Schlagwort: ‘Medikationsmanagement’
Bundesweiter Aufbau des Gesundheitsnetzes ab Mitte 2015
Laut Gematik solle die Vernetzung jetzt schnell vorangehen. Ende diesen Jahres könnten die ersten Tests in den beiden Testregionen starten und dann ab Mitte 2015 ein bundesweiter Aufbau folgen.
Bis Mitte 2015 solle die qualifizierte elektronische Signatur (QES) erprobt sein. Auch das Versichertenstammdatenmanagement solle bis dahin getestet sein.
Weitere Tests seien dann anschließend der verschlüsselte elektronische Arztbrief, die elektronische Fallakte, das Notfalldatenmanagement und die Arzneimitteltherapiesicherheit ab 2016.
Quelle:
Deutsches Ärzteblatt, 05.03.2014
Digital-Health für die Pharmaindustrie
Nach Arthur D. Little gehören digitale Medien zu den zukünftig wichtigsten Erfolgsfaktoren in der Pharmaindustrie. Man erhoffe sich laut Pharmamanagern nicht nur Wettbewerbsvorteile im Vertrieb der Arzneimittel, sondern auch die Erschließung neuer Geschäftsmöglichkeiten.
Zu den Digital-Health-Angebot zählen neben online Schulungen oder Sprechstunden, dem telemedizinischen Monitoring, der Unterstützung durch mobile Endgeräte außerdem auch intelligente Arzneimittelverpackungen mit Einnahmeerinnerungsfunktion.
Über die Finanzierungsfrage der Angebote von Pharmafirmen sei man sich jedoch noch nicht im Klaren.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 15.01.2014
Unzureichende Studienlage behindert Verankerung von Telematikstrukturen in den Leistungskatalogen
Eigentlich sollte der Bewertungsausschluss bereits im März 2013 festlegen, welche telemedizinischen Anwendungen in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen werden sollen. Einige Rahmenbedingungen wurden bereits festgelegt und nach Einschätzungen von Experten des Bundesministeriums für Gesundheit ist eine Verankerung im GKV-Katalog bald denkbar.
Grund für die Verzögerungen sei die derzeitige unzureichende Studienlage. Laut Popert gäbe es zwar viele Studien, die seien jedoch methodisch unzureichend. Studien hätten oft eine begrenzte Aussagekraft und auch die Patientensicherheit würde darin nur unzureichend betrachtet werden.
Mangiapane kündigte nun an den Entwicklungsprozess in der nächsten Legislaturperiode zu beschleunigen.
Quelle:
Deutsches Ärztblatt, 23.11.2013
NRW zeichnet Apo-AMTS-Modell aus
Der übergreifende und innovative Ansatz des Modells des Projekts zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) überzeuge laut Gesundheitsmanagerin Steffens.
Mit ihrer Idee, Pharmazeuten innerhalb ihres Praktikums die Möglichkeit zu bieten sich als AMTS-Manager ausbilden zu lassen, wurde von der Apothekenkammer Westfalen-Lippe ein Konzept erarbeitet, in dessen Mittelpunkt das professionelle Medikationsmanagement steht.
Die Schulung wird dabei von AMTS-Ausbildungsapotheken übernommen.
Quelle:
DAZ.online, 04.10.2013
Schweiz: Ärztliche Videoberatung in Apotheken
Das aktuell laufende Pilotprojekt „Netcare“ wird derzeit in über 200 Schweizer Apotheken getestet. Für dieses Projekt wurden 24 Bagatellerkrankungen definiert, die entweder vom Apotheker selbst oder mit Hilfe einer Videozuschaltung eines Arztes diagnostiziert werden können. Per Fax kann der Arzt ein benötigtes Rezept der Apotheke direkt übermitteln.
Zusätzlich entstehende Kosten würden von vielen Krankenkassen übernommen werden. Vorteile die Netcare bietet, wären zum einen die Entlastung von Notfallstationen, aber auch die Wartezeit der Patienten würden wesentlich verkürzt werden.
Trotz der Kritik einiger Ärzte soll das Projekt aufgrund des positiven Verlaufs vorzeitig für alle Apotheken geöffnet werden.
Quelle:
DAZ.online, 30.10.2013
Einheitlicher Rezeptdatenhandel
Die Verwendung von Rezeptdaten, neben der Abrechnung mit der Krankenkasse, ist im Süden unter strengesten Bedingungen erlaubt. Im Norden Deutschlands ist dieses Verfahren jedoch nicht zulässig.
