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Kategorie: ‘Ärzte’

Neue Pharmastrategie der Bundesregierung

07. Dezember 2023 | von

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach hat am 01.12.2023 die neue Pharmastrategie der Bundesregierung vorgestellt. Dabei spielen vor allem das geplante Medizinforschungsgesetz, das Gesundheitsdatennutzungsgesetz und das Digitalisierungsgesetz eine wichtige Rolle.

Ziel der neuen Strategie sei es, Deutschland wieder als Forschungs- und Produktionsstandort attraktiv zu machen.

Die Beantragung für klinische Studien solle nun über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) abgewickelt werden. Das Medizinforschungsgesetz habe als Ziel, klinische Studien zu optimieren und zu beschleunigen. Dabei sollen auch die Bearbeitungszeiten von Anträgen gekürzt werden.

Wichtig bei der Strategie Lauterbach’s ist die stärkere Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung. Dabei solle der Zugang zu Daten des Forschungsdatenzentrums für die pharmazeutische Forschung ermöglicht werden. Bei dem Modell der Genomsequenzierung sollen die Daten auch der pharmazeutischen Forschung weitergegeben und dezentral gespeichert werden. Das Konzept einer Datenschutzaufsicht werde weiterentwickelt.

 

Quellen:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/147765/Medizinforschungsgesetz-soll-klinische-Studien-beschleunigen

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/meldungen/lauterbach-forschung-und-medizinproduktion-in-deutschland-staerken-01-12-23.html

(zuletzt aufgerufen am 04.12.2023)

Apothekerproteste in Deutschland

07. Dezember 2023 | von

Im November haben vermehrt Apotheker, Mediziner und anderes medizinisches Personal in Deutschland gestreikt. Dabei ging es hauptsächlich um das Budget der Apotheken, da die die Vergütung der Apotheker in den vergangenen 10 Jahren nicht angepasst wurde. Unter anderem wurden jedoch auch Lieferengpässe, gestiegene Kosten und Personalsorgen thematisiert. Der Protest der Apotheken hat die Arzneimittelversorgung eingeschränkt, jedoch konnten Patienten weiterhin ihre Medikamente in den Notfallapotheken erhalten.

Insgesamt hätten über 20.000 Menschen protestiert, wodurch die Medien viel über die Proteste berichteten. Viele Politikerinnen und Politiker seien so auf das Thema aufmerksam geworden und einige haben sich bereits dazu geäußert. Auch die Ministerpräsidentenkonferenz habe sich auf die Seite der Apotheken gestellt.

 

Quellen: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2023/12/05/overwiening-zieht-bilanz-zu-protestmonat-november

https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=1041&typ=1&nid=147381&s=apotheke

https://www.mdr.de/ratgeber/gesundheit/apotheke-medikamente-streik-notversorgung-102.html

(zuletzt aufgerufen am 05.12.2023)

Kassenärztliche Bundesvereinigung warnt vor dem Zusammenbruch der ambulanten Versorgung

10. November 2023 | von

Seit Mitte Oktober wird unter dem Begriff „#Praxen Kollaps“ auf den drohenden Verlust von flächendeckender und wohnortnaher ambulanter Versorgung hingewiesen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Kassenärztlichen Vereinigungen haben mehrere Aktionen gestartet, um auf die Situation aufmerksam zu machen. Die Praxen stünden am Rande ihrer Belastungsgrenze während die Bundesregierung nichts unternehme, um gegenzusteuern, sondern vielmehr im Gegenteil einen Mangel an Wertschätzung für die Arbeit der Praxen an den Tag lege.

Besonders im Fokus der Aktionen steht eine Petition, die beim Bundestag eingereicht wurde. In der Petition wird unter anderem die Abschaffung des Budgets, eine sinnvolle Digitalisierung und weniger Bürokratie gefordert. Um das Anliegen vor dem Bundestag persönlich vortragen zu können, werden 50.000 Unterschriften benötigt.

 

Quellen: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/146670/Petition-zur-Staerkung-der-ambulanten-Versorgung-KBV-Vorstand-ruft-zur-Unterstuetzung-auf

(zuletzt aufgerufen am 09.11.2023)

Deutschlandweites Telemedizin Netzwerk gestartet

27. Oktober 2023 | von

Das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) hat unter Beteiligung der Uniklinik der RWTH Aachen ein deutschlandweites Telemedizin Netzwerk namens „Universitäres Telemedizinnetzwerk“ (UTN) gestartet.

Telemedizin wurde besonders zu Zeiten der COVID-19 Pandemie vermehrt von Ärztinnen und Ärzten genutzt, um weiterhin in Kontakt mit den Patientinnen und Patienten zu bleiben. Auch die Forschung war von der Pandemie betroffen und wurde teilweise telemedizinisch fortgeführt.

Das Hauptziel des Projektes sei nun, die bereits bestehenden telemedizinischen Strukturen an Universitätskliniken zu vereinheitlichen und eine einfache Nutzung an Universitätskliniken zu ermöglichen. Langfristig gesehen solle eine telemedizinische Infrastruktur aufgebaut werden.

