Archiv für Oktober 2023
Deutschlandweites Telemedizin Netzwerk gestartet
Das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) hat unter Beteiligung der Uniklinik der RWTH Aachen ein deutschlandweites Telemedizin Netzwerk namens „Universitäres Telemedizinnetzwerk“ (UTN) gestartet.
Telemedizin wurde besonders zu Zeiten der COVID-19 Pandemie vermehrt von Ärztinnen und Ärzten genutzt, um weiterhin in Kontakt mit den Patientinnen und Patienten zu bleiben. Auch die Forschung war von der Pandemie betroffen und wurde teilweise telemedizinisch fortgeführt.
Das Hauptziel des Projektes sei nun, die bereits bestehenden telemedizinischen Strukturen an Universitätskliniken zu vereinheitlichen und eine einfache Nutzung an Universitätskliniken zu ermöglichen. Langfristig gesehen solle eine telemedizinische Infrastruktur aufgebaut werden.
Als erstes Anwendungsbeispiel des Netzwerks erfolge die Erfassung der Langzeitfolgen von COVID-19 und deren Risikofaktoren. Dabei läge der Fokus vor allem auf dem Zeitraum nach der Entlassung aus dem Krankenhaus.
(zuletzt aufgerufen am 27.10.2023)
E-Patientenakte für alle ab 2025
Aktuell müssen Patienten bei ihrer Krankenkasse per Opt-In die elektronische Patientenakte beantragen. Etwa 1 Prozent der Versicherten haben dies bisher getan. Laut dem Digitalgesetz des Bundesgesundheitsministeriums sollen jedoch alle Versicherten ab 2025 automatisch eine E-Patientenakte erhalten. Wer keine E-Patientenakte haben wolle, müsse widersprechen.
Dieser Beschluss sorgte für Kritik und eine Petition für die Beibehaltung der Opt-In Variante wurde erstellt. Die Petition erhielt über 50.000 Unterschriften und wurde in einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses besprochen.
Die Kritik an der E-Patientenakte sei die Abschaffung der Schweigepflicht und fehlender Datenschutz. Dem kam das Bundesgesundheitsministerium entgegen und wies auf die verschlüsselte Übertragung der Daten hin. Es wurde auch betont, dass die Schweigepflicht weiterhin bestehe und Strafen drohen, wenn Ärzte sich nicht daran hielten.
https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-970564
(zuletzt aufgerufen am 11.10.2023)
Gesundheitscheck-Up in Apotheken
Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass künftig Apotheken auch Vorsorgeuntersuchungen durchführen sollen. Dazu gehöre Blutdruckmessen oder Cholesterin- und Zuckerwerte bestimmen.
Dieser Plan stieß auf geteilte Meinungen. Der Bundesvorsitzende des deutschen Hausärzteverbandes, Markus Beier, kritisiert die Pläne und betont, dass beispielsweise ein erhöhter Blutdruckwert zur Zeit der Messung nicht gleich eine Krankheit bedeute. Dies würde eher eine Angst im Patienten hervorrufen, statt ihm zu helfen.
Apotheker hingegen hätten eine grundsätzliche Bereitschaft, die Untersuchungen durchzuführen, jedoch könne es personaltechnisch womöglich nicht realisiert werden. Zudem müsse man genau betrachten, welche Untersuchungen man in den Apotheken anbieten wolle.
(letzter Zugriff am 20.10.2023)