Schlagwort: ‘e-Health’
Grüne wollen Apotheker stärker in den Medikationsplan einbinden
Die Grünen kritisieren in einem Antrag zum E-Health-Gesetz die „Arztzentriertheit“ und fordern, dass die Apothekerinnen und Apotheker stärker in den Medikationsplan eingebunden werden, um eine bessere Arzneimitteltherapiesicherheit sicher zu stellen. Dabei sollen alle Apotheken ein Schreibrecht unter Zustimmung des Versicherten erhalten. Der Medikationsplan solle für ein Medikationsmanagement genutzt werden und bedürfe deshalb einer medizinischen und pharmazeutischen Sicht, um die Wechsel- und Nebenwirkungen aller Arzneimittel zu berücksichtigen. Eine verbesserte Vernetzung der Gesundheitsberufe könne zur Vermeidung von Fehlmedikationen, Fehlbehandlungen und Doppeluntersuchungen beitragen.
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2015/09/25/grune-wollen-apotheker-starken-einbinden, 25. September 2019
Regierung will Apotheken nicht in den Medikationsplan einbinden
Die Bundesregierung hat die Forderung der Apothekerschaft, sie gesetzlich in den Medikationsplan einzubinden, abgelehnt. Sie sieht lediglich vor, dass Apotheker im Rahmen der Arzneimittelabgabe dazu verpflichtet werden sollen, den Medikationsplan zu aktualisieren. Begründet werde dies dadurch, dass dem Arzt alle erforderlichen Informationen im Rahmen seiner ärztlichen Tätigkeit zur Verfügung stehen und er als erster Kontakt die erforderlichen Inhalte des Medikationsplans ohnehin festlegt.
Die ABDA kann diesen Beschluss nicht verstehen und setzt sich weiterhin für die Stärkere Einbindung der Apotheker ein. Die Stammapotheke des Patienten sei der einzige Ort, an dem die Rezepte des Hausarztes und verschiedener Fachärzte mir der Selbstmedikation des Patienten zusammentreffen. Deshalb sollte dieses Wissenspotential genutzt werden.
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2015/09/17/regierung-will-apotheken-nicht-einbinden, 18. September 2019
Schnellere Verfahren für die Bewertung digitaler Medizinprodukte
Digitale Medizinprodukte müssen, wie auch andere Medizinprodukte, ihrem klinischen Nutzen nach anerkannte, wissenschaftliche Standards nachweisen. In einem Positionspapier der Arbeitsgruppe Digitalisierung und E-Health der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und Gestaltung (GVG) wird dies jedoch als problematisch angesehen. Der Fortschritt der digitalen Anwendungen sei zu schnell für die herkömmliche Nutzenbewertung. Die Autoren des Positionspapiers, darunter Krankenkassen, die Bundesärztekammer, der Marburger Bund, die Deutsche Krankenhausgesellschaft und die Ärztekammer Nordrhein, schlagen deshalb ein „Innovationsbüro“ vor. Dieses soll Anbieter digitaler Gesundheitsanwendungen kostenfrei beraten, beispielsweise bei Fragen zu Zugangsvoraussetzungen. Dies sei notwendig, weil Softwarehäuser und Anbieter häufig nicht mit den Anforderungen des Gesundheitsmarktes vertraut seien.
Weiterhin kritisieren die Autoren eine fehlende Transparenz über das Angebot an digitalen Gesundheitsanwendungen und fordern, dass Anbieter eine strukturierte Selbstauskunft zu ihrem Produkt veröffentlichen. Diese sollen dann in einem unabhängigen, öffentlichen Verzeichnis einzusehen sein.
Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/103268/Zur-Bewertung-digitaler-Medizinprodukte-sind-schnellere-Verfahren-noetig, 28. Mai 2019
EU-Kommission empfiehlt Europäische Patientenakte
Die EU-Kommission empfahl den Aufbau eines grenzübergreifenden Systems zur Nutzung von E-Akten. Hierbei erklärte sie die Europäische Patientenakte (European Electronic Health Records) als Ziel. Die konkrete Zuständigkeit liege bei den Mitgliedsstaaten. In Deutschland solle bis spätestens 2021 der Zugriff auf digitale Patientenakten möglich sein. In einigen anderen Mitgliedstaaten sei es bereits jetzt möglich Röntgenbilder oder Arztbriefe einzusehen.
Deutscher Apothekertag will Digitalisierung in der Arzneimittelversorgung vorantreiben
Die Digitalisierung der Apotheken und damit der Arzneimittelversorgung soll durch die zügige Einführung des E-Rezepts und einen klaren Zeitplan zur Umsetzung der Prozesse für mehr Arzneimitteltherapiesicherheit vorangetrieben werden. Hierzu müsse die dafür notwendige Telematik-Infrastruktur mit aller Kraft eingeführt und ausgebreitet werden.
