Archiv für November 2013
Laborwerte via Smartphone
Neben verschiedenen Neuheiten in der Telemedizintechnik, wurde auf der Medizintechnik-Messe Medica am vergangenen Wochenende auch eine Gesundheits-App des Dienstleisters Deutsches Gesundheitsnetz (DGN) vorgestellt.
Mit der App iLDT ist ein Abruf von Patientendaten über das Smartphone möglich. iLDT kommuniziert dabei mit der sogenannten GUSbox, die als Datenzwischenspeicher dient. Gleichzeitig werden die Patientendaten der Patientenakte im Verwaltungssystem zugeordnet.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 25.11.2013
„mHealth Playground“ auf der Medizintechnik-Messe Medica
Die jährlich stattfindende Medizintechnik-Messe Medica in Düsseldorf begeisterte dieses Jahr mit einem „mHealth Playground“. Hier konnten Besucher verschiedene Apps und Geräte der Telemedizin testen.
Vorgestellt wurden Produkte, wie ein intelligentes Pflaster, das beim Tragen verschiedene Werte sammelt und diese mittels Cloud direkt zum Arzt weiterleitet oder einen vom Fraunhofer-Institut IIS entwickelter Sessel, der Blutdruck, Gewicht etc. misst und diese auf einem Bildschirm wiedergibt. Schlechte Werte lassen aus dem Sessel ein Rudergerät entstehen.
Bei der Einführungsrede verkündete NRWs Gesundheits-Sekretärin Bredehorst Technik müsse nur so einfach und attraktiv wie Smartphones werden um von Patienten akzeptiert zu werden.
Quelle:
heise online, 21.11.2013
Unzureichende Studienlage behindert Verankerung von Telematikstrukturen in den Leistungskatalogen
Eigentlich sollte der Bewertungsausschluss bereits im März 2013 festlegen, welche telemedizinischen Anwendungen in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen werden sollen. Einige Rahmenbedingungen wurden bereits festgelegt und nach Einschätzungen von Experten des Bundesministeriums für Gesundheit ist eine Verankerung im GKV-Katalog bald denkbar.
Grund für die Verzögerungen sei die derzeitige unzureichende Studienlage. Laut Popert gäbe es zwar viele Studien, die seien jedoch methodisch unzureichend. Studien hätten oft eine begrenzte Aussagekraft und auch die Patientensicherheit würde darin nur unzureichend betrachtet werden.
Mangiapane kündigte nun an den Entwicklungsprozess in der nächsten Legislaturperiode zu beschleunigen.
Quelle:
Deutsches Ärztblatt, 23.11.2013
EU weiter Austausch von Patientendaten
Erstmals arbeiten EU-Staaten im Bereich e-Health zusammen. So wurde vergangene Woche eine gemeinsame Leitlinie zum grenzüberschreiteten Austausch von Patientendaten beschlossen.
Die Leitlinie solle für mehr Sicherheit und Beständigkeit in der Patientenversorgung schaffen. Nach Zustimmung der Patienten dürfen neben administrativen Daten auch Daten zum Gesundheitszustand der Patienten geteilt werden.
Die EU-Richtlinie trat Oktober dieses Jahres in Kraft.
Quelle:
Ärztezeitung, 20.11.2013
Online-Diagnosen in der Diskussion
Während in Deutschland Ärzten eine Diagnose ohne Behandlung untersagt ist, ist das in anderen Ländern wie der Schweiz bereits eine gängige Methode. Vor allem dem Ärztemangel in ländlichen Gegenden könne damit entgegen gewirkt werden.
Die Aufhebung des Verbots zur Ferndiagnose sehen viele Ärzte und Krankenkassen jedoch kritisch. Neben der Patientensicherheit behindere aber auch das zu langsame Internet auf dem Land die erfolgreiche Etablierung.
Ob eine gesetzlich abgesegete Realisierung überhaupt möglich ist, ist abhängig von langzeit Studien, deren Ergebnisse frühstens 2016 vorliegen.
Quelle:
Spiegel online, 12.11.2013
Testphase für Heilberufsausweise
Damit die elektronischen Gesundheitskarten (eGK) sinnvoll genutzt werden können, bedarf es eines Heilberufsausweises (eHBA) für Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten. So solle im kommenden Jahr neben der Online-Aktualisierung der eGK auch die „qualifizierte elektronische Signatur“ (QES) mittels des eHBA erprobt werden.
In den nächsten Monaten würde laut gematik ein Portal entwickelt über welches die Ausweise beantragt werden können. Sie enthalten, wie auch die eGK, Lichtbild und Name des Besitzers. Die QES ermögliche eine sichere ekeltronische Unterschrift der elektronischen Dokumente.
Laut Elmer, Hauptgeschäftsführer der gematik, lege man mit diesem Ausweis einen wichtigen Baustein, der eine sichere und nachhaltige Patientenversorgung qualitativ aufwerte.
Quelle:
DAZ.online, 14.11.2013
Ferngesteuerte Manipulation von Implantaten möglich
Die Nutzung der Telemedizin in der Herzschrittmachertechnik birgt Vorteile. Vor allem jüngere Patienten nutzen diese Technik um ihre Nachsorge mit weniger Aufwand zu gestalten. Die Patientendaten werden dabei über Mobilfunk an die zuständigen Kardiologen übertragen.
Um Energie zu sparen und damit einen batteriebedingten Implantatwechsel hinauszuzögern verzichten viele Patienten auf eine Verschlüsselung der Daten. Das Risiko des Datendiebstahls steigt damit jedoch enorm an. Gefährlicher ist dabei jedoch die ferngesteuerte Manipulation des Geräts, wie das Auslösen eines tödlichen Stromschlags. Dass die Möglichkeit zu einem solchen Anschlag besteht, bewies der kürzlich verstorbene Hacker Barnaby Jack mehrfach.
Um diese Schwachstelle zu beheben entwickelte Masoud Rostami nun ein System, welches im November bei der CCS in Berlin vorstellen wird.
Quelle:
Focus, 21.10.2013
NRW zeichnet Apo-AMTS-Modell aus
Der übergreifende und innovative Ansatz des Modells des Projekts zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) überzeuge laut Gesundheitsmanagerin Steffens.
Mit ihrer Idee, Pharmazeuten innerhalb ihres Praktikums die Möglichkeit zu bieten sich als AMTS-Manager ausbilden zu lassen, wurde von der Apothekenkammer Westfalen-Lippe ein Konzept erarbeitet, in dessen Mittelpunkt das professionelle Medikationsmanagement steht.
Die Schulung wird dabei von AMTS-Ausbildungsapotheken übernommen.
Quelle:
DAZ.online, 04.10.2013
In der Versorgungsforschung liegt Deutschland weit zurück
Nach Neugebauer seien Wissenschaftler der USA etwa 50 Jahre voraus und auch anderen Ländern hinke Deutschland weit hinterher. Um gegenzusteuern müsse Deutschland verstärkt bereits existierende Daten, wie Abrechnungsdaten der Krankenkassen, aufbereiten und deutlich mehr Studien in diesem Bereich durchführen.
Die Schwierigkeit der Aufbereitung von Daten ist dabei Quantität und Qualität unterscheiden zu können. Dafür sind vor allem geeignete Instrumente zu identifizieren und eine fachgruppenübergreifende Zusammenarbeit, sowie deren Kooperation zu fördern.
So solle die deutsche Versorgungsforschung eine „Navigationshilfe im Gesundheitswesen“ werden.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 24.10.2013