Schlagwort: ‘Arzneimittelfälschung’
Rückruf von Importarzneimitteln
Wie die Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker (AMK) bekannt gab, müssen erneut „nicht verkehrsfähige Packungen“ aus dem Arzneimittelimport zurückgerufen werden. Laut Importunternehmen handle es sich um unveränderte Originalware, allerdings könne nicht ausgeschlossen werden, dass auch Ware von nicht autorisierten Großhändlern in die Lieferkette geraten seien.
Rückrufe vergangenen Jahres waren Folgen gestohlener Diebstähle aus Italien.
Quelle:
DAZ.online, 19.05.2015
Arztneimittelfälschungen nehmen pandemisches Ausmaß an
Wie die Deutsche Apotheker Zeitung berichtet melden immer mehr Länder gefälschte Arzneiprodukte und Verstöße in der Lieferkette. Feldstudien untersuchten verschiedene Medikamente auf ihre Qualität; Neun bis 41 Prozent entsprachen laut Studienergebnis nicht den Qualitätsvorschriften. Eine Prüfung von Interpol, bezüglich Malariamitteln und Antibiotika bestätigte, dass rund ein Drittel der Wirkstoffe nicht den Spezifikationen des Arzneibuches entsprachen.
Pharmaceutical Security Institute’s Counterfeit Incident System (CIS) ermittelte für 28 Prozent der Medikamente China als Ursprungsland für Entdeckung oder Vorfall. Der Rechtswissenschaftler Amir Attaran von der Universität Ottawa in Kanada fordere daher eine Einigung der Community der öffentlichen Gesundheit, der Strafverfolgungsbehörden und der Pharmaindustrie in einem internationalem Übereinkommen.
Das Modellgesetz finden Sie hier.
Quelle:
DAZ.online, 25.04.2015
Arzneimittelschmuggel erreicht höchste Ausmaße
Sprecher des Zollkriminalamtes in Köln betsätigen, seit 2008 hätten sich die Verfahren wegen Arzneimittelschmuggel bereits vervierfacht. Laut des deutschen Zolls würden die Fälschungen immer besser werden.
Man vermute, dass bereits eine große Zahl der Fälschungen auf dem Markt seien, dabei würde es sich großteils um Krebspräparate oder Antibiotika handeln.
Besonders aufmerksam sollten die Kunden bei Billigpräparaten aus dem Internet sein und verstärkt auf Geschäftsbedingungen und andere Qualitätsmerkmale achten.
Quelle:
Spiegel online, 13.08.2014
Risiko durch gesetzliche Importregelung
Laut Gulde, Vizepräsident des Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV), sei nicht nur die Wirtschaftlichkeit der gesetzlichen Importregelung in Frage zu stellen, sondern auch deren Sicherheit.
So könne beispielsweise der Handel auf Spotmärkten dazu führen, dass Medikamente nicht verfügbar seien. Auch würden die häufig beschädigten Verpackungen Patienten verunsichern. Vor allem die Gefahr, dass gestohlene oder gefälschte Arzneimittel durch Re- und Parallelimport in Umlauf geraten, sei gerade in den letzten Wochen deutlich geworden.
Im Hinblick auf die Arzneimittelsicherheit müsse die gesetzliche Regelung neu überdacht werden.
Quelle:
DAZ.online, 18.08.2014
Pharmazeutische Zeitung online, 18.08.2014
Illegale Medikamente aus Italien
Nach Ermittlungen des BKA seien in vielen europäischen Ländern bereits illegale Medikamente aus Italien eingeführt worden. Auch in Deutschland sei ein erster „italienischer“ Fälschungsfall bekannt geoworden. Es sei allerdings nicht bekannt, wie die gefälschten Medikamente in legale Vertriebswege gelangen konnten.
Einige Apotheker würden die ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung in Gefahr sehen. Großhändler, die ihre Ware aus Italien beziehen, würden unter Quarantäne gestellt, bis die Präparate geprüft seien.
Zweifel, ob die Camorra in die Arzneimitteldiebstähle und den Schwarzmarkthandel verwickelt seien, bestünden nicht. Einiges weise darauf hin, dass ein organisiertes Netzwerk verantwortlich sei. Die meisten Diebstähle seien zudem in der Mafiahochburg, im Süden Italiens, vermerkt worden.
Quelle:
Spiegel Online, 20.06.2014
Neues zum Thema hier.
Transparenz in der Arzneimittelforschung gefordert
Seit Jahren werde von kritischen Medizinern eine Offenlegung aller Studiendaten gefordert. Losgetreten wurde die Kritik mit einer Artikelserie im Journal „The Lancet“, die eine sinnlose Verschwendung von Steuergeldern für klinische Studien in der Arzneimittelforschung zum Vorschein brachte.
Der Vorwurf umfasste unter anderem auch die Manipulation der Studienergebnisse, indem nur ausgewählte Daten publiziert würden. Trotz Zulassung bliebe deshalb ungewiss, ob die neuen Medikamente dem Wohle der Patienten dienten.
Gegen die Offenlegung wehren sich Pharmaunternehmen immer noch mit dem Argument, Geheimhaltung zähle zu den Grundlagen ihres Erfolges.
Quelle:
Focus Online, 25.1.2014
Neues System erkennt gefälschte Medikamente
Drei schweizer Universitäten haben gemeinsam ein günstiges System namens ECB (L’électrophorèse capillaire budget) zur Erkennung von gefälschten Arzneimittel entwickelt.
Rund 80 Prozent von 200 Arzneimitteln, die von der Weltgesundheits-Organisation (WHO) als grundlegende Pharmaka anerkannt sind, erkenne das System und sei dabei um ein Zehntel günstiger als bereits auf dem Markt verfügbare Geräte.
Vorteile des ECB-Systems bestünden darin, dass es zur Analyse nur ein Minimum von Lösungsmitteln benötigt und jene lediglich 20 Minuten dauert. Ein Dutzend Geräte wurden bisher für den hauptsächlichen Einsatz in Entwicklungsländern hergestellt.
Quelle:
SwissInfo, 28.12.2012