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Apotheker-Interventionen senken Schlaganfall- und Blutungsrisiko bei Vorhofflimmern

15. September 2025 | von

Eine internationale Metaanalyse zeigt, dass apothekergeführte Interventionen das Schlaganfall- und Blutungsrisiko bei Patienten mit Vorhofflimmern deutlich verringern können. Der systematische Review, veröffentlicht im Canadian Pharmacists Journal, umfasste 17 Studien aus neun Ländern mit insgesamt 11.428 Teilnehmenden. Er untersuchte verschiedene apothekerbasierte Maßnahmen, von Medikationsmanagement und Therapieoptimierung bis hin zu eigenständigen Arzneimittelverordnungen, im Vergleich zur Standardbehandlung.
Die Ergebnisse zeigen: Das Schlaganfallrisiko sank um 35 Prozent, und das Risiko für schwere Blutungen ging um 24 Prozent zurück. Keine signifikanten Unterschiede wurden bei thromboembolischen Ereignissen, der Gesamtmortalität oder der Therapietreue (Adhärenz) festgestellt. Positiv wirkte sich die Intervention auf die Verschreibung von oralen Antikoagulanzien aus, die um 36 Prozent häufiger angemessen erfolgte. Zudem verbesserten sich die Werte im therapeutischen Bereich (Time in Therapeutic Range, TTR) um 35 Prozent, was auf eine optimierte Einstellung der Blutgerinnung hinweist.
Die Studien stammen vor allem aus Spanien, Portugal und Kanada. Aus Deutschland konnte keine Studie berücksichtigt werden, da diese die Einschlusskriterien nicht erfüllte. Dennoch hatte die frühere deutsche Forschung bereits positive Effekte apothekergeführter Medikationsanalysen für Sicherheit, Lebensqualität und Adhärenz gezeigt.
Der korrespondierende Autor der Metaanalyse ist Prof. Dr. Martin Schulz (FU Berlin, ABDA) und Erstautorin Prof. Dr. Fernanda S. Tonin (Universität Granada). Das Autorenteam schlussfolgert, dass pharmazeutisch geleitete Dienstleistungen die Versorgungsqualität bei Vorhofflimmern verbessern und Leitlinientreue erhöhen können. Es fordert jedoch weitere randomisierte Studien, um die optimale Rolle des Apothekers in der Therapie zu bestimmen – insbesondere bei Früherkennung, Medikationsmanagement und Verschreibungskompetenz.

 

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/apotheker-koennen-risiko-fuer-schlaganfall-senken-158683/

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https://www.aponet.de/artikel/vorhofflimmern-apotheken-koennen-risiko-fuer-schlaganfall-senken-32192

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