Kategorie: ‘Ärzte’
Problem „Fallzahl“ in der Versorgungsforschung
Rechne man die Patienten pro Facharzt und Krankenkasse herunter, so ergeben sich nur sehr geringe Fallzahlen. Dies stellt ein methodisches Problem für die Qualitätsmessung im Versorgungsbereich dar.
So finde man bei Hausärzten pro Arzt zwar höhere Versicherten-Fallzahlen, jedoch sei das Patientenkollektiv hier sehr heterogen. Umgekehrt betrifft dies die Fachärzte.
Die Mitarbeiter des wissenschaftlichen Instituts der Techniker Krankenkasse (WINEG) untersuchten daher, welche QS-Indikatoren geeignet seien, um Aussagen auf individueller Arzt-Ebene treffen zu können.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 11.12.2013
EU unterstützt telemedizinische Dienste in Sachsen
Erstmals genehmigte die EU-Kommission die staatliche Unterstützung einer telemedizinischen Plattform.
Um die medizinische Unterstützung für Menschen in abgelegenen Regionen Sachsens sicherzustellen, solle eine finanzielle Unterstützung über 10 Millionen Euro bereitgestellt werden. Dabei würden 80% aus EU-Mitteln bezahlt, der Rest vom Land selbst.
Für die Realisierung des umfangreichen Projekts würde die Summe der Partnerschaft zwischen Carus consilium Sachsen GmbH und der T-Systems International GmbH zugesprochen.
Quelle:
E-HEALTH, 04.12.13
Nutzen der Telemedizin wird überschätzt
Nach einer Untersuchung der Bremer Krankenkasse hkk, werde der Nuzen der Telemedizin sowohl hinsichtlich Gesundheit, als auch wirtschaftlichen Auswirkungen überschätzt.
Die Untersuchung bestand aus der Auswertung von 15 internationalen Studien, die sich zum einen mit telematischen Behandlungen chronisch Herzisuffizienter, aber auch mit der allgemeinen telemedizinischen Versorgung beschäftigten.
Fazit sei laut hkk, dass weniger Patienten einen Zusatznutzen hätten und auch weniger profitierten. Nach Braun sei es daher nicht vernünftig Telemedizin flächendeckend einzusetzen.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 3.12.2013
Arvato übernimmt Erprobungstest
Für den Erprobungstest der elektronischen Gesundheitskarte wurde von der Gematik der IT-Dienstleister Arvato ausgewählt. Arvato übernimmt damit die Verantwortung für den Ausbau der telematischen Infrastruktur. Auch einen Teil der Softwareentwicklung für Testpraxen und Testkliniken solle der Dienstleister dabei tragen.
Mit diesem Testverfahren werde geprüft, wie gut der organisationsübergreifende Datenaustausch zwischen den verschiedenen Organen des Gesundheitswesen mit Hilfe der eGK und des eHBA funktioniere.
In den Testregionen Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Bayern sollen jeweils 500 Praxen und Kliniken vernetzt werden.
Quelle:
heise online, 28.11.2013
Unzureichende Studienlage behindert Verankerung von Telematikstrukturen in den Leistungskatalogen
Eigentlich sollte der Bewertungsausschluss bereits im März 2013 festlegen, welche telemedizinischen Anwendungen in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen werden sollen. Einige Rahmenbedingungen wurden bereits festgelegt und nach Einschätzungen von Experten des Bundesministeriums für Gesundheit ist eine Verankerung im GKV-Katalog bald denkbar.
Grund für die Verzögerungen sei die derzeitige unzureichende Studienlage. Laut Popert gäbe es zwar viele Studien, die seien jedoch methodisch unzureichend. Studien hätten oft eine begrenzte Aussagekraft und auch die Patientensicherheit würde darin nur unzureichend betrachtet werden.
Mangiapane kündigte nun an den Entwicklungsprozess in der nächsten Legislaturperiode zu beschleunigen.
Quelle:
Deutsches Ärztblatt, 23.11.2013
Online-Diagnosen in der Diskussion
Während in Deutschland Ärzten eine Diagnose ohne Behandlung untersagt ist, ist das in anderen Ländern wie der Schweiz bereits eine gängige Methode. Vor allem dem Ärztemangel in ländlichen Gegenden könne damit entgegen gewirkt werden.
