Schlagwort: ‘Medikationsmanagement’
NRW zeichnet Apo-AMTS-Modell aus
Der übergreifende und innovative Ansatz des Modells des Projekts zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) überzeuge laut Gesundheitsmanagerin Steffens.
Mit ihrer Idee, Pharmazeuten innerhalb ihres Praktikums die Möglichkeit zu bieten sich als AMTS-Manager ausbilden zu lassen, wurde von der Apothekenkammer Westfalen-Lippe ein Konzept erarbeitet, in dessen Mittelpunkt das professionelle Medikationsmanagement steht.
Die Schulung wird dabei von AMTS-Ausbildungsapotheken übernommen.
Quelle:
DAZ.online, 04.10.2013
Schweiz: Ärztliche Videoberatung in Apotheken
Das aktuell laufende Pilotprojekt „Netcare“ wird derzeit in über 200 Schweizer Apotheken getestet. Für dieses Projekt wurden 24 Bagatellerkrankungen definiert, die entweder vom Apotheker selbst oder mit Hilfe einer Videozuschaltung eines Arztes diagnostiziert werden können. Per Fax kann der Arzt ein benötigtes Rezept der Apotheke direkt übermitteln.
Zusätzlich entstehende Kosten würden von vielen Krankenkassen übernommen werden. Vorteile die Netcare bietet, wären zum einen die Entlastung von Notfallstationen, aber auch die Wartezeit der Patienten würden wesentlich verkürzt werden.
Trotz der Kritik einiger Ärzte soll das Projekt aufgrund des positiven Verlaufs vorzeitig für alle Apotheken geöffnet werden.
Quelle:
DAZ.online, 30.10.2013
Einheitlicher Rezeptdatenhandel
Die Verwendung von Rezeptdaten, neben der Abrechnung mit der Krankenkasse, ist im Süden unter strengesten Bedingungen erlaubt. Im Norden Deutschlands ist dieses Verfahren jedoch nicht zulässig.
Wegen der hohen Missbrauchszahlen in der Vergangenheit und deren mögliche Gefährdung des Gesundheitssystems soll eine gesetzliche bundesweite Regelung in Kraft treten.
Ob und inwiefern eine gesetzliche Änderung notwendig ist wird derzeit geprüft.
Quelle:
Spiegel Online, 2.10.2013
Verschwendung in Milliardenhöhe bei Medikamenten
Durch eine falsche Medikamentenverordnung und die undisziplinierte Einnahme durch die Patienten entstehen jedes Jahr Kosten in Höhe von über 19 Milliarden Euro, die vermieden werden könnten.
In einer Studie des Marktforschungsinstitut IMS Health wurde gezeigt, dass solche unnötigen Kosten vor allem durch falsche Medikamentenvergabe und die damit verbundenen Krankenhauseinwesiungen entstehen. Auch die mangelnde Therapietreue der chronisch Kranken verursacht enorme Kosten.
Durch eine Verbesserung des Systems ließe sich diese massive Verschwendung von mehr als sechs Prozent der Gesamtausgaben deutlich reduzieren.
Quelle:
Spiegel Online, 8.10.2013
Potentiell inadäquate Medikamente gefährden die Sicherheit der Patienten
Mit zunehmenden Atler steigt die Gefahr der Multimorbidität. Deren Behandlung erfordert oft eine Multimedikation. Im Rahmen der Medikation werden den geriatrischen Patienten unter anderem auch potentiell inadäquate Medikamente (PIM) verschrieben. Die darin enthaltenen Wirkstoffe erhöhen die Sturzgefahr der Patienten laut Studie signifikant.
Damit die Einnahme der PIM reduziert oder ganz vermieden werden kann, gibt es Screening-Tools wie die PRISCUS-Liste, deren Wirksamkeit und Nutzen allerdings noch belegt werden muss. Hier werden Arzneistoffe und Arzneistoffklassen, die als PIM gestuft sind, gelistet.
Damit Nebenwirkungen der PIM reduziert werden, gilt es, Bewusstsein sowohl bei den Ärzten als auch bei den Patienten zu schaffen. Vor allem an Hausärzte wird appelliert, die Medikamentenverordnung ihrer Patienten kritisch zu prüfen.
Quellle:
Presse der DGG, 23.09.2013
Feldversuch erfolgreich: Vernetzung von Pflegeheim und Arzt
Das Neustädter BRK-Alten- und Pflegeheim hat sich im Rahmen eines Feldversuchs mit einem Hausarzt vernetzt, der 19 Patienten im Haus betreut.