Die Delegierten hätten die Bundesregierung aufgefordert, „sicherzustellen, dass die notwendigen Geräte und Softwarebestandteile zur Einführung der Telematik-Infrastruktur in den Apotheken zeitnah zur Verfügung stehen“. Die Akzeptanz und der Erfolg der Telematik hingen auch davon ab, dass die Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten der Ärzte und Apotheker untereinander sowie zwischen den Heilberufen und den Patienten verbessert werden.
Quellen: https://www.presseportal.de/pm/7002/4086330, 23.Oktober 2018
https://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/rezepte/article/973611/arzneimittelversorgung-apothekertag-will-digitalisierung-vorantreiben.html, 23.Oktober 2018
„EVA“-Portal ermöglicht mehr Austausch zwischen niedergelassenen und stationären Ärzten
Im Rahmen des Projekts „I/E-Health NRW“ wird die „Elektronische FallAkte“, kurz „EVA“, in mehreren Modellregionen in NRW ausgerollt. „EVA“ wird von dem Fraunhofer ISST und dem Rechenzentrum Volmarstein entwickelt und betrieben. Das Ziel des Projekts ist es, das E-Health Gesetz in NRW umzusetzen und die aktuell existierenden Insellösungen für den übergreifenden Austausch von elektronischen Daten mittels standardisierter IT-Infrastrukturen für die interdisziplinäre Versorgung nutzbar zu machen.
Weil viele niedergelassene Ärzte und Pflegeeinrichtungen nicht über die benötigten Schnittstellen verfügen, wurde das „EVA“-Portal entwickelt. Dieses beinhaltet alle Kernfunktionen der EFA 2.0-Spezifikation und weitere für die Modellregionen relevante Mehrwertfunktionen.
Quelle: https://idw-online.de/de/news700087 5. September 2018
Digital Therapeutics: „M-sense Active“ als mobile Therapiebegleitung für Migräne- und Kopfschmerzbetroffene
Die App „M-Sense“ soll Betroffenen die Dokumentation und Auswertung ihrer Schmerzen erleichtern. Das neu eingeführte Therapie-Modul „M-sense Active“ biete alternative Methoden zur Schmerztherapie. Hierbei würde neben der Behandlung auch die Vermittlung von Fachwissen über die Hintergründe von Kopfschmerzen und Migräne ein wichtiger Bestandteil des neuen Moduls sein. Dadurch steige die App in die Sparte der „Digital Therapeutics“ auf.
In Zusammenarbeit mit der Charité Berlin und den Unikliniken Rostock und Halle starte eine klinische Sutide, um die Wirksamkeit der App zu belegen.
Quelle: https://www.pharma-relations.de/news/app-msense-moderne%20therapiemethoden, 03. September 2018
conhIT- Bilanz: Die Gesundheits-IT-Branche hat geliefert
Vom 17. bis zum 19. April präsentierten 577 Aussteller ihre Lösungen zum Thema Interoperabilität, IT-Sicherheit und digitale Transformation im Gesundheitswesen den rund 10.000 Besuchern aus aller Welt.
Das Motto des diesjährigen Health-IT-Branchengipfels war „Transforming Healthcare“ und Veranstalter ziehen eine positive Bilanz. Jens Neumann, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Gesundheits-IT hebt hervor, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen angekommen sei, man diskutiere nicht mehr ob die Digitalisierung in ärztlichen Einrichtungen stattfinden soll, sondern in welcher Geschwindigkeit, mit welchen Chancen und welchen Risiken.
Quelle:
www.aerztezeitung.de, 25.04.2018
Wunderwaffe Digitalisierung?
Sowohl Krankenkassen als auch die Politik setzen große Hoffnungen in die Digitalisierung, um das Problem der Versorgungsengpässe zu beheben. Der Vorstandschef Jens Naumann des Bundesverbands Gesundheits-IT warnt jedoch, die Digitalisierung nicht als einzige Problemlösungsstrategie zu betrachten.
Die Digitalisierung hat Grenzen und kann nicht alle Probleme lösen, so Naumann. Es müsse bedacht werden, dass die Digitalisierung nicht die Arbeit des fachlich qualifizierten Personals ersetzen kann. Dennoch ist er sich sicher, dass sie die medizinische Versorgung signifikant verändern wird- sie wird ortsunabhängig, zeitlich flexibler und transparenter werden.
Quelle:
www.aerztezeitung.de, 12.03.2018
Video-Sprechstunde für Häftlinge
In Baden-Württemberg startet ab April ein Modellprojekt, in dem Gefängnisinsassen per Videosprechstunde von Ärzten behandelt werden.
Das neue Verfahren wird vorerst in fünf Justizvollzugsanstalten getestet und soll maßgeblich zur Verringerung der Fluchtgefahr beitragen. In den angesetzten sechs Monaten sollen rund 2000 Gefangene von 30 Ärzten behandelt werden. Finanziert wird das Projekt durch einen privaten Unternehmer in Hamburg.
Quelle:
www.apotheke-adhoc.de, 09.03.2018