Die Aufhebung des Verbots zur Ferndiagnose sehen viele Ärzte und Krankenkassen jedoch kritisch. Neben der Patientensicherheit behindere aber auch das zu langsame Internet auf dem Land die erfolgreiche Etablierung.
Ob eine gesetzlich abgesegete Realisierung überhaupt möglich ist, ist abhängig von langzeit Studien, deren Ergebnisse frühstens 2016 vorliegen.
Quelle:
Spiegel online, 12.11.2013
Testphase für Heilberufsausweise
Damit die elektronischen Gesundheitskarten (eGK) sinnvoll genutzt werden können, bedarf es eines Heilberufsausweises (eHBA) für Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten. So solle im kommenden Jahr neben der Online-Aktualisierung der eGK auch die „qualifizierte elektronische Signatur“ (QES) mittels des eHBA erprobt werden.
In den nächsten Monaten würde laut gematik ein Portal entwickelt über welches die Ausweise beantragt werden können. Sie enthalten, wie auch die eGK, Lichtbild und Name des Besitzers. Die QES ermögliche eine sichere ekeltronische Unterschrift der elektronischen Dokumente.
Laut Elmer, Hauptgeschäftsführer der gematik, lege man mit diesem Ausweis einen wichtigen Baustein, der eine sichere und nachhaltige Patientenversorgung qualitativ aufwerte.
Quelle:
DAZ.online, 14.11.2013
Ferngesteuerte Manipulation von Implantaten möglich
Die Nutzung der Telemedizin in der Herzschrittmachertechnik birgt Vorteile. Vor allem jüngere Patienten nutzen diese Technik um ihre Nachsorge mit weniger Aufwand zu gestalten. Die Patientendaten werden dabei über Mobilfunk an die zuständigen Kardiologen übertragen.
Um Energie zu sparen und damit einen batteriebedingten Implantatwechsel hinauszuzögern verzichten viele Patienten auf eine Verschlüsselung der Daten. Das Risiko des Datendiebstahls steigt damit jedoch enorm an. Gefährlicher ist dabei jedoch die ferngesteuerte Manipulation des Geräts, wie das Auslösen eines tödlichen Stromschlags. Dass die Möglichkeit zu einem solchen Anschlag besteht, bewies der kürzlich verstorbene Hacker Barnaby Jack mehrfach.
Um diese Schwachstelle zu beheben entwickelte Masoud Rostami nun ein System, welches im November bei der CCS in Berlin vorstellen wird.
Quelle:
Focus, 21.10.2013
In der Versorgungsforschung liegt Deutschland weit zurück
Nach Neugebauer seien Wissenschaftler der USA etwa 50 Jahre voraus und auch anderen Ländern hinke Deutschland weit hinterher. Um gegenzusteuern müsse Deutschland verstärkt bereits existierende Daten, wie Abrechnungsdaten der Krankenkassen, aufbereiten und deutlich mehr Studien in diesem Bereich durchführen.
Die Schwierigkeit der Aufbereitung von Daten ist dabei Quantität und Qualität unterscheiden zu können. Dafür sind vor allem geeignete Instrumente zu identifizieren und eine fachgruppenübergreifende Zusammenarbeit, sowie deren Kooperation zu fördern.
So solle die deutsche Versorgungsforschung eine „Navigationshilfe im Gesundheitswesen“ werden.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 24.10.2013
Big Data – die Zukunft der Medizin
Die Datenmenge einer Patientenakte wird sich in den nächsten Jahren vervielfachen. Nach Eva Reichl würde bis in wenigen Jahren ein Datenbestand von 20 Terabyte pro Patientenakte erreicht werden, bis 2020 seien 90 Zettabytes denkbar.
Der Mensch könne in Zukunft bis auf die molekulare Ebene erfasst werden und auch die Datenmengen würden problemlos bewältigt werden können. Vorteile sieht Plattner dabei nicht nur für Mediziner, auch für Hersteller oder Lieferanten, die sogenannte Datensilos bereitstellen, könne sich eine lukrative Branche ergeben.
Quelle:
heise online, 21.10.2013