Das Pflegeheim erfasse seine Patientendaten bereits in elektronischer Form. Durch die Vernetzung habe der beteiligte Arzt Zugriff auf die für ihn relevanten Patientenakten erhalten. Die Anzahl seiner Hausbesuche sei davon unberührt geblieben, doch habe er sich nun besser auf diese vorbereiten können.
Sowohl der Arzt als auch das Pflegeheim hätten einen deutlichen Nutzen aus diesem Projekt erfahren. So verläuft nach Angaben der Beteiligten die Kommunikation zwischen Altenheim und Praxis wesentlich einfacher, weil Anrufe entfallen, die den normalen Praxisalltag stören. Auch könne der Arzt schneller und besser informiert Hilfe leisten.
Quelle:
Main Post, 21.7.2013
Elektronische Patientenakte optimiert Versorgung auf dem Land
Die Begründer des Gesundheitszentrums Gelstertal wollen mit innovativen Ideen die Versorgung von Patienten auf dem Land verbessern und gleichzeitig junge Ärzte anlocken.
Das Gesundheitszentrum besteht aus zwei Standorten, zwischen denen die beteiligten Ärzte rotieren. Zusätzlich gebe es eine EDV-Anbindung zu einem Klinikum. Dafür sei eigens eine elektronische Patientenakte erstellt worden, an die auch der eigene Pflegedienst angeschlossen sei. So solle ein unproblematischer Ablauf zwischen ambulanter und stationärer Versorgung erfolgen und den Ärzten Einflussnahme auf Behandlung und Medikation ermöglicht werden.
Wenn ein Patient am Wochenende entlassen wird und keine Angehörigen hat, zeigt dies die Patientenakte an, und der Pflegedienst unterstützt den Patienten, damit er zu Hause alleine zurecht kommt. So wird verhindert, dass ein Patient zurück in die Klinik kommt, nur weil er niemanden hat, der sich um ihn kümmert“.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 19.7.2013
Medgate bietet passgenaue Versorgung für chronisch Kranke
Mit ihren „chronic care“-Angeboten versucht das Basler Telemedizinunternehmen Medgate chronisch Kranken beim Managen von Diabetis oder Bluthochdruck zu helfen.
Je nach Bedarf erhalten Nutzer der „chronic care“-Programme für ein Jahr lang eine Basisstation. Diese schickt z. B. Blutzuckerwerte des Patienten in elektronischer Form an die Ärzte von Medgate oder den jeweiligen Hausarzt, um Lese- oder Schreibfehler von Seiten der Patienten zu vermeiden. Bei Auffäligkeiten werde der Patient per Telefon kontaktiert.
Das „chronic care“-System bilde außerdem ein maßgeschneidertes Modul für den jeweiligen Patienten, etwa eine intensive Schulung zu Diabetes von A bis Z oder nur ein kurzes Coaching per Telefon, je nach Wissensstand.
Quelle:
Berner Zeitung, 10.7.2013
Personalisierte Medizin als zukunftsweisender Trend
Ein Behandlungskonzept im Sinne der personalisierten Medizin, bei dem Medikamente einem Vortest unterzogen werden, soll Patienten schneller zu einer geeignetenTherapie verhelfen.
Dabei werde nach Biomarkern gesucht, die vor der Entscheidung für ein Medikament Auskunft über Wirksamkeit, Verträglichkeit und Dosierung beim Patienten geben sollen.
Einige Onkologen in Deutschland hätten sich bereits für den Aufbau von Netzwerken zwischen onkologischen Spitzenzentren und nicht-akademischen Krankenhäusern und Praxen ausgesprochen, um die personalisierte Therapie in der breiten Versorgung zu etablieren.
Quelle:
Gesundheitsstadt Berlin, 12.7.2013
Rezepte per App anfordern und dabei die eigene Medikationshistorie erfassen
Der Apothekendienstleister Ordermed bietet eine App an, mit der Patienten kostenlos Rezepte und Medikamente über ihr Smartphone bestellen können.
Der Anwender müsse nur den Namen des Arzneimittels oder die Packung einscannen und schon bekäme der jeweilige Arzt einen Fax mit der Rezeptanforderung und die Apotheke den Auftrag zur Bestellung. Damit die freie Apothekenwahl gewährleistet bleibt, könne der Patient selbst entscheiden, an welche Apotheke er sich bindet.
Durch die wiederholten Bestellvorgänge werde im Idealfall die gesamte Medikation eines Patienten erfasst und zur Kontrolle möglicher Wechselwirkungen für den Apotheker einsichtig. Sofern der Patient dies erlaubt, hätten auch Dritte einen schnellen Zugang zu den Medikationsdaten.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 9.7.2013