Kategorie: ‘Krankenkasse’
„Telemedizin-Assistenz“ zur Entlastung hausärztlicher Praxen im ländlichen Raum
In Rheinland-Pfalz ist das Projekt „Telemedizin-Assistenz“ zur Entlastung hausärztlicher Praxen insbesondere im ländlichen Raum gestartet. 24 Praxen nehmen an dem Projekt teil, die jeweils mit einem Telemedizin-Rucksack ausgestattet wurden. Über ein Tablet werden die Daten vom Hausbesuch direkt an die Hausarztpraxis übertragen. Die Besuche werden von Nichtärztlichen-Praxisassistenten durchgeführt, welche eine Schulung zu Telemedizin-Assistenten (TMA) absolviert haben. Für die Hausbesuche seitens der TMA gebe es von den Krankenkassen einen Zuschlag von 40 Euro.
Quelle: https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/24-Hausarztpraxen-in-Rheinland-Pfalz-legen-los-mit-Telemedizin-Assistenz-412588.html, 21. September 2020
Zweifel bei elektronischer Patientenakte auf Seiten der Datenschutzbeauftragten
Datenschützer zweifeln daran, ob das im Juli verabschiedete Patientendatenschutzgesetz zur elektronischen Patientenakte mit dem europäischen Recht vereinbar ist. Ein wesentlicher Kritikpunkt sei, dass die Verpflichtung für die Krankenkassen gestrichen werden würden, Service Terminals in ihren Geschäftsstellen einzurichten, mit denen Versicherte ohne Smartphone ihre Patientenakten einsehen und verwalten könnten. Dadurch entstehe eine Benachteiligung von Menschen, die nicht über ein Smartphone verfügen. Durch mögliche Anordnungen an Krankenkassen und mehr Aufklärung der Versicherten wollen Experten noch Verbesserungen erreichen.
Quelle: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.geplantes-gesetz-datenschutzbeauftragte-haben-zweifel-bei-elektronischer-patientenakte.c8e7c9c5-a6c1-4a99-8301-8feedf58b554.html, 21. August 2020
Weiterbildungsstudium „eHealth and Communication“
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens verändert die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Akteuren nachhaltig. Prof. Jutta Hübner, Professorin für Integrative Onkologie am Universitätsklinikum Jena, sieht darin aber auch eine Chance, die Kommunikation zwischen Patient und Behandlern neu zu gestalten. Deshalb bietet die Friedrich-Schiller-Universität Jena gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Jena den Weiterbildungsstudiengang „eHealth and Communication“ für alle Berufstätigen im Gesundheitswesen an. In dem drei Semester dauernden Masterstudiengang werden eHealth-Technologien analysiert und Ideen entwickelt, wie diese im beruflichen Alltag eingebunden werden können, um optimale Kommunikationswege zu etablieren.
Quelle: https://nachrichten.idw-online.de/2020/08/07/neues-weiterbildungsstudium-ehealth-and-communication/, 7. August 2020
Milliardenpaket für Krankenhäuser wird an IT-Sicherheit und Digitalisierung geknüpft
Als Teil des Konjunkturpakets will die Bundesregierung Krankenhäuser bei der Digitalisierung mit drei Milliarden Euro unterstützen. Demnach soll für die Förderung ein Krankenhauszukunftsfonds geschaffen werden, aus dem Krankenhäuser nur gefördert werden, wenn sie mindestens 15 Prozent des Geldes in die eigene IT-Sicherheit investieren. Weiterhin müssen die Kliniken dafür sorgen, dass ihre digitalen Dienste über einen einheitlichen Standard verfügen und gewährleisten, dass die Daten in die elektronische Patientenakte übertragen werden können. Gefördert werden sollen Projekte für ein digitales Aufnahme- und Entlassungsmanagement, modernere Notfallambulanzen, eine digitale Pflege- und Behandlungsdokumentation, teil- und vollautomatisierte Entscheidungsunterstützungssysteme, ein digitales Medikations- und Bettenmanagement sowie Projekte für telemedizinische Netzwerke und IT- beziehungsweise Cybersicherheit.
