Archiv für September 2012
Automatisierte Arzneimittelabgabe in der Uniklinik Köln sorgt für mehr Sicherheit
Die Universitätsklinik Köln hat sich für die Einführung eines Systems zur patientenorientierten Arzneimittelversorgung entschieden. Das Verfahren soll Fehler bei der Medikamentenvergabe reduzieren, das Pflegepersonal entlasten und Kosten einsparen.
Anstatt die Arzneimittel manuell zusammenzustellen, werden diese in der Krankenhausapotheke von einem speziellen Automaten in einen fortlaufenden Plastikschlauch eingeschweißt, auf dem die Bezeichnung des Medikamentes mit Hinweis zur Korrekten Einnahme, sowie der Name der Patienten abgebildet ist.
Vor der Abgabe werden die Tütchen noch einmal kontrolliert. Dazu durchläuft der Schlauch einen Scanner, der überprüft, ob Patientenname und im Schlauch befindliches Arzneimittel mit dem eingegebenen Datensatz übereinstimmen.
Quelle:
Ärzteblatt, 17.9.2012
Mikrochip steuert Darmaktivität
Ein neuartiges Verfahren gibt Patienten, die an Stuhlinkontinenz leiden, die Fähigkeit zurück, ihre Darmaktivität zu kontrollieren.
Bei der so genannten Sakralnervenstimulation (SNS) wird den Betroffenen am Gesäß ein kleiner Mikrochip implantiert. Dieser sendet über eine dünne Elektrode elektrische Impulse an die entsprechenden Nervenfasern.
Mit dieser sehr erfolgreichen Methode kann die Lebensqualität der Betroffenen Patienten erheblich verbessert werden.
Quelle:
Kliniken-LB, 11.9.2012
Internetportal macht medizinische Befunde verständlicher
Das Internetportal Was hab ich? möchte medizinische Befunde verständlicher machen.
Die Plattform wird von Medizinstudenten, die kurz vor ihrem Abschluss stehen, in Zusammenarbeit mit Ärzten geführt. Den Patienten wird die Möglichkeit geboten ihren Laborbefund, zahnmedizinischen Befund, Arztbrief, das Ergebnis einer Röntgen-, CT- oder MRT-Untersuchung einzusenden und in verständlichen Worten übersetzen zu lassen.
Ziel des Portals ist es, das Arzt-Gespräch vor- und nachzubereiten, die Inhalte des Befundes sollen für den Patienten verständlicher werden.
Quelle:
Deutsche Apotheker Zeitung, 4.9.2012
Das Patiententagebuch auf dem Smartphone
Die App „Steps Tagebuch“ soll psychisch Kranken dabei helfen, den Verlauf ihrer Krankheit zu erfassen und besser verstehen zu können. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich an die Medikamenteneinnahme erinnern zu lassen.
Mittels der Tagebuchfunktion kann der Patient die Phasen seiner Erkrankung täglich erfassen und graphisch darstellen lassen. Die Aufzeichnungen des Stimmungsbildes sollen dem Anwender zu einem besseren Verständnis seiner eigenen Krankheit verhelfen. Bei Bedarf können die Ergebnisse auf dem Smartphone mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 6.9.2012
Ortung Demenzkranker über ihre Kleidung
Forscher des Projekts „MOBECS“ (Mobility and Emergency Call System) wollen mithilfe neuer, in der Kleidung integrierter Technologien, Senioren zu mehr Mobilität und Sicherheit verhelfen.
Im Rahmen dieses Pilotprojektes werden bereits bewährte Ortungssysteme, wie GPS-Module mit neuen Methoden zur automatischen Notfallerkennung kombiniert.
Dazu werden Beschleunigungs- und Bewegungssensoren, GPS-Module, Mikrofone und Kameras in tragbare Geräte oder auch Kleidung und Accessoires wie Gürtel und Armbanduhr integriert.
In einer Notfallsituation sollen die mobil nutzbaren Technologien den Betroffenen sofortige Hilfestellung bieten und automatisch eine zentrale, webbasierte Service-Plattform alarmieren.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 3.9.2012
Aachen: Telemediziner entlasten Notärzte
In einem Aachener Pilotprojekt soll der Einsatz von Telemedizinern die Notärzte im Umkreis entlasten und eine schnelle Erstversorgung sicherstellen.
Derzeit sind drei Teams von Rettunsgsanitätern und Rettungassistenten samt Fahrzeug mit der TemRas-Technik ausgestattet. Diese Technik ermöglicht es den mit Headsets ausgestatteten Rettungshelfern jederzeit eine Verbindung zum Telemediziner aufzubauen oder diesem, mit Hilfe eines Monitoring-Systems, Parameter des Patienten zu übertragen.
Desweiteren befindet sich eine Kamera an der Decke des Rettungswagens, wodurch der Arzt den Patienten live begutachten kann. Im Falle einer notwendigen Krankenhauseinlieferung, sucht der Telearzt die passende Klinik aus und schickt die erhobenen Daten an den aufnehmenden Arzt.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 28.8.2012
RFID – ein intelligenter Helfer
Innovative RFID-Technologien verbessern Krankenhaus- und Klinikabläufe. Durch ihren Einsatz werden vorhandene Ressourcen effizienter genutzt, effektiveres Arbeiten ermöglicht und somit Kosten reduziert.
Der RFID-Chip lässt sich in verschiedenen medizinischen Bereichen einsetzen und dient hauptsächlich der Personen- und Inventarortung und Identifizierung.
Das Pharmazie Departement der University of Maryland verwendet ein RFID Lesegerät, welches dem Krankenhauspersonal einen genauen Überblick darüber verschafft, mit welchen Medikamenten ihre Notfall-Arzneimittelsets beladen wurden. Mithilfe dieser Technologie werden fehlende, mehrfach vorhandene und bald ablaufende Medikamente identifiziert.
Diese Technik dient aber auch der Inventarortung, wodurch es dem Klinikpersonal erleichtert wird, gezielt das gesuchte Equipment zu finden. So kann u.a. vor einer Operation sichergestellt werden, das alle nötigen Utensilien am rechten Platz sind und im Anschluss ordnungsgemäß verwaltet werden.
Quelle:
RFID Journal, 6.8.2012
RFID Journal, 13.8.2012
Meldesystem soll Engpässe in der Medikamentenversorgung reduzieren
Ein neues Meldesystem in der Schweiz verpflichtet Pharmaunternehmen dazu, drohende Engpässe in der Medikamentenversorgung einer neutralen Plattform mitzuteilen.
Ziel dabei ist es, Behörden, Industrie und den Krankenhausapotheken mehr Zeit zu verschaffen, um auf die Engpässe zu reagieren und rechtzeitig Alternativen auszuarbeiten.
Wird ein drohender Engpass gemeldet, kann diese Information beispielsweise an einen anderen Hersteller weitergeleitet werden, damit dieser seine Produktionsmenge dementsprechend anpasst.
Quelle:
Südostschweiz, 23.8.2012
Altes Medikament – Neue Bestimmung
Sivanesan Dakshanamurthy, ein Molekularbiologe der Georgetown University in Washington DC, hat ein Computermodell entwickelt, welches Vorhersagen über die Wirkung von Medikamenten auf Proteine im menschlichen Körper treffem kann.
Hierzu vergleicht das Modell Informationen über die Struktur eines Arzneimittels mit denen menschlicher Proteine, um passende Paare zu finden.
Anhand dessen kann der Computer momentan bereits abschätzen, ob sich ein bestimmtes Medikament auch zur Behandlung einer anderen Krankheit einsetzten ließe.
Quelle:
The Economist, 11.8.2012