Archiv für Februar 2013
Krebsregister bereichern Versorgungsforschung
Der Bundestag hatte vor kurzem einen Gesetztesentwurf beschlossen, der die flächendeckende Einrichtung klinischer Krebsregister beinhaltet.
In Brandenburg gibt es bereits ein solches Krebsfrüherkennungsregister, mit einer mehr als 90 prozentigen Erfassungsquote. Erfasst werden dabei auch Patienten, die in Brandenburg operiert wurden, aber in anderen Bundesländern leben. Zudem hat das Tumorzentrum einen Jahresbericht herausgegeben, wo die gesammelten Daten verglichen werden und die betroffenen Kliniken anschließend Feedback bekommen, um so einen Vergleich untereinander zu ermöglichen.
Zukünftig sollen die Krebsregister auch als Grundlage für die Versorgungsforschung dienen, um Fragen hinsichtlich der Auswirkungen von unterschiedlichen Therapien und der Umsetzungsgeschwindigkeit neuer Leitlinien in die Routineversorgung zu klären.
Quelle:
Ärzteblatt, 20.2.2013
Großbritannien setzt verstärkt auf Telemedizin
Die Regierung Großbritanniens plant eine verstärkte telemedizinische Versorgung von Patienten. Die Telemedizin sei für britische Hausärzte bereits ein wichtiger Bestandteil der Patientenversorgung und verringere die Zahl der Praxis- oder Klinikbesuche, wodurch sowohl Zeit als auch Kosten eingespart würden.
Bereits im Dezember 2011 startete das Londoner Gesundheitsministerium zu diesem Thema die Kampagne „Three Million lives“, um Hausärzte dazu zu bewegen, Patienten vermehrt via Telemedizin zu betreuen.
Im internationalen Vergleich falle auf, dass die Briten anscheinend deutlich positiver gegenüber der Behandlung mittels Telekommunikation eingestellt seien als die Deutschen.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 26.2.2013
Ausgabe des Elektronischen Arztausweises in Hessen
Die Landesärztekammer Hessen stellt ihren Mitgliedern ab sofort den elektronischen Arztausweis mit qualifizierter elektronischer Signatur, den QSIG, zur Verfügung.
Eine integrierte Abmelde- und Verschlüsselungsfunktion ermögliche es den Ärzten, sich sicher auf Krankenhaus-Portalen und ab Sommer diesen Jahres auf dem Mitglieder-Portal der Ärztekammer anzumelden.
Aus Datenschutz- und Praktikabilitätsgründen habe man sich allerdings gegen einen mit der elektronischen Gesundheitskarte kompatiblen Arztausweis entschieden.
Quelle:
Ärztezeitung, 15.2.2013
Sektorübergreifendes Gesundheitsdorf in Berlin
2014 soll in Berlin Zehlendorf ein sektorübergreifendes Gesundheitszentrum auf 24.000 Quadratmetern eröffnet werden.
Auf dem ehemaligen Klinikgelände sollen möglichst Ärzte vieler Fachrichtungen sowie andere Versorger aus dem Gesundheitsmarkt zusammenkommen und Patienten unter anderem kürzere Wege zwischen verschiedenen Fachärzten ermöglichen.
Die Angebote sollen von Prävention bis Rehabilitation reichen und auch die Alternativmedizin nicht aussparen.
Quelle:
Ärztezeitung, 20.02.2013
Arzneimittelverpackungen mit GPS-Gerät
Die Polizei in NewYork City, USA, möchte Medikamentendieben auf die Spur kommen und plant deshalb, die Apotheken der Stadt darum zu bitten, bestimmte Verpackungen von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln mit GPS-Geräten auszustatten.
Im Falle eines Diebstahls könnten diese dann nachverfolgt und die Polizisten gegebenenfalls zu illegalen Verstecken geführt werden.
