Archiv für September 2013
NRW: Leitlinien für die elektronische Fallakte
Damit Patientendaten vor jeglichem unbefugtem Zugriff geschützt sind, wird das Land NRW bis zum Jahresanfang Datenschutzvorgaben veröffentlichen, die den Einsatz von elektronischer Fall- und Patientenakten betreffen.
Um den großen Vorteil eFA nutzen zu können ist es vor allem wichtig die Sicherheit für Patient und Arzt zu gewährleisten.
An der Umsetzung arbeiten derzeit neben dem Fraunhofer-Institut und dem Zentrum für Telematik und Telemedizin einige hochschulische Forschungsgruppen mit.
Quelle:
Ärztezeitung, 30.09.2013
e-GK-Infrastruktur ist sicher
Laut Gematik ergibt sich aus dem NSA-Skandal keinerlei Kosequenzen für das Projekt der elektronischen Gesundheitskarte.
Ob die zum Schutz verwendeten kryptographischen Verfahren vor möglichen Angriffen schützen, wird von Fachleuten des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) überwacht.
Zur Zeit ist es der NSA lediglich möglich auf Notfalldaten der eGK zuzugreifen. Erst mit dem Online-Rollout und damit der Einführung von Übertragungsnetzen ändert sich die Situation für Angreifer.
Quelle:
heise-online, 30.09.2013
Leitlinien für medizinische Apps
In einer Leitlinie veröffentlich die FDA eine Katalogisierung medizinischer Apps, die als Medizinprodukte eingestuft und dementsprechend von der Behörde für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassen werden müssen.
Dabei werden vor allem Apps gelistet, die als Zubehör zu einem Medizinprodukt verwendet werden oder selbst als Medizinprodukt agieren.
Laut FDA solle mit diesem Verfahren keine inhaltliche Kontrolle stattfinden, sondern das Patientenrisiko ausgehend der gesundheitsbezogenen Apps reduziert werden.
Quelle:
e-health, 30.09.2013
spiegel-online, 30.09.2013
In Zukunft nur noch elektronische Gesundheitskarten
Ab sofort gibt die Techniker Krankenkasse keine herkömmlichen Krankenversicherungskarten (KVK) mehr aus. Über 90 Prozent ihrer Kunden benutzen die elektronische Gesundheitskarte (eGK) bereits erfolgreich.
Die TK erhofft sich aus der Umstellung erheblich weniger Karten produzieren zu müssen, da die Stammdaten der Patienten wie Anschrift nun online auf den Kartenchip übertragen werden können.
Quelle:
Heise online, 23.09.2013
Heilberufsausweis für Gesundheitsfachberufe
Damit auf behandlungsrelevante medizinische Daten der elektronischen Gesundheitskarte zugeggriffen oder eine Signatur vorgenommen werden kann, muss eine Authorisierung mit Hilfe des elektronischen Heilberufsausweis erfolgen.
Neben Ärzten/-innen müssen auch Mitarbeiter weiterer Gesundheitsfachberufe auf diese Informationen zugreifen. Hierfür startet jetzt ein Pilotprojekt von dem Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH in Bochum.
Bis Ende diesen Jahres sollen sich 1.000 Physiotherapeuten/-innen mit dem sogenannten Pilot-eHBA ausweisen.
Quelle:
E-Health, 23.09.2013
Stottertherapie über Internetplattform
Mit der Cloud-basierten Plattform für Stotter-, Sprach- und Sprechtherapie ist vor allem eine alltagsnahe und sehr intensive Nachsorge möglich. Ergänzend ist durch die Plattform erstmalig eine Behandlung für Patienten möglich, die bisher keinen Zugang zu professioneller Hilfe hatten.
Die Therapiesoftware „flunatic!“ ermöglicht dem Patienten ein Live-Feedback zu seiner Sprechweise. Mit Hilfe des integriertem Videoaufnahme- und abspielgerät kann der Patient Video- und Audioaufnahmen selbst hochladen und später in der Live-Sitzung mit dem persönlichen Therapeuten besprechen, aber auch selbst erneut abspielen.
Neben wirtschaftlichen Aspekten sind auch medizinischen Vorteile wie eine flächendeckenden Therapeutenversorgung oder geringere Rückfallquoten zu nennen.
