Schlagwort: ‘Politik’
Apotheken fordern Soforthilfe und Honoraranpassung
Die Apotheken in Deutschland, insbesondere in Nordrhein, fordern von der Politik dringend eine finanzielle Soforthilfe sowie eine dynamische Anpassung des Apothekenhonorars. Thomas Preis, Präsident der ABDA und Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein, betont die existenzbedrohende Lage vieler Apotheken. Ohne eine sofortige Erhöhung des Fixhonorars und eine regelmäßige Anpassung an die wirtschaftliche Entwicklung drohe der Verlust der flächendeckenden Arzneimittelversorgung.
Auch die Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter (TGL) Nordrhein warnt vor den Konsequenzen der aktuellen starren Vergütungsstruktur. Die steigenden Kosten und Anforderungen lassen sich mit dem seit über zehn Jahren unveränderten Apothekenhonorar nicht mehr decken. Laut TGL-Vorsitzenden Sebastian Berges und Constantin Biederbick gefährden die finanziellen Engpässe die Fähigkeit der Apotheken, konkurrenzfähige Gehälter zu zahlen. Infolgedessen wandert qualifiziertes Personal in andere Branchen ab.
Die Apothekenleiter fordern daher nicht nur kurzfristige Unterstützung, sondern eine langfristige, strukturelle Reform. Eine dynamische Honoraranpassung sei essenziell, um die wirtschaftliche Basis der Apotheken zu sichern und die Versorgung der Bevölkerung auf hohem Niveau zu gewährleisten.
Gemeinsam mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen appellieren die Apotheker an die künftige Bundesregierung, grundlegende Probleme im Gesundheitswesen anzugehen und einen Politikwechsel einzuleiten. Ziel ist der Erhalt einer flächendeckenden, wohnortnahen und qualitativ hochwertigen Arzneimittelversorgung.
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/politik/tgl-soforthilfe-reicht-auf-dauer-nicht/#
(zuletzt aufgerufen 20.03.2025)
Apotheken in Not: Forderung nach Reform und Unterstützung
ABDA-Präsident Thomas Preis fordert im Zuge der Sondierungsgespräche zwischen CDU/CSU und SPD, die Stabilisierung der Arzneimittelversorgung durch Vor-Ort-Apotheken als zentrales Thema in der Gesundheitspolitik zu verankern. Die Apotheken sehen sich mit gravierenden Herausforderungen konfrontiert: Lieferengpässe, eine dramatisch sinkende Apothekenzahl und eine seit zwölf Jahren ausbleibende Anpassung des Apothekenhonorars führen zu einer massiven Unterfinanzierung. Preis warnt, dass die Zahl der Apotheken 2024 mit 17.041 einen historischen Tiefstand erreicht hat – ein Rückgang von 530 Betrieben im Vergleich zum Vorjahr.
Besonders kritisch sieht Preis die Idee, das Bundesgesundheitsministerium in ein sogenanntes „Super-Ministerium“ zu integrieren. Angesichts des demografischen Wandels, medizinischen Fortschritts und der Digitalisierung müsse die Gesundheitspolitik weiterhin eigenständig und vorrangig behandelt werden. Nur so könne die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln langfristig gesichert bleiben.
Zudem fordert die ABDA ein Sofortprogramm zur wirtschaftlichen Stabilisierung der Apotheken sowie eine Anhebung des Apothekenhonorars. Die aktuelle Vergütung – 8,35 Euro pro abgegebener Packung, abzüglich eines Zwangsrabatts – reiche längst nicht mehr aus, um die stark gestiegenen Betriebs- und Personalkosten zu decken.
Die ABDA strebt außerdem an, mit der neuen Regierung schnell über eine Ausweitung der Aufgabenbereiche der Apotheken zu sprechen. Geplant ist ein stärkeres Engagement im Bereich Prävention, Pflege, Impfen und Patientensteuerung – doch dies sei nur mit wirtschaftlich gesicherten Apotheken möglich.
Preis betont die Rolle der Apotheken als erste Ansprechpartner im Gesundheitswesen und fordert eine stärkere politische Anerkennung ihrer Bedeutung: Für eine verlässliche, wohnortnahe Versorgung brauche es gestärkte Apotheken – auch als Teil eines funktionierenden Sozialstaats.
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/preis-will-eigenstaendiges-gesundheitsministerium-153593/
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/politik/preis-gesundheit-nicht-als-unterabteilung/
(zuletzt aufgerufen 04.03.2025)
Telenotarzt-Modell aus Aachen wird in NRW eingeführt
Das in Aachen bereits seit 2014 laufende Modell der Telenotärzte soll flächendeckend in ganz NRW zum Einsatz kommen. Das Telenotarzt-Modell sieht vor, dass bei medizinischen Einsätzen ein Rettungswagen ausrückt, der mit notfallmedizinisch ausgebildetem Personal besetzt ist. Der Notarzt kann bei Eingehen des Notrufs entweder mitangefordert oder vor Ort per Video dazugeschaltet werden. Ein großer Vorteil der Video-Zuschaltung besteht laut NRW-Gesundheitsminister Laumann darin, dass die Notärzte zeitgleich mit den anderen Rettungskräften am Einsatzort seien. Dies würde gerade in den ländlichen Regionen großes Potenzial bieten.