Gleichzeitig sollen die Länder verpflichtet werden, ihre herkömmlichen Investitionsverpflichtungen in die Kliniken nicht zu reduzieren. Der Gesetzesentwurf geht vielen Beteiligten jedoch nicht weit genug, weil die Zahlungen nicht an den Digitalisierungsstand geknüpft werden.
Quelle: https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/gesundheitspolitik-spahn-will-milliardenpaket-fuer-krankenhaeuser-an-it-sicherheit-knuepfen/26073740.html?ticket=ST-2394810-nlS63co2q1R4Ayh14E0j-ap4, 3. August 2020
Ärzte verweigern Spahns Digital-Plan Vorgaben umzusetzen
Ilka Enger, Internistin aus Neutraubling, will bei der Digitalisierung nicht mitmachen. Sie zahle lieber Strafen als einen Konnektor in ihrer Praxis zu installieren. Dies liege daran, dass sie Sorge habe, dass Patientendaten an die Öffentlichkeit gelangen könnten. Wenn Erberkrankungen oder psychotherapeutische Diagnosen in die Öffentlichkeit gelangten, könne das verheerende Folgen für die Patienten haben. Der Konnektor sei eine Blackbox und Experten hätten immer wieder gezeigt, dass das System von außen angreifbar sei. Ältere Ärzte würden zudem mit dem Gedanken spielen, ihre Praxis vorzeitig aufzugeben, um sich die digitale Umstellung zu ersparen.
Deshalb fordert Enger, dass es den Arztpraxen genauso wie den Patienten freigestellt wird, ob sie bei der Digitalisierung mitmachen wollen. Zudem müsse es auch ein Ersatzverfahren geben, wenn die TI, wie zuletzt, nicht funktioniere.
Auch die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) kritisiert, dass bis heute nicht eindeutig geklärt sei, wo die Verantwortung in Sachen Datenschutz bei der Praxis aufhört und wofür die gematik die Haftung übernimmt. Weil es keine Antwort auf die vorgebrachten Bedenken gab, haben die Kassenärztlichen Vereinigungen sämtlicher Bundesländer gemeinsam mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) einen Brief an Jens Spahn verfasst, in dem sie sich gegen die Pläne des Ministers stemmen.
Quelle: https://www.merkur.de/politik/aerzte-rebellieren-gegen-spahns-digital-plan-13846439.html, 29. Juli 2020
40.000 Ärzte können E-Rezept der Techniker Krankenkasse ausstellen
Durch die Zusammenarbeit mit den Softwaredienstleistern Medatixx und Medisoftware ermöglicht es die Techniker Krankenkasse rund 40.000 niedergelassenen Ärzten, E-Rezepte auszustellen. Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK, erklärt, dass der Zugang von fast einem Viertel der niedergelassenen Ärzte zu dem E-Rezept der nächste entscheidende Baustein sei, um das E-Rezept in die breite Versorgung zu bringen.
Von der Seite der Ärzte und Apotheker gebe es Zustimmung, weil laut Silke Zinke, Vorsitzende des Bundesverbands der Rheumatologen, die Ärzte auf diese Weise die Möglichkeit hätten, das E-Rezept so mitzuentwickeln, dass es zum Praxisalltag passt. Weiterhin betont Holger Gnekow, Apotheker, dass durch das E-Rezept eine größere Arzneimitteltherapiesicherheit erzielt werden könnte, weil die Schrift klar zu lesen sei und jedes Rezept nur einmal eingelöst werden könne.
Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/114728/E-Rezept-der-Techniker-Krankenkasse-fuer-rund-40-000-Aerzte-verfuegbar, 18. Juli 2020
Deutschlands größter Pharmahändler entwickelt zentrales Gesundheitsportal
Für viele Anbieter in der Gesundheitsbranche ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis internationale E-Commerce-Giganten in den Markt einsteigen. Deshalb haben sich führende Unternehmen aus dem Pharmahandel und Apothekenmarkt zu einer Allianz zusammengeschlossen. Ihr Ziel sei es, ein zentrales Gesundheitsportal für Deutschland an den Markt zu bringen, in dem möglichst viele Leistungsbringer im Gesundheitsbereich über eine offene Plattform gebündelt werden und so für Patienten einen echten Mehrwert bieten. Der Pharmahändler Phoenix und die Apothekeninitiative haben hierbei ihre ehemals konkurrierenden Plattformen zusammengeschlossen.