Wegen der hohen Missbrauchszahlen in der Vergangenheit und deren mögliche Gefährdung des Gesundheitssystems soll eine gesetzliche bundesweite Regelung in Kraft treten.
Ob und inwiefern eine gesetzliche Änderung notwendig ist wird derzeit geprüft.
Quelle:
Spiegel Online, 2.10.2013
Verschwendung in Milliardenhöhe bei Medikamenten
Durch eine falsche Medikamentenverordnung und die undisziplinierte Einnahme durch die Patienten entstehen jedes Jahr Kosten in Höhe von über 19 Milliarden Euro, die vermieden werden könnten.
In einer Studie des Marktforschungsinstitut IMS Health wurde gezeigt, dass solche unnötigen Kosten vor allem durch falsche Medikamentenvergabe und die damit verbundenen Krankenhauseinwesiungen entstehen. Auch die mangelnde Therapietreue der chronisch Kranken verursacht enorme Kosten.
Durch eine Verbesserung des Systems ließe sich diese massive Verschwendung von mehr als sechs Prozent der Gesamtausgaben deutlich reduzieren.
Quelle:
Spiegel Online, 8.10.2013
Potentiell inadäquate Medikamente gefährden die Sicherheit der Patienten
Mit zunehmenden Atler steigt die Gefahr der Multimorbidität. Deren Behandlung erfordert oft eine Multimedikation. Im Rahmen der Medikation werden den geriatrischen Patienten unter anderem auch potentiell inadäquate Medikamente (PIM) verschrieben. Die darin enthaltenen Wirkstoffe erhöhen die Sturzgefahr der Patienten laut Studie signifikant.
Damit die Einnahme der PIM reduziert oder ganz vermieden werden kann, gibt es Screening-Tools wie die PRISCUS-Liste, deren Wirksamkeit und Nutzen allerdings noch belegt werden muss. Hier werden Arzneistoffe und Arzneistoffklassen, die als PIM gestuft sind, gelistet.
Damit Nebenwirkungen der PIM reduziert werden, gilt es, Bewusstsein sowohl bei den Ärzten als auch bei den Patienten zu schaffen. Vor allem an Hausärzte wird appelliert, die Medikamentenverordnung ihrer Patienten kritisch zu prüfen.
Quellle:
Presse der DGG, 23.09.2013
Feldversuch erfolgreich: Vernetzung von Pflegeheim und Arzt
Das Neustädter BRK-Alten- und Pflegeheim hat sich im Rahmen eines Feldversuchs mit einem Hausarzt vernetzt, der 19 Patienten im Haus betreut.
Das Pflegeheim erfasse seine Patientendaten bereits in elektronischer Form. Durch die Vernetzung habe der beteiligte Arzt Zugriff auf die für ihn relevanten Patientenakten erhalten. Die Anzahl seiner Hausbesuche sei davon unberührt geblieben, doch habe er sich nun besser auf diese vorbereiten können.
Sowohl der Arzt als auch das Pflegeheim hätten einen deutlichen Nutzen aus diesem Projekt erfahren. So verläuft nach Angaben der Beteiligten die Kommunikation zwischen Altenheim und Praxis wesentlich einfacher, weil Anrufe entfallen, die den normalen Praxisalltag stören. Auch könne der Arzt schneller und besser informiert Hilfe leisten.
Quelle:
Main Post, 21.7.2013
Elektronische Patientenakte optimiert Versorgung auf dem Land
Die Begründer des Gesundheitszentrums Gelstertal wollen mit innovativen Ideen die Versorgung von Patienten auf dem Land verbessern und gleichzeitig junge Ärzte anlocken.
Das Gesundheitszentrum besteht aus zwei Standorten, zwischen denen die beteiligten Ärzte rotieren. Zusätzlich gebe es eine EDV-Anbindung zu einem Klinikum. Dafür sei eigens eine elektronische Patientenakte erstellt worden, an die auch der eigene Pflegedienst angeschlossen sei. So solle ein unproblematischer Ablauf zwischen ambulanter und stationärer Versorgung erfolgen und den Ärzten Einflussnahme auf Behandlung und Medikation ermöglicht werden.
Wenn ein Patient am Wochenende entlassen wird und keine Angehörigen hat, zeigt dies die Patientenakte an, und der Pflegedienst unterstützt den Patienten, damit er zu Hause alleine zurecht kommt. So wird verhindert, dass ein Patient zurück in die Klinik kommt, nur weil er niemanden hat, der sich um ihn kümmert“.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 19.7.2013