Archiv für Mai 2013
Schweiz – Ärztliche und pharmazeutische Beratung per Telemedizin
Der schweizer Telemedizin-Anbieter Medgate bietet Patienten eine rein telemedizinische Betreuung, meist über das Telefon, an. Nach dem Motto „Doc around the clock“ bekämen die Patienten, die es wünschen, eine Fernbehandlung von einem der rund 250 Mitarbeiter des Unternehmens oder den Spezialisten, die als Partnerärzte von Medgate fungierten. Die Ärzte im Zentrum würden dabei nach Leitlinien arbeiten, um sicher entscheiden zu können, ob ein Patient einen Arzt konsultieren muss oder nicht.
Außerdem sei es Apothekern in über 200 Partner-Apotheken möglich medizinische Hilfe des Unternehmens per Videokonferenz, im Rahmen der Kundenberatung, in Anspruch zu nehmen.
Die Daten der Medgate-Patienten würden am Empfang von den Mitarbeitern aufgenommen, woraufhin ein Arzt später zurückrufe. Medgate habe für die Versicherungen teilweise eine Gatekeeper-Funktion, um unnötige Arztkonsultationen zu vermeiden.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 23.5.2013
Intersektorale Vernetzung der Märkischen Gesundheitsholding
Die Märkische Gesundheitsholding, einer der größten Gesundheitsversorger in Nordrhein-Westfalen, kommuniziert über ein Telemedizin-Netz, dessen Dateninfrastruktur nun vom Corporate Network von Pironet NDH vereinheitlicht wurde.
Der Aspekt der Datensicherheit sei ausschlaggebend dafür gewesen, dass die Wahl auf Pironet NDH fiel. „Durch das neue Telemedizin-Netz bündeln wir unsere komplette Datenkommunikation über eine einheitliche Hochsicherheits-Infrastruktur“, erklärt Dietmar Dorroch, IT-Leiter der Gesellschaft.
Über das Telemedizin-Netz könnten nun alle Einrichtungen unter anderem auf das zentrale Krankenhaus-Informationssystem (KIS) zugreifen. Dieses speichere elektronische Patientendaten und steuere Verwaltungsprozesse. Außerdem sei der Zugriff auf mobile KIS möglich und zwar über verschlüsselte, auf höchster Stufe gesicherte Datenverbindungen.
Quelle:
Pressebox, 15.5.2013
Direkte Rezeptübermittlung an Apotheken ist unzulässig
Eine direkte Übermittlung von Rezepten an eine Apotheke ist unzulässig. Diesen Beschluss äußerte das Oberverwaltungsgericht des Landes Nordrhein-Westfalen am 14. Februar 2013.
Ursache dafür war die Klage einer Apothekerin. Ihr wurde untersagt, Absprachen mit Ärzten bezüglich der Rezeptübersendung zu treffen. Denn sie habe in erheblichem Umfang Rezeptverordnungen direkt vom ausstellenden Arzt bekommen und die Medikamente anschließend an die Kunden ausgehändigt.
Die Klage wurde abgewiesen, da den Kunden die Möglichkeit zur freien Entscheidung bezüglich der Apothekenwahl genommen werde und ihnen der Zugriff auf die Rezepte verwehrt bleibe.
Quelle:
Deutsche Apothekerzeitung, 12.4.2013
DIMDI Qualitätssiegel für mehr Sicherheit beim Besuch einer Internetapotheke
Medikamente über das Internet zu beziehen ist längst keine Seltenheit mehr. Das Angebot ist groß und die Ware oftmals preisgünstiger erhältlich als in der lokalen Apotheke. Allerdings ist die Gefahr ein gefälschtes Medikament zu erhalten im Internet wesentlich größer. Es gebe immer mehr Hinweise darauf, dass ausländische Unternehmen Fälschungen in den Umlauf bringen.
Mehr Sicherheit für die Qualität einer Internetapotheke bietet das DIMDI (Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information) ein Qualitätssiegel. Dieses verifiziert, dass die Internetadresse tatsächlich über eine behördliche Genehmigung zum Versand von Arzneimitteln in Deutschland verfügt.
Das Versandapothekenregister, welches täglich aktualisiert werde, will zu mehr Transparenz beim Versand- und Internethandel von Arzneimitteln beitragen.
