Schlagwort: ‘Medikamentenversorgung’
„EVA“-Portal ermöglicht mehr Austausch zwischen niedergelassenen und stationären Ärzten
Im Rahmen des Projekts „I/E-Health NRW“ wird die „Elektronische FallAkte“, kurz „EVA“, in mehreren Modellregionen in NRW ausgerollt. „EVA“ wird von dem Fraunhofer ISST und dem Rechenzentrum Volmarstein entwickelt und betrieben. Das Ziel des Projekts ist es, das E-Health Gesetz in NRW umzusetzen und die aktuell existierenden Insellösungen für den übergreifenden Austausch von elektronischen Daten mittels standardisierter IT-Infrastrukturen für die interdisziplinäre Versorgung nutzbar zu machen.
Weil viele niedergelassene Ärzte und Pflegeeinrichtungen nicht über die benötigten Schnittstellen verfügen, wurde das „EVA“-Portal entwickelt. Dieses beinhaltet alle Kernfunktionen der EFA 2.0-Spezifikation und weitere für die Modellregionen relevante Mehrwertfunktionen.
Quelle: https://idw-online.de/de/news700087 5. September 2018
Stationsapotheker für verbesserte Arzneimitteltherapiesicherheit
Seit einigen Montaten werden die Chirugen am Universitätsklinikum Leipzig von drei Stationsapothekern unterstützt. Laut Dr. Yvonne Remane könne so bei fast jedem zweiten Patienten die Arzneimitteltherapiesicherheit verbessert werden. Die Apotheker erfassen bei der Patientenaufnahme sämtliche Medikamente, dokumentieren notwendige Umstellungen und bereiten einen Medikationsplan für das ärztliche Entlassungsgespräch vor.
Der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) fordert die verpflichtende Einführung von Stationsapothekern.
Quelle: https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Wie-Apotheker-im-Krankenhaus-helfen-552583.html, 21. August 2018
Trotz Amnog ist die Arzneimittelverfügbarkeit sehr hoch
Im Rahmen einer Studie der Technischen Universität Berlin, welche der GKV-Spitzenverband beauftragte, wurde die Verzögerung zwischen Marktzulassung und tatsächlicher Erstattungsfähigkeit von Arzneimitteln in europäischen Länder verglichen.
Trotz des Arzneimittelneuordnungsgesetz (Amnog) ist die Verzögerung in Deutschland vergleichbar gering. Mehr als 95 Prozent der zugelassenen Arzneimittel seien laut Forscher in Deutschland innerhalb von drei Monaten verfügbar. Deutschland liege dabei deutlich vor Ländern wie Schweden und den Niederlanden. Auch sei die Erstattungsfähigkeit in Deutschland im Vergleich sehr hoch. Im relativen Vergleich liege Deutschland nach Irland und den Niederlanden auf Platz drei.
Quelle:
Deutsches Ärzteblatt, 16.06.2015
Schwarzhandel: Arzneiengpässe in Polen
Polens Patienten fehlen lebenswichtige Medikamente. Schwarzhändler bringen die Medikamente über die umgekehrte Lieferkette in Länder wie Deutschland, Schweden, Norwegen oder Dänemark, da hier deutlich höhere Erlöse gehandelt werden. Nach der Erneuerung des Gesetzes für bezuschusste Arzneien gehören Medikamente in Polen zu den günstigsten in ganz Europa.
Etwa 200 Präparate sind vom Schwarzhandel betroffen, für die es oft keine Ersatzprodukte gibt. Unter anderem Insulin, kardiologische Medikamente, Parkinsonmittel oder Arzneien gegen psychische Störungen. Der Wert der Arzneiverschleppung liegt schätzungsweise in Milliardenhöhe.
Problem sei die bedrohte Lage der Pharmazeuten in Polen, die sich oftmals aufgrund der niedrigen Preise für Medikamente nicht am Markt halten können.
Quelle:
Pharmazeutische Zeitung online, 06.05.2015
E-Health-Gesetz nicht zukunftsfähig
Der europäische Verband der Versandapotheken (EAMSP), sieht den aktuellen Entwurf zum E-Health-Gesetz als nicht zukunftsfähig an. Das Gesetz werde den aktuellen Marktentwicklungen nicht gerecht, gan der Verband bekannt.
Gemeint ist damit vor allem der schriftliche Medikationsplan. Vorstand Heinrich kritisierte, dies entspreche nicht der Vorstellung eines digitalen Gesundheitswesens. Unverständlich sei außerdem laut Heinrich, warum man sich nicht an bereits etablierten, patientenfreundlichen und sicheren Systemen anderer Länder orientiere und verwies dabei auf Dänemark und Schweiz.