Die neue Gesundheitsplattform soll via Smartphone-App für die Nutzer erreichbar sein. So sollen Kunden beispielsweise über die Plattform einen Arzt für eine telemedizinische Behandlung finden und nach der Behandlung wiederum über die Plattform ein Medikament bei einer Apotheke ihrer Wahl bestellen können. Gleichzeitig könne der Arzt die Abrechnung mit der Krankenkasse ebenfalls über das System vornehmen.
Quelle: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/gesundheitsbranche-allianz-gegen-amazon-arzt-apotheke-und-abrechnung-in-einer-app/25986606.html?ticket=ST-6443036-TVvI52z1ecLH39D7XVZt-ap4, 11. Juli 2020
Jede zweite Krankenkasse ist nicht bereit für die elektronische Patientenakte
Aufgrund des Patientendaten-Schutzgesetzes sind alle Krankenkassen dazu verpflichtet, ihren Kunden ab 2021 eine elektronische Patientenakte anzubieten. Allerdings gaben im Rahmen einer Umfrage mehr als die Hälfte der Befragten an, dass ihr Versicherungsunternehmen für die Implementierung aktuell nicht bereit sei. 65 Prozent der Befragten gaben jedoch an, dass eine Digitalisierungsstrategie teilweise umgesetzt wäre. Bereiche, in denen es noch Nachholbedarf gibt, seien laut den Befragten Benutzererfahrung, die Integration von Lieferanten und Dritten sowie technische Neuerungen. Mit den Themen Datenschutz und IT-Sicherheit sind die Befragten in der großen Mehrheit zufrieden. Die Mehrheit der Befragten ist von dem Nutzen der elektronischen Patientenakte überzeugt.
Quelle: https://www.pfefferminzia.de/umfrage-jede-zweite-krankenkasse-nicht-bereit-fuer-elektronische-patientenakte/, 12. Juni 2020
Hardware für E-Rezept und E-Medikationsplan können von Apotheken bestellt werden
Ab sofort können die 19.000 Apotheken in Deutschland die notwendige Hardware bestellen, um den elektronischen Medikationsplan für Ihre Patienten bearbeiten zu können und auch für weitere Anwendungen wie das E-Rezept vorbereitet zu sein. Dr. Hans-Peter Hubmann, Stellvertretender DAV-Vorsitzender, ist damit zufrieden, dass die Finanzierung durch die Krankenkassen gesichert sei, betont jedoch dass nun auch die Hersteller die notwendigen E-Health-Konnektoren auf den Markt bringen müssten. Laut Gesetz ist die Anbindung der Apotheken an die Telematikinfrastruktur bis zum 30. September 2020 vorgesehen, da bislang noch keine E-Health-Konnektoren zugelassen sind, kann dieser Stichtag nicht von allen Apotheken eingehalten werden.
Quelle: https://www.presseportal.de/pm/7002/4595070, 15. Mai 2020
E-Rezept soll ab Anfang 2022 verpflichtend werden
Das Bundesgesundheitsministerium will am 1. April 2020 im Bundeskabinett das Patientendatenschutzgesetz (PDSG) verabschieden. Dieses Gesetz legt fest, dass ab dem 1. Januar 2022 ein elektronisches Rezept bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln eingeführt sein muss. Hierbei bleibe die freie Apothekenwahl des Versicherten in jedem Fall bestehen. Der Gesetzesentwurf geht ebenfalls davon aus, dass die Kosten für die Sozialversicherung weiter steigen werden. Wenn nur 20 Prozent der gesetzlich Versicherten die elektronische Gesundheitskarte im ersten Jahr nutzten, könnten die Mehrausgaben der Krankenkassen bei ungefähr 90 Millionen Euro liegen.
Weiterhin enthält das Gesetz die Frist, dass die gematik bis zum 30. Juni 2021 Festlegungen für ein Zugriffsmanagement für andere medizinische Berufe erarbeiten muss.
Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/111529/Bun%C2%ADdes%C2%ADge%C2%ADsund%C2%ADheits%C2%ADmi%C2%ADnis%C2%ADter%C2%ADium-will-E-Rezept-verpflichtend-ab-Anfang-2022, 7. April 2020