Quelle:
Computerwoche, 23.09.2013
Potentiell inadäquate Medikamente gefährden die Sicherheit der Patienten
Mit zunehmenden Atler steigt die Gefahr der Multimorbidität. Deren Behandlung erfordert oft eine Multimedikation. Im Rahmen der Medikation werden den geriatrischen Patienten unter anderem auch potentiell inadäquate Medikamente (PIM) verschrieben. Die darin enthaltenen Wirkstoffe erhöhen die Sturzgefahr der Patienten laut Studie signifikant.
Damit die Einnahme der PIM reduziert oder ganz vermieden werden kann, gibt es Screening-Tools wie die PRISCUS-Liste, deren Wirksamkeit und Nutzen allerdings noch belegt werden muss. Hier werden Arzneistoffe und Arzneistoffklassen, die als PIM gestuft sind, gelistet.
Damit Nebenwirkungen der PIM reduziert werden, gilt es, Bewusstsein sowohl bei den Ärzten als auch bei den Patienten zu schaffen. Vor allem an Hausärzte wird appelliert, die Medikamentenverordnung ihrer Patienten kritisch zu prüfen.
Quellle:
Presse der DGG, 23.09.2013
Nachsorge nierentransplantierter Patienten mit telemedizinischer Unterstützung
Im Rahmen eines bundesweit einmaligen Projekts des Freiburger Transplantationszentrums wird innerhalb einer Patientenstudie die klassische Nachsorge von Nierentransplantierten mit Hilfe der Telemedizin unterstützt.
Die Patienten geben dabei täglich von zuhause aus ihre Daten über ein interaktives Terminal ein. Auffällige Befunde lösen im Transplantationszentrum einen Alarm aus, sodass eine sofortige Kontaktaufnahme seitens des Klinikpersonals zum Patienten erfolgen kann. Die tägliche Kommunikation zum Patienten schafft Vertrauen zur Nachsorge und die reduzierte Inhospitalisierung ermöglicht ein Stück bessere Lebensqualität.
Ziel der Studie ist es sowohl den medizinischen als auch den ökonomischen Vorteil der Telemedizin nachzuweisen.
Quelle:
Transplantationszentrum Freiburg, Badische Zeitung, 9.6.2013
Medizinischer Dienst – Millionen an Beitragsgeldern für untaugliche Software verschwendet
Die Medizinischen Dienste der Krankenkassen (MDK) prüfen im Jahr rund sechs Millionen Behandlungen. Zur Bewältigung dieses Umfangs sollte die neue Software Ismed 3 entwickelt werden. Seit der Auftragserteilung dieses Projekts vor etwa zehn Jahren wurden bis heute über 23 Millionen Euro an Beitragsgeldern in dieses Projekt investiert, das noch immer nicht funktional flächendeckend einsetzbar ist.
Verantwortung für die Verzögerung und Untauglichkeit der Software wird von den beteiligten Firmen abgewiesen oder revidiert. Inzwischen greifen immer mehr Medizinische Dienste wieder auf das Vorgängermodell oder gar eine eigene Softwareentwicklung zurück. Die dadurch entstehende Doppelfinanzierung lässt einen äußerst unwirtschaftlichen Umgang mit Versichertengeldern vermuten.
Quelle:
Spiegel Online, 16.9.2013
Serviceroboter für Senioren
Selbstbestimmtes Leben – für die meisten älteren Menschen stellt ein eigenständig geführtes Leben in vertrauter Umgebung eine deutliche Verbesserung des Lebensstandards dar.
Zur Unterstützung der Senioren im Altag entwickeln Forscher derzeit teilautonome Serviceroboter, genannt »SRS« (Multi-Role Shadow Robotic System for Independent Living).
Die Roboter sind zuächst von den Senioren selbstädig zu steuern. In Notfällen, oder wenn Senioren die Aufgaben nicht selbständig lösen können, kann das Callcenter von Außen eingreifen und die Steuerung des Roboters übernehmen. Gleichzeitig kann Kontakt mit den Senioren aufgenommen werden und eine schnelle, zielgerichtete Hilfe sichergestellt werden. Zusätzlich wurde eine Monitoring-Funktion installiert, die den Angehörigen ermöglicht virtuell vor Ort zu sein.
Quelle:
e-health, 12.09.2013