Archiv für September 2012
PE-Games: Computerspiele als systematische Therapiehilfe
PE-Games (Patient Empowerment Exercise Video Games) gelten als ein neuer Trend in der Medizin und sind auf dem Weg, eine systematische Therapiehilfe zu werden.
Die auf bestimmte Krankheiten zugeschnittenen Computerspiele sollen einerseits über die betreffende Krankheit aufklären und andererseits dem Patienten ein aktives Teilnehmen am Therapieprozess ermöglichen.
Ähnlich wie bei der Entwicklung neuer Medikamente müssen Details wie Dosis, Dauer und die genaue Wirkung jedoch noch eingehend geprüft werden.
Quelle:
Futurzone, 21.9.2012
IQWiG fordert verbesserte Patienteninformation
Im Hinblick auf den Plan der Bundesregierung, das Einladungsverfahren für Krebs-Früherkennungsmaßnahmen auszubauen, fordert das IQWiG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen) qualitativ hochwertigeres Informationsmaterial für die Patienten.
Diesbezüglich stellte das Institut drei Kernanforderungen auf, nach denen Information dem aktuellen Stand des Wissens entsprechen, auf die Vor- und Nachteile eingehen und ergebnisoffen sein müssen.
Das dazu eigens entwickelte Internetangebot www.gesundheitsinformation.de soll genau diesen Forderungen Rechnung tragen.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 24.9.2012
DIMDI erhält Versichertendaten zur Langzeitanalyse
Das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information DIMDI soll künftig bestimmte, anonymisierte Versichertendaten der gesetzlichen Krankenkassen aufbereiten.
Die Angaben dazu erhält das Institut in verschlüsselter Form vom Bundesversicherungsamt. Im DIMDI würden die jährlichen Daten erneut verschlüsselt und über mehrere Jahre zusammengeführt.
Durch die analysierten Daten zu ambulanten und stationären Behandlungen sowie zur Arzneimittelversorgung soll u.a. das Versorgungsgeschehen abgebildet, die Qualität der Versorgung verbessert und der Einsatz von Ressourcen im Gesundheitswesen besser planbar werden.
Quelle:
Ärzteblatt, 21.9.2012
DIMDI, 21.9.2012
Bundesgesundheitsministerium gibt eHealth-Planungsstudie in Auftrag
Die gegenwärtige Vielfalt von IT-Systemen im Gesundheitswesen erschwert eine koordinierte Zusammenarbeit in und zwischen den Sektoren. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat in diesem Zusammenhang eine „Planungsstudie Interoperabilität“ in Auftrag gegeben.
Diese Studie soll dazu beitragen, dass die „vorhandenen, modernen Informations- und Kommunikationstechnologien noch besser für eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patientinnen und Patienten genutzt werden können“, erklärt die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, Ulrike Flach.
Quelle:
eHealth-com, 25.9.2012
Apotheker diskutieren Alternativenkonzepte zur eGK
Nachdem die eGK wiederholt ins Stocken geraten ist, entwickeln Apotheken bereits Alternativkonzepte, um speziell bei multimorbiden Patienten Therapierisiken zu verringern. Experten bringen die Hausapotheke (Zusammenarbeit Arzt-Apotheker) wieder ins Spiel.
Für die Erfassung der Medikamente an der Schnittstelle von Arztpraxis und Apotheke braucht es eine gemeinsame Datenbank, so ABDA-Chef Heinz-Günter Wolf. In diesem Verzeichnis sollen auch OTCs erfasst werden. Genau diese Komponenten wären auch beim gematik-Projekt vorgesehen gewesen.
Im kleinen Stil haben einige Apotheken das Konzept einer eigenen Gesundheitskarte bereits längst umgesetzt. Kundenkarten erfassen die Medikation von Kunden und werden im System gespeichert.
