Kategorie: ‘Pflege’
Ärztenetz führt erstmalig elektronischen Pflegebericht ein
Das Ärztenetz Solimed plane derzeit die Einführung eines elektronischen Pflegeberichts für die Alten- und Pflegeheime in Solingen. Ein solches Konzept gebe es, dem Geschäftsführer Mark Kuypers zu Folge, in Deutschland bisher noch nicht.
Mit dem neuen System sollen Lücken in der Versorgung der pflegebedürftigen Heimbewohner geschlossen und die Abstimmung zwischen den behandelnden Akteuren erleichtert werden.
Mit einem Blick auf den Computerbildschirm erfahre der Arzt alles, was er wissen muss, ohne dabei lange auf die Übermittlung von wichtigen Laborwerten warten zu müssen. Einen Gesundheitspass, mit den wichtigsten medizinischen Daten, erhielten die Mitglieder des Netzwerkes schon seit einigen Jahren.
Quelle:
RP Online, 8.5.2013
Mangelnde Dokumentation in Pflegeheimen
Forscherinnen vom Institut für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf beklagten, dass es äußerst schwierig sei, valide Informationen zu Modellprojekten zur verbesserten fachärztlichen Versorgung von Pflegenheimbewohnern zu bekommen. Kritisiert wurde vor allem die mangelnde Dokumentation darüber, welche Maßnahmen funktionieren und welche nicht.
Eine nicht fachgerechte Diagnostik und Dokumentation von Erkrankungen, eine unzureichende Dokumentation von Verordnungen sowie eine unzureichende fachliche Kommunikation zwischen den beteiligten Berufsgruppen seien nur einige Faktoren, die zu einer Fehl- und Unterversorgung der Heimbewohner führten.
Die Forscherinnen forderten eine Berichtspflicht bei Projekten und die Veröffentlichung von detaillierten Projektbeschreibungen.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 19.4.2013
Telemedizinische Langzeitbetreuung für herzschwache Patienten
Patienten, die an einer chronischen Herzschwäche leiden, sollen im Rahmen der sogenannten INTENSE-HF Studie fernmedizinisch überwacht werden.
Gemeinsam mit dem Austrian Institute of Technology und T-Mobile, nimmt das Ludwig Boltzmann Institut für Transnationale Herzinsuffizienzforschung 300 Probanden auf. Die Hälfte von ihnen wird telemedizinisch überwacht. Deren selbstgemessenen Daten schicken sie per Near Field-Technologie an ein Smartphone. Dieses leitet die Informationen wiederum an die Klinik weiter.
Bei abweichenden Daten können die Spezialisten sofort reagieren und Kontakt mit dem zuständigen Hausarzt aufnehmen. Dieser kann daraufhin die Therapie sofort anpassen.
Quelle:
Steiermark.ORF, 14.3.2014
Sektorübergreifendes Gesundheitsdorf in Berlin
2014 soll in Berlin Zehlendorf ein sektorübergreifendes Gesundheitszentrum auf 24.000 Quadratmetern eröffnet werden.
Auf dem ehemaligen Klinikgelände sollen möglichst Ärzte vieler Fachrichtungen sowie andere Versorger aus dem Gesundheitsmarkt zusammenkommen und Patienten unter anderem kürzere Wege zwischen verschiedenen Fachärzten ermöglichen.
Die Angebote sollen von Prävention bis Rehabilitation reichen und auch die Alternativmedizin nicht aussparen.
Quelle:
Ärztezeitung, 20.02.2013
Pilotprojekt Vitalig – Im Alter länger zu Hause leben
Ein neues Pilotprojekt der deutschen Telekom, in Zusammenarbeit mit der AOK Rheinland/Hamburg, soll Senioren das Leben im eigenen Haus länger ermöglichen. Bei dem zunächst auf zwei Jahre beschränkten Projekt „Vitalig“ sollen 100 Senioren mit Bildtelefonen und speziell konfigurierten PCs ausgestattet werden, die sie im Alltag zu Hause unterstützen sollen.
