Schlagwort: ‘Adherence’
Pharmazeutische Dienstleistungen im Rahmen des Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetzes
Das im Dezember letzten Jahres in Kraft getretene Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz soll die flächendeckende Versorgung durch lokale Apotheken fördern. Hierzu sollen Apotheken ab Anfang 2022 neue pharmazeutische Dienstleistungen anbieten. Die genauen Rahmenbedingungen wie konkrete Leistungen und Honorare müssen bis zum 30. Juni 2021 ausgearbeitet sein. Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) ist der Ansicht, dass die pharmazeutischen Dienstleistungen vorrangig zur Ausbesserung bestehender Versorgungsdefizite in drei Bereichen angeboten werden sollen. So sollten die Risiken der Polymedikation reduziert, die Therapietreue verbessert und die Prävention von Volkserkrankungen angegangen werden. Als Beispiele für weitere pharmazeutische Dienstleistungen nennt der BPhD Beratungsstunden zur Raucherentwöhnung, Schwangerschaft, Verhütung, Ernährung und Diabetes. Zudem könnten Schulungen zur Adhärenzförderung sowie Therapiebegleitungen bei chronischen Krankheiten angeboten werden. Bei der Festlegung der Dienstleistungen sollen auch Patientenvertreter mit einbezogen werden, weil es notwendig sei, die Dienstleistungen auf die Bedürfnisse der Patienten anzupassen.
Quelle: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/pharmazeutische-dienstleistungen-konkretisieren-und-ausweiten-124859/seite/alle/, 12. April 2021
Adherence: Einfluss von Unterstützung nicht erwiesen
Laut Cochrane-Review kann trotz Anleitungen zur Medikation keine wirkliche Verbesserung der Adherence oder des klinischen Outcomes festgestellt werden. Interventionen fanden im Rahmen von täglichen Anleitungen zur Anwendung, Motivationsgesprächen, Verhaltenstherapien und familiärer Unterstützung statt.
Laut Review könne selbst intensivsten Betreuungen kein signifikanter Einfluss beigemessen werden. Allerdings gehe aus den Studien nicht hervor, welche Art der Unterstützung sich wie auswirke.
Die Reviewer bemängeln auch Methodik der Studien. Es sei weder ein Design für Langzeitinterventionen vorhanden, noch objektive Messparameter zur Untersuchung von Adherence und klinischem Outcome.
Quelle:
DAZ.online, 28.11.2014
Gefahr der digital gespeicherten Patientendaten
Laut Datenschutzbeauftragtem Dix sei die ärztliche Schweigepflicht durch das technisierte Arzt-Patientenverhältnis bedroht.
Vor allem die finanzielle Entlohnung für Patienten, die ihre Daten auf der eGK speichern ließen, sei kritisch zu sehen. Könne die Schweigepflicht der Ärzte nicht sichergestellt werden, sei der Heilungsprozess in Gefahr.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 26.02.2014
Gesundheitssektor – vom Einzelhandel zum Walmart
Mit der Einführung der eletronischen Patientenakte und der damit zunehmenden Vernetzung im Gesundheitssektor wird laut David Cutler auch diese Branche eine ähnliche Entwicklung wie der Einzelhandel nehmen.
Ärzte, die alleine eine Praxis betreiben wird es in Zukunft nicht mehr geben. Auch die Zahl der Krankenhäuser wird sich deutlich verringern. Für die Behandlungen wird der Patient in Zukunft zusammengeschlossene Kiniken und Praxen aufsuchen müssen. Nach David Cutler kann der Patient davon nur profitieren.
Der größte Wandel wird die Rolle des Patienten in diesem System sein, der durch aktive Teilnahme in die Behandlung miteinbezogen wird und seine Daten eigenständig in seine Patientenakte einspeist.
Quelle:
Heise Online, 11.10.2013