Der EAMSP sieht mit dem aktuellen Entwurf keine Möglichkeit, Rückstände in den Bereichen medizinische und pharmazeutische Versorgung aufzuholen.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 17.02.2015
Neues Verfahren der Arzneimittelzulassung
In Zusammenarbeit entwickelten die Europäische Arzneimittel Agentur (EMA) mit den nationalen Arzneimittelbehörden einen neuen Ansatz der Arzneimittelzulassung. Laut Entwicklerangaben, sei das neue Verfahren mit den Worten „adaptive pathways“ zu beschreiben.
Besonders an dem Verfahren, sei die frühe Zulassung für spezielle Patientengruppen, bereits nach den ersten klinischen Studien. Je nach Anwendungserkenntnissen, könne man die Verbreitung auf weitere Patienten ausdehnen, wie der Fachzeitschrift Clinical Pharmacology & Therapeutic zu entnehmen ist. Vorteile sehe man in der Möglichkeit rechtzeitig Zugang zu Arzneimitteln zu erlangen, oder dem kleineren Umfang der Patientenstudien.
Das 2014 gestartete Pilotprojekt solle seine erste Phase bereits im Februar 2015 hinter sich haben.
Quelle:
DAZ.online, 19.12.2014
Medikamentenschmuggel aufgeflogen
Laut Ermittlungsakten sei es den spanischen Behörden gelungen, eine Bande aus über 200 Apothekern und pharmazeutischen Großhändlern, die illegal Medikamente in EU-Länder geliefert hätten, zu zerschlagen.
Die kriminelle Organisation soll Medikamente im Wert von über 50 Millionen Euro illegal exportiert haben. Durch den deutlich höheren Erlös in Ländern, wie Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und Dänemark, sollen Gewinne von 800% möglich gewesen sein, so die Zeitung „El PaÌs“.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 11.11.2014
Illegale Medikamente aus Italien
Nach Ermittlungen des BKA seien in vielen europäischen Ländern bereits illegale Medikamente aus Italien eingeführt worden. Auch in Deutschland sei ein erster „italienischer“ Fälschungsfall bekannt geoworden. Es sei allerdings nicht bekannt, wie die gefälschten Medikamente in legale Vertriebswege gelangen konnten.
Einige Apotheker würden die ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung in Gefahr sehen. Großhändler, die ihre Ware aus Italien beziehen, würden unter Quarantäne gestellt, bis die Präparate geprüft seien.
Zweifel, ob die Camorra in die Arzneimitteldiebstähle und den Schwarzmarkthandel verwickelt seien, bestünden nicht. Einiges weise darauf hin, dass ein organisiertes Netzwerk verantwortlich sei. Die meisten Diebstähle seien zudem in der Mafiahochburg, im Süden Italiens, vermerkt worden.
Quelle:
Spiegel Online, 20.06.2014
Neues zum Thema hier.
Arzneimittelneuordnungsgesetz
Das im Jahr 2011 in Kraft getretene Arzneimittelneuordnungsgesetz (AMNOG) sollte ursprünglich einen Ausgleich zwischen Innovation und Preisbildung schaffen und so die Arzneimittelkosten senken.
Für den stellvertretenden Vorsitzenden der Techniker Krankenkasse sei das Gesetz ein Erfolg. Obwohl noch immer neue Medikamente ohne nachgewiesenen Nutzen für die Patienten als Innovation gelten, gäbe es deutliche Einsparpotentiale.
Laut der Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller e.V. müsse an Problemen weitergearbeitet werden. Dazu gehörten der niedrig angesetzte Preis der die Innovationskraft beeinflusse, der Bewertungsprozess und die Wissenschaftlichkeit der Untersuchung.
Quelle:
Rhein-Main-Presse, 03.06.2014
Krankenhäuser nutzen Digitalisierung und Vernetzung kaum
Laut der Studie eines Wirtschaftsprüfers würden deutsche Krankenhäuser die Chancen durch elektronische Übermittlung nur sehr unzureichend nutzen.
Grund dafür sei zum einen die schlechte IT-Infrastruktur. In Deutschland seien nur sechs Prozent der Kliniken mit Akutversorgung auf regionaler oder nationaler Ebene vernetzt, während EU weit etwa 15 Prozent eingebunden seien. Eine umfassende elektronische Patientenakte sei nur in zwei von drei Krankenhäusern vorhanden.
Obwohl ein deutlicher administrativer Aufwand für Ärzte einzusparen wäre, schrecken viele Kliniken vor den hohen Initialkosten zurück.
Quelle: Wohlfahrt intern, 30.04.2014