Archiv für Dezember 2017
Digitale Pille
Experten in den USA schätzen, dass die inkorrekte Einnahme von Medikamenten rund 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr kostet, da die Patienten dadurch zusätzliche Behandlungen oder Krankenhausaufenthalte benötigen.
Um dies in Zukunft zu verhindern, hat die „Food and Drug Administration“ eine digitale Pille zugelassen. Dieses Medikament, das mit einem Sensor ausgestattet ist, teilt den Ärzten mit ob und wann der Patient die Medikamente eingenommen hat.
Quelle:
www.nytimes.com, 17.11.2017
Bitkom kritisiert Marktzugangsregeln für E-Health-Start-ups
Der Digitalverband Bitkom hat zusammen mit dem Ärzteverband Hartmannbund eine Ärzteumfrage zum Thema E-Health-Start-ups durchgeführt. Jedem fünften Arzt seien entsprechende Start-ups bekannt, mehr als jeder dritte (36 Prozent) glaubt, dass diese zur Verbesserung des Gesundheitswesens beitragen können und ebenfalls jeder Dritte (30 Prozent) kann sich vorstellen, bei einem Start-up mitzuwirken. Vernetzt sind allerdings nur die wenigsten mit Health-Start-ups (7%).
Der Branchenverband der Bitkom fordert daher eine bessere Vernetzung innerhalb der Branche sowie verbesserte Marktzugangsregeln für E-Health-Anwendungen.
Quelle:
www.ibusiness.de, 17.11.2017
„Tomatomedical“- neue Lebensretter-App
Die von dem Orthopäden und Unfallchirurg Dr. Matthias Lemberger entwickelte App „tomatomedical“ ruft automatisch die Notrufzentrale, wenn der Nutzer nicht mehr selbst dazu in der Lage ist.
Der Dead Man Sensor, der die Notfallverständigung übernehme, sei besonders für Unfälle auf Reisen und beim Sport entwickelt. Bewege sich der Patient nicht mehr, werde die Notrufzentrale benachrichtigt und seine Position über GPS übermittelt. Die Nutzung koste regulär einige Euro pro Monat, die von Patienten eingereichten Kosten seien aber regelmäßig von den Kassen erstattet worden.
Quelle:
www.aerztezeitung.de, 17.11.2017
Digitalisierung im Versorgungsalltag noch nicht angekommen
Nähme die Digitalisierung Fahrt auf, könnten Patienten bald mehr und mehr zu Hause behandelt werden.
In Deutschland werde diese Möglichkeit allerdings noch nicht ausreichend wahrgenommen und genutzt. Die Hürden der Digitalisierung in Deutschland werden auch am Beispiel von Google Street View deutlich. Digitalisierung werde hierzulande, laut Professor Bertram Häussler, Vorsitzender der Geschäftsführung des Forschungsinstituts IGES, noch zu sehr als Risiko und weniger als Chance gesehen.
Quelle:
www.aerztezeitung.de, 09.11.2017
Patienten-Zugang zu ihren Gesundheitsdaten?
Nach bisherigen Plänen sind Patienten bei der Einsicht ihrer Gesundheitsdaten auf die Freigabe durch Heilberufler angewiesen. Die Grünen wehren sich gegen diese Pläne.
Geplant ist ein so genanntes „Zwei-Schlüssel-Prinzip“, bei dem eine doppelte Legitimation durch Versicherten- sowie Heilberufsausweise nötig ist. Nach Ansicht der Grünen-Expertin Maria Klein-Schmeink sei dies „ein Witz“ und eine vollkommen veraltetete Vorstellung – die Patientenakte gehöre in die Hand des Patienten.
Quelle:
www.deutsche-apotheker-zeitung.de, 10.11.2017
Wearables und Health-Apps noch nicht interessant für Versicherer?
Armbänder, welche die Aktivitäten des Nutzers aufzeichnen haben in der vergangenen Zeit eine rasante Verbreitung erfahren. Einige Versicherer haben die Nutzung von Fitness-Trackern in Krankenversicherungspolicen eingebaut, um ihren Kunden Rabatte zu gewähren, im Gegenzug zu ihren Fitness- und Lifestyledaten.
Young, Leiter des Bereichs Partnerschaften in der Lebens- und Krankenversicherung bei Swiss Re betont jedoch, dass der medizinische Nutzen solcher Geräte noch nicht nachgewiesen sei. Seiner Meinung nach besteht die Herausforderung darin, den Nutzern personalisierte Empfehlungen zu geben, welche auf detaillierten medizinischen Daten basieren.
Quelle:
www.ärztezeitung.de, 10.11.2017
Digitalisierung benötigt Strategie
Eine übergreifende E-Health Strategie ist wichtig, um die Chancen der Digitalisierung für die Versorgung möglichst effizient nutzen zu können. Dabei muss insbesondere bedacht werden, dass Digitalisierung kein autonomes Ziel ist, sondern „ein Instrument zur Unterstützung der Versorgung“.
Thomas Kriedel, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Bundesvereinigung betont, es müsse darauf geachtet werden, dass technische Anwendungen auf die Bedürfnisse der Praxis und der ambulanten Versorgung ausgerichtet werden und nicht umgekehrt. Aufgrund des, von Seiten der Industrie bemängeltem, langsamen Tempos der Weiterentwicklung digitaler Anwendungen fordert der KVB in solchen Fällen die Möglichkeit zu haben eigene Produkte anzubieten oder die Entwicklung von Anwendungen zu beauftragen.
Quelle:
www.aerzteblatt.de, 29.09.2017