Kategorie: ‘Allgemein’
Apotheker auf der digitalen Überholspur
Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe konnte einen Ansturm auf die neuen elektronischen Heilberufsausweise und Institutionskarten verzeichnen. Laut Vizepräsident Frank Dieckerhoff habe das Antragsportal für die Kartenbestellung erst seit Anfang Mai geöffnet und es seien bereits 53 Prozent der erforderlichen Heilberufsausweise und Institutionskarten geordert worden.
Die Apotheken in Deutschland sollen bis zum 30. September flächendeckend an die Telematik-Infrastruktur angebunden werden. Strafzahlungen für einen verspäteten Anschluss sind anders als bei der Ärzteschaft nicht vorgesehen. Dieckerhoff betont, dass dies nicht erforderlich sei, weil es in den Reihen der Apotheker so gut wie niemanden gebe, der gegen den digitalen Fortschritt sei. Es bestehe jedoch noch eine technische Hürde, da bislang keiner der Konnektoren zertifiziert worden sei.
Quelle: https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/politik/kammer-apotheker-run-auf-gematik-ti-westfalen-lippe/, 25. Juni 2020
Strategiepapier für innovative Medizinforschung in NRW vorgestellt
Das Strategiepapier wurde gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft erarbeitet und soll dazu beitragen, Innovationen aus der Forschung schneller in medizinische Anwendungen zu übertragen. Dies soll beispielsweise durch eine Harmonisierung der Gesundheitsdaten und der stärkeren Vernetzung von Universitätskliniken und Unternehmen geschehen.
Clustermanager Dr. Patrick Guidato betont, dass es im Rahmen des Strategiepapiers wichtig war, keine Strategie vorzugeben, sondern gemeinsam mit einer Vielzahl von Akteuren Handlungsfelder zu identifizieren. In dem Strategiepapier wurden vier eng miteinander verknüpfte Themenfelder identifiziert: die klinische Forschung, die Entwicklung und Anwendung von Gesundheitstechnologien, die Digitalisierung des Gesundheitssystems und die Personalisierung der Medizin.
Quelle: https://nachrichten.idw-online.de/2020/06/15/cluster-medizin-nrw-stellt-strategiepapier-fuer-die-innovative-medizinforschung-in-nordrhein-westfalen-vor/, 19. Juni 2020
Jede zweite Krankenkasse ist nicht bereit für die elektronische Patientenakte
Aufgrund des Patientendaten-Schutzgesetzes sind alle Krankenkassen dazu verpflichtet, ihren Kunden ab 2021 eine elektronische Patientenakte anzubieten. Allerdings gaben im Rahmen einer Umfrage mehr als die Hälfte der Befragten an, dass ihr Versicherungsunternehmen für die Implementierung aktuell nicht bereit sei. 65 Prozent der Befragten gaben jedoch an, dass eine Digitalisierungsstrategie teilweise umgesetzt wäre. Bereiche, in denen es noch Nachholbedarf gibt, seien laut den Befragten Benutzererfahrung, die Integration von Lieferanten und Dritten sowie technische Neuerungen. Mit den Themen Datenschutz und IT-Sicherheit sind die Befragten in der großen Mehrheit zufrieden. Die Mehrheit der Befragten ist von dem Nutzen der elektronischen Patientenakte überzeugt.
Quelle: https://www.pfefferminzia.de/umfrage-jede-zweite-krankenkasse-nicht-bereit-fuer-elektronische-patientenakte/, 12. Juni 2020
ABDA fordert technische Lösung die eine Weitergabe von E-Rezepten an Dritte verhindert
Die nachträgliche Stärkung des Makel- und Zuweisungverbots durch die Bundesregierung, die Ausnahmen vom Makelverbot auch in Ausnahmefällen nicht zulassen wird, wurde positiv von dem ABDA-Geschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz aufgenommen. Er sehe jedoch eine Durchsetzungsproblematik, falls keine „technische Regelung“ erfolge. Deshalb fordert die ABDA bei einer Verbändeanhörung im Gesundheitsausschuss zum Patientendaten-Schutzgesetz, dass es eine „technische Regelung“ von Seiten der Gematik geben soll, die eine Weitergabe von Daten an Dritte über die E-Rezepte App verhindert.
Quelle: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/05/28/abda-begruesst-harte-linie-der-regierung-beim-zuweisungsverbot, 6. Juni 2020
88% der Patienten lehnen die elektronische Patientenakte ab
Die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Psychotherapeuten-Netzwerks (DPNW) unter Psychotherapie-Patienten zeigen, dass sich 44,4% der Befragten gar nicht über die elektronische Patientenakte informiert fühlen. Nur 8,7% fühlen sich „gut“ und 3,8% fühlen sich „sehr gut“ informiert. Des weiteren bewerteten 89,2% der Befragten den Datenschutz höher als die Ersparnis von Papier, weshalb auch die deutliche Mehrheit (86, 2%) die Speicherung von Patientendaten auf zentralen Speichern ablehnt. Die Speicherung auf einem Chip befürworten 61,2%.
Außerdem ergab die Befragung, dass sich 88,2 Prozent der Teilnehmer gegen die Verwendung der elektronischen Patientenakte aussprechen, wenn sich die betroffenen Personen aktuell in einer Psychotherapie befinden oder potenziell in naher Zukunft eine starten. Lediglich 11,8 Prozent stimmten dafür.