Quelle:
Medizin Aspekte, 12.5.2013
Modellprojekt – Schwachstellen bei Versorgung von Demenzkranken
Das neue Modellprojekt „Entlassung in die Lücke“ in Gießen will die Schwachstellen und Störungen in der sektorübergreifenden Versorgung von Demenzkranken ausfindig machen und Lösungsansätze finden.
Ein erstes Zwischenergebnis habe gezeigt, dass Hausärzte oft zu wenig vernetzt seien und die Kommunikation zwischen Ärzten, Kliniken, Angehörigen und Pflegediensten ebenfalls nicht optimal sei. So kämen beispielsweise einige Überleitungsbögen, in denen Klinikmitarbeiter bei der Entlassung kognitive Störungen der Patienten vermerkten, nicht bei Hausärzten oder Pflegediensten an.
Im Rahmen des Projektes werde bereits eine lokale Alzheimergesellschaft gegründet und Kooperationstreffen organisiert, bei denen Hausärzte und Vertreter von Kliniken, Sozialdiensten und Pflegediensten zusammenkämen, um sich gegenseitig auszutauschen. Ein zentrales Register für Netze gebe es jedoch zur Zeit noch nicht.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 8.5.2013
Erprobungsverfahren zur Einführung der neuen eGK
Als erste von bundesweit fünf aktiven Arbeitsgemeinschaften zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (ARGE) sei es in Nordrhein-Westfalen gelungen, alle Organisationen der Leistungserbringer aktiv an der Arbeit zu beteiligen.
Die Einführung der neuen elektronischen Gesundheitskarte (eGK) und der Telematik-Infrastruktur (TI) soll schrittweise erfolgen. Nachdem die Krankenkassen bis Ende 2013 ihre Versicherten mit der eGK ausgestattet haben werden, würden im nächsten Schritt des Erprobungsverfahrens „Online-Rollout Stufe 1“ die beiden Testregionen über die TI miteinander vernetzt und zum Abgleich der Versicherungsdaten auf der eGK mit den Krankenkassen verbunden.
Quelle:
Ärzteblatt, 8.5.2013
Ärztenetz führt erstmalig elektronischen Pflegebericht ein
Das Ärztenetz Solimed plane derzeit die Einführung eines elektronischen Pflegeberichts für die Alten- und Pflegeheime in Solingen. Ein solches Konzept gebe es, dem Geschäftsführer Mark Kuypers zu Folge, in Deutschland bisher noch nicht.
Mit dem neuen System sollen Lücken in der Versorgung der pflegebedürftigen Heimbewohner geschlossen und die Abstimmung zwischen den behandelnden Akteuren erleichtert werden.
Mit einem Blick auf den Computerbildschirm erfahre der Arzt alles, was er wissen muss, ohne dabei lange auf die Übermittlung von wichtigen Laborwerten warten zu müssen. Einen Gesundheitspass, mit den wichtigsten medizinischen Daten, erhielten die Mitglieder des Netzwerkes schon seit einigen Jahren.
Quelle:
RP Online, 8.5.2013
Frühwarnsystem für Epileptiker
Ein neues Frühwarnsystem könnte Epileptiker rechtzeitig vor einem drohenden Anfall warnen. Entwickelt wurde das Gerät von einer US-amerikanischen Firma. Australische Wissenschaftler konnten aus einem ersten Testlauf an 11 Patienten bereits die Wirksamkeit bestätigen.
Das System funktioniert folgendermaßen: Mittels Elektroden, die den Patienten unter die Schädeldecke implantiert wurden, wird ein EEG erstellt dessen Signale über ein Kabel vom Hirn an eine kleine Box weitergeleitet werden, die unterhalb des Schlüsselbeins implantiert ist. Von dort gelangen sie drahtlos an das Handgerät, das die Patienten in der Tasche oder am Gürtel tragen können.
In der Studie habe das Gerät die Patienten zuverlässig vor Anfällen gewarnt.
Quelle:
Deutschlandfunk, 3.5.2013
Gezielte Datenfreigabe mit neuer eGK
Die GEMATIK arbeite derzeit an der zweiten Generation der elektronischen Gesundheitskarte (eGK), der G2.
Interessante Veränderungen für Ärzte und Versicherte sei die Ausstattung mit einer Multireferenz-PIN. Diese erlaube es dem Karteninhaber gezielt Bereiche der eGK freizuschalten. Versicherte könnten damit selbst entscheiden, welche Daten der Arzt, Apotheker oder andere einsehen dürfen.
Quelle:
Heise Online, 29.4.2013
Ärzte Zeitung, 29.4.2013