Quelle:
DocCheck, 11.3.2011
Über 100 Hausarztpraxen forschen mit Uni
Dem im vergangenen Jahr gegründeten Frankfurter Forschungspraxen-Netzwerk (ForN), haben sich mittlerweile rund 100 Mitgliedspraxen angeschlossen.
Das Netzt wurde gegründet, um den wissenschaftlichen Austausch zwischen Praxen und dem Institut für Allgemeinmedizin in Frankfurt/Main zu intensivieren und um Hausarztpraxen bei der Durchführung von Forschungsprojekten des Instituts mit einzubeziehen.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 20.9.2012
Fehlende Anwendungen für den E-Arztausweis
Mit Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) ist auch der elektronische Arztausweis erforderlich geworden. Dennoch besitzen bisher nur wenige Ärzte in Deutschland einen elektronischen Heilberufsausweis (HBA), um sich zu authentifizieren beim Zugriff auf die Daten der eGK. Meistens handelt es sich hierbei um Ärzte, die an einem Pilotprojekt teilnehmen wie z.B. dem elektronischen Arztbrief in Düren.
Als Grund geben die Ärzte an, dass die Telematikinfrastruktur der eGK noch nicht soweit aufgebaut und umgesetzt ist, als dass es sich lohnen würde, Kosten für die Anschaffung und Verwendung des E-Arztausweises auf sich zu nehmen.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 19.9.2012
Per Mausklick zum Arzt und Apotheker
Der Rezeptdienst Ordermed ist eine innovative Internetplattform, die Patienten, Ärzte und Apotheker zusammenbringen soll.
Der Nutzer kann per Mausklick oder über die Ordemed-App gleichzeitig Rezepte beim Arzt und Medikamente in der nächst gelegenen Apotheke vorbestellen. Dabei kann der Kunde selbst entscheiden, ob er das Rezept bzw. das Medikament selbst abholen oder der Apotheke die Anlieferung überlassen möchte.
Mit Hilfe dieser Logistik-Anwendung habe der Apotheker einen Überblick über alle verordneten Arzneimittel der Kunden und könne so zu allen Wechselwirkungen und Gegenanzeigen beraten.
Quelle:
HAN-Online, 11.9.2012
Bundesregierung strebt flächendeckende klinische Krebsregistrierung an
Zur besseren Früherkennung von Tumoren hat die Bundesregierung nun einen Gesetztesentwurf beschlossen, der die flächendeckende Einrichtung klinischer Krebsregister beinhaltet.
Man erhofft sich davon eine möglichst vollständige Erfassung von Daten über die Behandlung, den Verlauf und das Auftreten von Krebserkrankungen.
Um den hohen datenschutzrechtlichen Anforderungen gerecht zu werden, soll die Krankenversichertennummer nur in pseudonymisierter Form genutzt werden dürfen und den Betroffenen ein Widerrufsrecht bei der Weitergabe ihrer Daten zu Forschungszwecken zustehen.
Quelle:
Heise Online, 23.8.2012
Telemedizin-Projekt unterstützt COPD-Patienten
Die Techniker Krankenkasse (TK) hat ein telemedizinisches COPD-Projekt ins Leben gerufen, mit dem Patienten mit chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen (chronic obstructive pulmonary disease – COPD) deutschlandweit betreut werden können. Vermeidbare Krankenhausaufenthalte sollen so weiter reduziert und die Lebensqualität der Patienten verbessert werden.
Die erkrankten Patienten wurden dazu mit Telemedizin-Geräten ausgestattet. Damit erfassen die Betroffenen selbstständig unterschiedliche Daten, wie z.B. die Sauerstoffsättigung des Blutes und leiten diese per Knopfdruck an ein telemedizinisches Zentrum in Stuttgart weiter.
„Medizinische Fachkräfte schauen sich den Verlauf der Werte an und können auf diese Weise frühzeitig auf Verschlechterungen reagieren“
Quelle:
Ärzteblatt, 24.8.2012