Im Wesentlichen bestehe Vitalig aus einem einfach handzuhabenden Videotelefonie-System, mit dem sich teilnehmende Senioren vor allem mit Gesundheitsdienstleistern, aber auch mit Familienmitgliedern vernetzen können. Die beteiligten Ärzte und Apotheken sowie ein Sanitätshaus seien über die Kommunikationsplattform verbunden. Desweiteren enthalte die Plattform ein rudimentäres Shop-System, mit dem die Teilnehmer direkt in Apotheken oder im Sanitätshaus Waren bestellen können.
Quelle:
Heise Online, 28.1.2013
Telerehabilitation für zu Hause
Eine neue Technologie vom Fraunhofer Fokus soll es Patienten künftig ermöglichen, ihre Reha-Übungen zu Hause durchführen zu können, und gleichzeitig sicherstellen, dass sie die richtigen Bewegungen ausführen.
Die Grundlage bildet eine Technologie, die aus einem Übungseditor, einer Reha-Box und einer mobilen Sensoreinheit, die an das Smartphone angeschlossen wird, besteht. Der Therapeut konzipiert im Übungseditor ein patientenindividuelles Trainingsprogramm. Zu Beginn werden mit einer Software die Körperdaten jedes Patienten in drei Dimensionen modelliert und auf ein biomechanisches Computermodell übertragen. Die Reha-Box analysiert anschließend die Daten, die die zugehörige Kamera vom übenden Patienten aufgenommen hat und sendet diese ausgewertet, via Internet an das Reha-Zentrum.
Zusätzlich misst eine mobile Einheit in Form von Sensoren im Brustkorb oder einer Uhr die Vital- und Bewegungsdaten des Patienten und sendet diese an ein Smartphone.
Quelle:
Fraunhofer, 2.1.2013
Gesundheitsberufe fordern eigenen Heilberufsausweis
Die nicht verkammerten Gesundheitsberufe wollen in die Tests zur E-Card miteinbezogen werden und fordern einen eigenen Heilberufsausweis (HBA).
Derzeit seien bereits 51 Fachberufe an einem solchen Ausweis interessiert. Die Ausgabe soll über ein länderübergreifendes, elektronisches Gesundheitsberuferegister (eGBR) erfolgen.
Im Spätherbst soll ein Pilotprojekt des eGBR starten und ggf. auf weitere Berufsgruppen ausgedehnt werden. Ziel sei es, relevante Anwendungen wie beispielsweise Genehmigungsverfahren für die Verordnung von Heil- und Hilfsmitteln zu erproben.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 15.10.2012
PE-Games: Computerspiele als systematische Therapiehilfe
PE-Games (Patient Empowerment Exercise Video Games) gelten als ein neuer Trend in der Medizin und sind auf dem Weg, eine systematische Therapiehilfe zu werden.
Die auf bestimmte Krankheiten zugeschnittenen Computerspiele sollen einerseits über die betreffende Krankheit aufklären und andererseits dem Patienten ein aktives Teilnehmen am Therapieprozess ermöglichen.
Ähnlich wie bei der Entwicklung neuer Medikamente müssen Details wie Dosis, Dauer und die genaue Wirkung jedoch noch eingehend geprüft werden.
Quelle:
Futurzone, 21.9.2012
Ortung Demenzkranker über ihre Kleidung
Forscher des Projekts „MOBECS“ (Mobility and Emergency Call System) wollen mithilfe neuer, in der Kleidung integrierter Technologien, Senioren zu mehr Mobilität und Sicherheit verhelfen.
Im Rahmen dieses Pilotprojektes werden bereits bewährte Ortungssysteme, wie GPS-Module mit neuen Methoden zur automatischen Notfallerkennung kombiniert.
Dazu werden Beschleunigungs- und Bewegungssensoren, GPS-Module, Mikrofone und Kameras in tragbare Geräte oder auch Kleidung und Accessoires wie Gürtel und Armbanduhr integriert.
In einer Notfallsituation sollen die mobil nutzbaren Technologien den Betroffenen sofortige Hilfestellung bieten und automatisch eine zentrale, webbasierte Service-Plattform alarmieren.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 3.9.2012