Oliver Koch, NRW-Vorstand der deutschen Feuerwehrgewerkschaft, warnt jedoch davor, den Telenotarzt als Kostensenker zu sehen. Er befürchtet, dass mit Telenotärzten Planstellen für rollende Notärzte eingespart werden sollen.
Quelle: https://www.aachener-nachrichten.de/nrw-region/telenotarzt-modell-aus-aachen-wird-in-nrw-eingefuehrt_aid-33608319 11. Oktober 2018
14 Jahre elektronische Gesundheitskarte
Vor 14 Jahren startete das Projekt „elektronische Gesundheitskarte“. Von dem Aktionsbündnis Patientensicherheit wird es nun, trotz zahlreicher Investitionen als „weniger als mangelhaft“ beschrieben.
Die Technik schreite insgesamt viel zu wenig voran und die elektronische Gesundheitskarte weise keinerlei medizinische Funktionalität auf, weder Notfalldaten noch aktuelle Medikation und Befunde seien berücksichtigt worden. Das Aktionsbündnis hat daher eine Checkliste für Patienten bei der Verwendung von Gesundheits-Apps erstellt: Checkliste.
Quelle:
www.aerztezeitung.de, 09.Mai. 2018
Digital-Dialog
Die Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink (Bündnis 90/Die Grünen) regt in einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) an, mittels eines Digital-Dialogs die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzubringen.
Laut Klein-Schmeink fehle es vor allem an „einer längerfristigen und zusammenhängenden politische Strategie für die Digitalisierung im Gesundheitswesen“. Um die Zeit der Regierungsbildung und den damit einhergehenden politischen Stillstand zu überbrücken, sollen „bestehende Probleme, Blockaden und Regelungsdefizite strukturiert und zielorientiert aufgearbeitet werden“.
Quelle:
www.aerztezeitung.de, 25.01.2017
Patienten-Zugang zu ihren Gesundheitsdaten?
Nach bisherigen Plänen sind Patienten bei der Einsicht ihrer Gesundheitsdaten auf die Freigabe durch Heilberufler angewiesen. Die Grünen wehren sich gegen diese Pläne.
Geplant ist ein so genanntes „Zwei-Schlüssel-Prinzip“, bei dem eine doppelte Legitimation durch Versicherten- sowie Heilberufsausweise nötig ist. Nach Ansicht der Grünen-Expertin Maria Klein-Schmeink sei dies „ein Witz“ und eine vollkommen veraltetete Vorstellung – die Patientenakte gehöre in die Hand des Patienten.
Quelle:
www.deutsche-apotheker-zeitung.de, 10.11.2017
Medikationsplan- Rolle der Apotheker soll gestärkt werden
Die Grünen fordern mehr Einbindung und Handlungskompetenz für Apotheker bezüglich des Medikationplans. Die aktuelle Bundesregierung betrachte die Digitalisierung allein aus dem Blickwinkel der Ärzte, dies müsse sich ändern.
Den Medikationsplan ausstellen können nur Ärzte, laut Grünen gibt es aber keinen triftigen Grund nicht auch Apotheker mit ihrer pharmakologischen Kompetenz stärker einzubeziehen. Zudem würden sie oftmals den besseren Überblick über die Medikation der Patienten haben.
Quelle:
www.pharmazeutische-zeitung.de, 24.07.2017
Bund fördert Big Data in der Medizin
Um eine vernetze Infrastruktur für Digitale Daten herzustellen, unterstützt der Bund die deutsche Universitätsmedizin mit Millionen-Förderungen.
Laut Forschungsministerin Professorin Johanna Wanka sei das Projekt sehr vielversprechend. Durch die Daten könnten Ärzte genauer diagnostizieren, da alle Erfahrungswerte und Forschungsergebnisse direkt auf Kopfdruck abrufbar seien und man die Erkenntnisse ähnlicher Fälle mit in die Therapieentscheidungen einbeziehen könnte. Um dies zu ermöglichen, werden ab 2018 17 Universitätszentren für vier Jahre mit je 30 Millionen Euro gefördert, drei weitere mit je zehn Millionen Euro.
Quelle:
www.aerztezeitung.de, 16.07.2017
Probleme bei Gesundheits-Apps
Die Verwendung der beliebten Gesundheits-Apps und Wearables birgt aufgrund von Datenschutzproblemen ein gewisses Risiko für Patienten.
Laut der Bundesbeauftragten für Datenschutz soll der Gesetzgeber durch regulatorische Vorgaben für die Nutzung von Apps und dadurch erhobene Daten, die Rechte der Verbraucher schützen und die mögliche Datenweitergabe der Anwendungen für den Benutzer transparenter machen. Neben der unkontrollierten Zusammenführung von Daten sei ein Problem, dass eine einheitliche Definition von Gesundheits-Apps fehle.
Quelle:
www.aerztezeitung.de, 06.06.2017
CDU plant digitale Schritte im Gesundheitswesen
Auch wenn Gesundheitspolitik kein Hauptthema im Wahlkampf ist, kommt doch keine Partei an ihr vorbei. In dem Bundesfachausschuss Gesundheit und Pflege der CDU wurde eine neue E-Health-Strategie aufgesetzt, welche in 12 Punkten den digitalen Ansprüchen im Gesundheitswesen gerecht werden soll. Im Vordergrund stehen dabei die Schwerpunkte Telemedizin, besserer Datenaustausch (auch für Forschungszwecke) und eine zunehmende Patientenautonomie.
Quelle:
www.aerztezeitung.de, 30.01.2017