Quelle:
CBS News, 15.1.2013
Pilotprojekt Vitalig – Im Alter länger zu Hause leben
Ein neues Pilotprojekt der deutschen Telekom, in Zusammenarbeit mit der AOK Rheinland/Hamburg, soll Senioren das Leben im eigenen Haus länger ermöglichen. Bei dem zunächst auf zwei Jahre beschränkten Projekt „Vitalig“ sollen 100 Senioren mit Bildtelefonen und speziell konfigurierten PCs ausgestattet werden, die sie im Alltag zu Hause unterstützen sollen.
Im Wesentlichen bestehe Vitalig aus einem einfach handzuhabenden Videotelefonie-System, mit dem sich teilnehmende Senioren vor allem mit Gesundheitsdienstleistern, aber auch mit Familienmitgliedern vernetzen können. Die beteiligten Ärzte und Apotheken sowie ein Sanitätshaus seien über die Kommunikationsplattform verbunden. Desweiteren enthalte die Plattform ein rudimentäres Shop-System, mit dem die Teilnehmer direkt in Apotheken oder im Sanitätshaus Waren bestellen können.
Quelle:
Heise Online, 28.1.2013
Piratenpartei diskutiert über elektronische Gesundheitskarte
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion beschäftigte sich die Piratenpartei auf ihrem gesundheitspolitischen Kongress in Essen mit der elektronischen Gesundheitskarte (eGK). Dabei sei die Sicht auf die eGK eher skeptisch gewesen.
Arno Elmer, Geschäftsführer der Gematik, warb für die Gesundheitskarte und stellte diese als komplett neues Produkt vor. Mit der aktuellen eGK baue die Gematik nur den Zugangsschlüssel zur Gesundheits-Datenautobahn, mit der die medizinische Versorgung in Deutschland verbessert werden soll. Für besonders wichtig halte er den Notfalldatensatz, mit dem der unbekannte Patient in der Notaufnahme besser behandelt werden könne. Desweiteren sei die Therapiesicherheit von Arzneimitteln ebenfalls wichtig.
Quelle:
Heise Online, 4.2.2013
Smartphone-App erkennt Lungenkrankheit
US-Amerikanische Forscher haben eine Smartphone-Applikation entwickelt, mit der sich Lungenkrankheiten nachweisen ließen. Die sogenannte SpiroSmart App für das iPhone könnte das Spirometer ersetzen, welches bisher zur Diagnose von Mukoviszidose- oder Asthmapatienten dient.
Die Anwendung messe das Luftvolumen, das ein- und ausgeatmet wird, um im Anschluss festzustellen, ob die Luftwege frei sind oder ob es Atembeschwerden gibt. Langsames Ausatmen in das eingebaute Mikrophon des Smartphone reiche dabei schon aus.
Die Gruppe der Forscher möchte ein Heimtestkit für die Lungengesundheit entwickeln. Dabei habe sich bei Experimenten mit dem iPhone 4S gezeigt, dass das System fast so zuverlässig arbeitet wie aktuelle Spirometer.
Quelle:
Heise Online, 11.2.2013
Stresssensor misst Erregungszustände
Forscher des Start-up Unternehmens Neumitra aus Bosten haben einen uhrenähnlichen Sensor entwickelt, mit dem sich das Stresslevel eines Menschen messen lasse. Erregungszustände könne er über die Messung unbewusster Bewegungen, die Hautleitfähigkeit, Perspiration der Haut sowie die Hauttemperatur erfassen.
Die Ergebnisse werden dann an ein Smartphone gesendet und für eine spätere Analyse gespeichert. Der Stresssensor verfügt über einen kleinen Bildschirm und kann den Nutzer bei zu viel Stress auch warnen.
Momentan sei die Uhr noch nicht im Handel erhältlich, werde jedoch schon zu Forschungszwecken eingesetzt. So versuchen Wissenschaftler am Massachusetts General Hospital, mit dem Gerät Betroffenen beim Umgang mit einer Angsterkrankungen zu helfen. Ziel dabei sei es, genau zu erfassen, durch welche externen Bedingungen Panikschübe ausgelöst würden, um diese dann therapeutisch angehen zu können.
Quelle:
Heise Online, 7.2.2013