Als erstes Anwendungsbeispiel des Netzwerks erfolge die Erfassung der Langzeitfolgen von COVID-19 und deren Risikofaktoren. Dabei läge der Fokus vor allem auf dem Zeitraum nach der Entlassung aus dem Krankenhaus.

Quelle: https://www.ukaachen.de/alle-beitraege-aus-news/news/deutschlandweites-telemedizin-netzwerk-gestartet/

(zuletzt aufgerufen am 27.10.2023)

E-Patientenakte für alle ab 2025

25. Oktober 2023 | von

Aktuell müssen Patienten bei ihrer Krankenkasse per Opt-In die elektronische Patientenakte beantragen. Etwa 1 Prozent der Versicherten haben dies bisher getan. Laut dem Digitalgesetz des Bundesgesundheitsministeriums sollen jedoch alle Versicherten ab 2025 automatisch eine E-Patientenakte erhalten. Wer keine E-Patientenakte haben wolle, müsse widersprechen.

Dieser Beschluss sorgte für Kritik und eine Petition für die Beibehaltung der Opt-In Variante wurde erstellt. Die Petition erhielt über 50.000 Unterschriften und wurde in einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses besprochen.

Die Kritik an der E-Patientenakte sei die Abschaffung der Schweigepflicht und fehlender Datenschutz. Dem kam das Bundesgesundheitsministerium entgegen und wies auf die verschlüsselte Übertragung der Daten hin. Es wurde auch betont, dass die Schweigepflicht weiterhin bestehe und Strafen drohen, wenn Ärzte sich nicht daran hielten.

Quellen: https://www.heise.de/news/Petition-gegen-Opt-out-Patientenakte-Gesundheitsministerium-laesst-Fragen-offen-9329301.html

https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-970564

(zuletzt aufgerufen am 11.10.2023)

E-Rezept nun auch für Privatversicherte verfügbar

27. September 2023 | von

Laut einer Mitteilung der Gematik wurde ein Verfahren entwickelt, um für Privatversicherte ein E-Rezept auszustellen. Für diese gab es bislang keine Option, ein E-Rezept zu erhalten, da sie keine elektronische Gesundheitskarte (eGK) besitzen.

Das Ersatzverfahren, namens Online Check-In, ist ein smartphonebasiertes Verfahren, bei dem Arztpraxen die Krankenversicherungsnummer und weitere Daten per GesundheitsID erhalten. Ist der Online Check-In erfolgt, können Arztpraxen E-Rezepte ausstellen. Diese werden dann in der Gematik-App angezeigt und können in der Apotheke eingelöst werden. Dies erfolgt entweder per E-Rezept-App, Gematik-App oder auf einem Ausdruck.

Nach dem Einlösen des E-Rezepts erhalten Privatversicherte einen Kostenbeleg entweder in der Gematik-App oder als Ausdruck.

 

Quelle: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2023/09/21/erstes-e-rezept-fuer-privatversicherte-eingeloest

(letzter Aufruf 27.09.2023)

Referentenentwurf des Digitalisierungsgesetzes von Karl Lauterbach

24. Juli 2023 | von

Das geplante Digitalgesetz von Karl Lauterbach zielt darauf ab, den Behandlungsalltag von Ärztinnen und Ärzten sowie Patientinnen und Patienten zu erleichtern. Ein zentraler Bestandteil ist die elektronische Patientenakte (ePA) als Opt-Out-Möglichkeit, die ab 2025 genutzt werden kann, es sei denn, es wird explizit widersprochen. Ab dem 1. Januar 2024 soll das E-Rezept als verbindlicher Standard eingeführt werden. Der Entwurf sieht außerdem vor, technische Voraussetzungen für ein interprofessionelles Medikationsmanagement zu schaffen und die ePA entsprechend technisch auszurüsten. Hierbei soll auch eine digitale Medikationsübersicht in der ePA enthalten sein. Des Weiteren sollen Digitale Gesundheitsanwendungen besser in die Versorgung integriert und ihr Einsatz transparent gemacht werden. Die assistierte Telemedizin wird gestärkt, um einen niedrigschwelligen Zugang zur Versorgung zu ermöglichen, insbesondere in schwer zu versorgenden Regionen. Zudem wird die bisherige 30%-Begrenzung für die Telemedizin aufgehoben.

Quellen: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/gesetze-und-verordnungen/guv-20-lp/digig.html (Zugriff am 24.07.2023)

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2023/07/14/das-digitalgesetz-wegbereiter-fuer-das-interprofessionelle-medikationsmanagement (Zugriff am 24.07.2023)

Bundesweiter Start des E-Rezepts

26. Juni 2023 | von

Ab dem 1. Juli wird das E-Rezept deutschlandweit eingeführt, nachdem es bereits seit September letzten Jahres in Westfalen-Lippe im Einsatz ist. Laut Gesundheitsminister Lauterbach können Patienten das E-Rezept bequem mit ihrer Versichertenkarte abrufen, ohne eine PIN eingeben zu müssen. Alternativ steht die Smartphone-App „E-Rezept“ zur Verfügung, die einen QR-Code zur schnellen Ablesung des Rezepts bereithält.