Der DPNW-Vorsitzende, Dieter Adler, fordert daher, Patientendaten nicht, wie im kürzlich vom Bundestag verabschiedeten Patienten-Datenschutzgesetz vorgesehen, auf einem zentralen Server zu speichern, sondern statt dessen Patientendaten auf einem dezentralen Medium in Patientenhand zu speichern und für deren Austausch das sichere Netz der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (SNK) zu nutzen.
Quelle: https://www.zm-online.de/news/politik/neun-von-zehn-patienten-lehnen-die-elektronische-patientenakte-ab/, 29. Mai 2020
Warenbestandsanzeige der Apotheken in der E-Rezept-App geplant
Die Gematik will es den Nutzern ihrer E-Rezept-App ermöglichen, vor dem Absenden des Rezepts in die Warenbestände der Apotheker zu schauen. Geplant ist ebenfalls, dass die zur E-Rezept-Einlösung benötigten Codes über beliebige Messenger-Dienste geteilt werden können.
Mit dem Patientendaten-Schutzgesetz (PDSG) soll es ab 2022 zur Pflicht werden, dass ärztliche Verordnungen grundsätzlich elektronische auszustellen sind.
Quelle: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/05/18/staatliche-e-rezept-app-soll-warenbestaende-der-apotheken-anzeigen, 22. Mai 2020
Hardware für E-Rezept und E-Medikationsplan können von Apotheken bestellt werden
Ab sofort können die 19.000 Apotheken in Deutschland die notwendige Hardware bestellen, um den elektronischen Medikationsplan für Ihre Patienten bearbeiten zu können und auch für weitere Anwendungen wie das E-Rezept vorbereitet zu sein. Dr. Hans-Peter Hubmann, Stellvertretender DAV-Vorsitzender, ist damit zufrieden, dass die Finanzierung durch die Krankenkassen gesichert sei, betont jedoch dass nun auch die Hersteller die notwendigen E-Health-Konnektoren auf den Markt bringen müssten. Laut Gesetz ist die Anbindung der Apotheken an die Telematikinfrastruktur bis zum 30. September 2020 vorgesehen, da bislang noch keine E-Health-Konnektoren zugelassen sind, kann dieser Stichtag nicht von allen Apotheken eingehalten werden.
Quelle: https://www.presseportal.de/pm/7002/4595070, 15. Mai 2020
Ausnahmen beim Makelverbot für das E-Rezept
Der Regierungsentwurf des PDSG beinhaltet ein Makelverbot für das elektronische Rezept, um die freie Apothekenwahl zu garantieren. Laut dem Gesundheitsausschusses des Bundesrats ist dies in dem PDSG-Kabinettsentwurf jedoch an der Versorgungsrealität vorbei geplant. Es solle in Ausnahmefällen möglich sein, Rezepte direkt an eine Apotheke zu übermitteln, wenn die Versicherten vorher schriftlich zugestimmt haben und sich der Prozess transparent verfolgen lässt. Die Zustimmung muss der Versicherte jedoch jederzeit widerrufen können.
Quelle: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausschuss-empfiehlt-ausnahmen-beim-makelverbot-117375/, 11. Mai 2020
Virtuelles Krankenhaus NRW unterstützt Covid-19 Behandlungen
Das Virtuelle Krankenhaus Nordrhein-Westfalen ist mit 200 Beratungen zu Covid-19 innerhalb von einer Woche gestartet. Hierbei stellen die Universitätskliniken Aachen und Münster ihre intensivmedizinische und infektiologische Expertise zu schweren stationären Covid-19 Verläufen zur Verfügung. Durch die telemedizinische Unterstützung konnten ein Großteil an Verlegungen vermieden und Patienten heimatnah versorgt werden. Themen der Telekonsile seien beispielsweise der Zeitpunkt des Beatmungsbeginns, die Lagerungstherapie der Patienten oder die Entwöhnung von der künstlichen Beatmung. Durch die Unterstützung des Virtuellen Krankenhaus Nordrhein-Westfalens konnte laut Landesregierung die Zahl der Betten mit adäquater medizinischer Expertise kurzfristig gesteigert und die Behandlungsressourcen dadurch mehr als verdoppelt werden.
Quelle: https://www.medical-tribune.de/praxis-und-wirtschaft/ehealth/artikel/covid-19-telekonsil-schafft-heimatnahe-versorgung-fuer-schwer-erkrankte-patienten/, 27. April 2020
Gesundheitsdaten in Apps sollen durch technische Richtlinie des BSI geschützt werden
Laut BSI-Präsident Arne Schönbohm verdienen sensible Gesundheitsdaten einen besonderen Schutz. Deshalb hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine technische Richtlinie entwickelt, die bei Anwendung den Zugriff Unbefugter auf Gesundheitsdaten, die in mobilen Gesundheitsanwendungen verarbeitet werden, erschweren soll (BSI TR-03161). Grundsätzlich könne die Technische Richtlinie bei allen mobilen Anwendungen, die sensible Daten verarbeiten und speichern, herangezogen werden. Die Sicherheitsanforderungen sollen von Anfang an bei der Softwareentwicklung eingeplant werden.
Quelle: https://www.it-zoom.de/mobile-business/e/datenschutz-bei-gesundheits-apps-25658/, 22. April 2020