Kategorie: ‘Ärzte’
Endoprothesenregister zur Verbesserung der Versorgungsqualität
In Deutschland beteiligten sich 35 Kliniken an dem bundesweiten Probebetrieb des Endoprothesenregisters Deutschland EPRD. Das Register für künstliche Hüft- und Kniegelenkoperationen, in das sowohl Daten der Kliniken als auch der Krankenkassen mit einfließen, soll die Zahl unnötiger Eingriffe verringern, indem es dabei hilft, wichtige Daten über die Endoprothesen zu erfassen.
Das EPRD soll eine Art unabhängiges Frühwarnsystem werden und es Ärzten und Spitälern künftig erlauben, die Ursachen möglicher Komplikationen rechtzeitig erkennen und beheben zu können.
Quelle:
Ärztezeitung, 12.12.2012
Öffentliches Informationsportal zu klinischen Studien
Ab sofort erhält man auf der Internetplattform PharmaNet.Bund kostenlos Informationen über in Deutschland genehmigte klinische Arzneimittelprüfungen. Die Datenbank enthält Datensätze zu klinischen Prüfungen ab dem Jahr 2004 und kann gezielt nach gewünschten Aspekten, wie Arzneimittel oder Diagnostik durchsucht werden.
Ziel ist es, ein integriertes Arzneimittel-Informationssystem zu erschaffen, das bundesweite amtliche Daten über zugelassene Medikamente zentral zur Verfügung stellt.
Die Plattform soll Patienten, Ärzten und Apothekern Gelegenheit zur zuverlässigen Recherche bieten. Aber auch Behörden und pharmazeutischer Industrie soll sie die Arbeit erleichtern.
Die AkdÄ hat jedoch kritisiert, dass die Datenbank bislang keine Ergebnisse von klinischen Studien enthalte und der Erfassungszeitraum seit 2004 zu kurz sei.
Quelle:
Deutsche Apotheker Zeitung, 3.12.2012
Ärzteblatt, 5.12.2012
Ärzte und Apotheker werden zu verstärkter Kommuniaktion gezwungen
Durch die Erneuerung der Apothekenbetriebsordnung, die im Juni 2012 in Kraft trat, soll die Kommunikation zwischen Ärzten und Apothekern gefördert werden, um so Fehldosierungen und Inkompatibilitäten bei Rezepturen vorzubeugen.
Apotheken seien verpflichtet eine Herstellungsanweisung für individuelle Rezepturen zu erstellen und diese vor deren Anfertigung auf Plausibilität zu prüfen.
Dabei ist beispielsweise zu prüfen, ob Dosierung und die Applikationsart den üblichen Empfehlungen entsprechen und ob die eingesetzten Wirkstoffe untereinander sowie mit den gewählten Rezepturgrundlagen kompatibel und stabil sind. Ergeben sich Bedenken, muss der Apotheker diese mit dem verschreibenden Arzt klären.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 30.11.2012
Neue Software zur Verbesserung des Versorgungsmanagements
Die CompuGroup und Medical Deutschland AG (CGM) und die OptiMedis AG arbeiten gemeinsam an einer webbasierten Software, die zukünftig die medizinische Versorgung und die Arbeit von Ärztenetzen verbessern soll.
Bereits praxiserprobte Behandlungspfade des „Gesunden Kinzigtals“, das von OptiMedis gemanagt wird, sowie elektronische Patientenakten sollen dabei in einer IT-Gesamtlösung integriert werden. Die neue sektor- und fachübergreifende Software soll die Vernetzung von Ärzten fördern und ein Management-Tool zur Organisation der zentralen Prozesse darstellen.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 18.11.2012
Digitale Gesundheitswirtschaft spart Kosten
Ein intelligentes Gesundheitsnetz könnte dem deutschen Gesundheitssytsem einen Nutzen von über 12 Milliarden Euro jährlich bringen. Das ergab eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung im Auftrag des BITKOM.
Voraussetzung dafür sei u.a. der flächendeckende Einsatz der elektronischen Gesundheitskarte, der elektronischen Patientenakte sowie von Telemonitoring Systemen. Ein Vorbild dazu sei Dänemark. Dort finde rund 70 Prozent der Kommunikation zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen elektronisch statt.
Eine Verbesserung der Versorgung und gleichzeitige Kosteneinsparung mit Hilfe neuer Technologien hat sich auch das zweijährige Vorhaben „Modellregion für eine digitale Gesundheitswirtschaft Franken“ zum Ziel gesetzt. Mit einheitlichen Standards für Geräte und Systeme sollen durchgängige elektronische Lösungen von der Diagnose über den Austausch der Daten/Informationen zwischen den Ärzten und Klinken bis zur Abrechnung mit der Krankenkasse realisiert werden können.