Gemäß Statistiken der Gematik wurden deutschlandweit bereits über zwei Millionen E-Rezepte eingelöst. Etwa drei Viertel aller deutschen Apotheken und die meisten Arztpraxen sind bereits technisch auf das E-Rezept vorbereitet.

Das E-Rezept soll das traditionelle Papierformat der Krankenkassen bald ersetzen, obwohl eine verpflichtende Nutzung erst im kommenden Jahr erwartet wird.

Quellen: https://www.nordkurier.de/wirtschaft/das-e-rezept-kommt-zum-1-juli-das-mussen-sie-jetzt-wissen-1703904

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/E-Rezept-startet-zum-1-Juli-Was-aendert-sich-fuer-Patienten,elektronischesrezept100.html (letzter Zugriff am 22.06.2023)

 

EPA und E-Rezept sollen 2024 kommen

09. März 2023 | von

Nach dem vorangegangen Fehlschlag bei der Einführung des E-Rezeptes wegen datenschutzrechtlicher Bedenken hat sich nun Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für die verbindliche Einführung der elektronischen Patientenakte (EPA) im nächsten Jahr ausgesprochen. Die EPA ermöglicht es, die Daten des Patienten, z.B. Befunde oder verschriebene Medikamente, zu digitalisieren und in einer App darzustellen. Dadurch sollen Übertragungswege über physische Medien wie die CD für Röntgenbilder, Papier für Ärztebriefe oder das Fax für Befunde entfallen. Im Mittelpunkt soll der Patient stehen, der als Eigentümer seiner Daten durch die EPA eine Übersicht über Arztbriefe, Befunde und Medikamente erhält. Diese Daten sollen über das Handy oder den PC einsehbar sein. Zunächst wird hierfür auf das PDF- oder Word-Format zurückgegriffen, bevor eine standardisierte Datenstruktur eingeführt werden soll.

Durch die EPA soll die Versorgung der Patienten effektiver und besser gestaltet werden, indem medizinisches Personal mithilfe von wenigen Klicks Zugang zu dem allgemeinen Gesundheitszustand und der Krankengeschichte des Patienten haben und Mehrfachuntersuchungen so vermieden werden können.

Allerdings ist hierfür die Vernetzung der Praxen und Einrichtungen untereinander notwendig, wodurch es zu Verzögerungen kommen kann. Zudem stellen ähnlich wie bei dem E-Rezept Datenschutzfragen ein weiteres Streitpotenzial dar.

Die EPA ist aber nicht neu. Bereits seit Januar 2021 existiert die EPA als freiwilliges Angebot für rund 74 Millionen gesetzlich Versicherte. Bundesgesundheitsminister will dieses freiwillige Angebot nun aber in eine Pflichtangebote umwandeln, indem jeder, der nicht ausdrücklich widerspricht, automatisch eine EPA erhält.

Auch das Projekt des E-Rezeptes soll mithilfe der elektronischen Gesundheitskarte als neuem Einlöseweg erneut angestoßen werden.

Quelle: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/epa-und-e-rezept-sollen-naechstes-jahr-pflicht-werden-138886/

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/141467/Lauterbach-Elektronische-Patientenakte-ab-Ende-2024-fuer-alle-verbindlich

(letzter Aufruf 06.03.2023)

 

Pilotprojekt für bessere Versorgung in Pflegeheimen

06. September 2022 | von

In einem Pilotprojekt der AOK-Initiative „Stadt. Land. Gesund. für eine bessere ländliche Gesundheitsversorgung“ der AOK Nordost in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sollen die häufigsten hausärztlichen Untersuchungen bei Pflegeheimbewohnern vollständig via Videokonferenz durchgeführt werden. Die AOK Nordost arbeitet in diesem sechsmonatigen Projekt zusammen mit Pflegeheimen, Ärzten und dem Telemedizinanbieter Medkitdoc an der Aufrechterhaltung der ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen. Hierbei wird das Problem des hohen Bedarfs an intensiver und kontinuierlicher ärztlicher Betreuung durch die in der Pflege noch wenig genutzten Möglichkeiten der Digitalisierung angegangen. Über Medkitdoc können die häufigsten hausärztlichen Untersuchungen via Videokonferenz durchgeführt werden, indem verschiedene zertifizierte Medizingeräte zum Einsatz kommen. Die erhobenen Daten wie EKG und Blutsauerstoff werden über eine App während der Videokonferenz an den behandelnden Arzt weitergeleitet. Herz- und Lungengeräusche können ebenfalls mittels eines Stethoskops abgehört werden. Das Projekt könnte vor allem für Pflegeheimen auf dem Land, auf dem es immer weniger Ärzte gibt, von Bedeutung sein.

Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/137000/Mit-Telemedizin-gegen-Aerztemangel-in-Pflegeheimen (Zugriff am: 02.09.2022)