde das Angebot im Laufe des Jahres 2015 zur Verfügung gestellt.
Der Anbieter gab bekannt, dass man so einen wichtigen Beitrag zur Versorgung von schlecht angebundenen Regionen leiste. Patientenindividuelle Fragen könnten direkt und persönlich geklärt werden. Man trage so auch zur Arzneimitteltherapiesicherheit bei.
Quelle:
DAZ online, 10.12.2014
heise online, 09.12.2014
Zwischenfazit: Modellprojekt ARMIN
Mittlerweile würden sich ca. 1000 Ärzte und Apotheker in Sachsen und Thüringen an dem Projekt beteiligen. Für Thüringens KV Hauptgeschäftsführer Auerswald sei die immer noch sehr geringe Beteiligung der Ärzte damit zu begründen, dass man sich noch in der Modell-Aufbauphase befinde.
Erweiterungen für das neue Jahr sei zum einen eine Erweiterung der Wirkstoffempfehlung für die Anwendungsgebiete Typ-2-Diabetes, Antibiotikatherapie der oberen Atemwege, Antibiotikatherapie der unteren Atemwege sowie Antibiotikatherapie der Harnwege. Zum anderen solle die Testphase patientenindividuellen Medikationsberatung anlaufen, so die Partner der Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen.
Quelle:
DAZ online, 10.23.2014
Ärzte Zeitung, 12.12.2014
AMTS-Datenmanagement mittels eGK
Die Freigabe des Lastenheftes zur freiwilligen Anwendung der Arzneimitteltherapiesicherheit mittels elektronischer Gesundheitskarte führt zu deren erstmaligen, nutzenorientierten Anwendung. Projektstart dazu war 2013, durch den Deutschen Apothekerverband (DAV).
DAV-Vorstandsmitglied Hubmann gab bekannt, dass Ärzte und Apotheker so Hinweise bezüglich der Auswahl und Abgabe des Medikaments bekämen. Patientenbezogene Informationen, wie Allergien oder Wechselwirkungen von Medikamenten stünden mit der Etablierung des Datenmanagements den Fachkräften bereit.
Quelle:
Pharmazeutische Zeitung online, 08.12.2014
Adherence: Einfluss von Unterstützung nicht erwiesen
Laut Cochrane-Review kann trotz Anleitungen zur Medikation keine wirkliche Verbesserung der Adherence oder des klinischen Outcomes festgestellt werden. Interventionen fanden im Rahmen von täglichen Anleitungen zur Anwendung, Motivationsgesprächen, Verhaltenstherapien und familiärer Unterstützung statt.
Laut Review könne selbst intensivsten Betreuungen kein signifikanter Einfluss beigemessen werden. Allerdings gehe aus den Studien nicht hervor, welche Art der Unterstützung sich wie auswirke.
Die Reviewer bemängeln auch Methodik der Studien. Es sei weder ein Design für Langzeitinterventionen vorhanden, noch objektive Messparameter zur Untersuchung von Adherence und klinischem Outcome.
Quelle:
DAZ.online, 28.11.2014
Elektronischer Arzneimittelcheck
Patienten des Unfallkrankenhauses in Berlin können wohl bald auf einen elektronischen Check ihrer Pillencocktails hoffen. Der eletronische Pharmecheck sei, laut ukb bundesweit einmalig. Mit der Neueinführung halte man sich an den Weg, kontinuierlich innovativ zu handeln, gab der Ärztliche Direktor des ukb bekannt.
Der elektronische Pharmacheck gibt Warnhinweise für Neben-, Wechselwirkungen, Überdosierung und Kontraindikationen. Man könne so, laut Chefapotheker Brüggmann Fehlinterpretationen durch handschriftliche Eintragungen vermeiden.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 25.11.2014