AXA und DBV kooperieren mit Ärztenetzwerk
Versicherten der AXA und der DBV steht künftig ein neues Beratungs- und Unterstützungsangebot zur Verfügung. In Kooperation mit einem Netzwerk aus Ärzten und Kliniken entwickelte die private Krankenversicherung einen „Gesundheitsservice 360°“.
Dieser Service stelle Patienten mit bestimmten Krankheitsbildern eine qualifizierte Rundum-Beratung und -Begleitung zur Verfügung. Ausgewählt würden Partnerärzte, die in ihren Fachgebieten anerkannte Spezialisten sind. Diese seien dann wiederum zu einer leitlinienorientierten Behandlung verpflichtet und bekämen keine Extra-Vergütung.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 11.11.2012
Neue Wissensdatenbank prognostiziert orale Bioverfügbarkeit von Wirkstoffen
Das Biotech-Unternehmen PharmaInformatik entwickelte in den letzten acht Jahren eine umfassende Wissensdatenbank zur oralen Bioverfügbarkeit von Wirkstoffen und Medikamenten, welche die gezielte Entwicklung neuer Medikamente am Computer ermöglicht.
Die Datenbank PACT-F (Preclinical And Clinical Trials Knowledge Base on Bioavailability) enthalte 8296 Einträge bestehend aus Ergebnissen und Versuchsbedingungen von mehr als 5000 wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur chemischen Struktur von Wirkstoffen und bis zu 17 weiteren Feldern, die im Detail die Versuchsbedingungen beschreiben (Geschlecht, Alter, Gesundheitszustand und Anzahl der Probanden, genetische Unterschiede, untersuchte Spezies, Applikationsart, Einnahme zusätzlicher Medikamente, benutzte Messmethode, Formulierung und weitere Beschreibungen der Studien).
Mit Hilfe dieser Datenbank sollen Computermodelle zur Vorhersage der oralen Bioverfügbarkeit im Menschen erstellt werden. Dies erhöht die Erfolgsaussichten von neuen Medikamenten und führt zu mehr Sicherheit bei klinischen Studien am Menschen.
Quelle:
Nordic Market, 12.11.2012
Präzisionsverfahren ermittelt Wege der Seuchen
Forscher des Max-Planck-Instituts für Mathematik haben ein Verfahren entwickelt, das es ermöglicht, die Ausbreitung einer Infektion schnell und genau abzuschätzen, um so gezielt Gegenmaßnahmen einleiten zu können.
Die computergestützte Methode identifiziere jene Personen in der Bevölkerung, die Infektionen am stärksten verbreiten. Dabei zeichne es sich besonders dadurch aus, dass es mit einem wesentlich geringeren Rechenaufwand als vergleichbare Präzisionsverfahren die Anzahl an Personen abschätzt, die eine bestimmte Person direkt oder indirekt angesteckt hat.
Quelle:
Ärzteblatt, 26.10.2012
Die zweite Generation der eGK
Ab 2017/2018 soll die mit neuen Funktionen ausgestattete zweite Generation der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) verteilt werden.
Im Gegensatz zum bisherigen Modell, welches mit zwei PINs und zugehörigen PUKs gesichert ist, soll die zweite Kartengeneration mit nur noch einer „Multireferenz-PIN“ ausgestattet sein, um „das Gedächtnis des Karteninhabers zu schonen“.
Desweiteren werde im künftigen Modell die Möglichkeit bestehen, neue Berufsgruppen (z.B. „Hebammen“) einfach hinzuzufügen, sowie bereits bestehende zu differenzieren („Arzt“ oder „Psychologe“).
Quelle:
Heise Online, 26.10.2012
Genanalyse in zwei Tagen hilft Neugeborenen
US-Forscher aus einem Krankenhaus in Kansas City konnten mit einer neuen Technik demonstrieren, dass sich das komplette Genom von Neugeborenen im Notfall innerhalb von 50 Stunden analysieren lässt. Mit der sogenannten Turbo-Sequenzierung könne man bei bestimmten genetischen Krankheiten sehr genaue Diagnosen erstellen.
Künftig soll dieses Verfahren Ärzten die Chance geben, Säuglingen mit schwer zu diagnostizierenden Krankheitsbildern schnell und effizient helfen zu können. Eine Herausforderung liege jedoch noch in der Interpretation der riesigen Datenmengen.
Quelle:
Heise Online, 17.10.2012