Schlagwort: ‘Großbritannien’
Britische Kliniken verlieren zahlreiche Patientenakten
Laut dem britischen Marktforschungsunternehmen ICM Research sollen in britischen Kliniken seit 2011 über zwei Millionen Patientenakten verloren gegangen sein. Verloren hieße dabei, die Akten seien falsch versendet worden, versehentlich weggeworfen oder auf anderem unbekanntem Wege verschwunden.
Die British Medical Association (BMA) fordere jetzt vom Gesundheitsministerium Abhilfe durch Überprüfung und Straffung der Datenschutzbestimmungen und eine Verbesserung der Datenübermittlung.
Ärzte Zeitung, 09.04.2014
Englands Polizei bekommt Zugang zu zentral gespeicherten Patientendaten
Englands Gesundheitsdienst NHS plane Patientendaten in Zukunft zentral zu speichern und somit für Forschungseinrichtungen zugänglich zu machen. Mit der Opt-Out Regelungen könnten sich Patienten davon befreien.
Laut des Guardian könne die Polizei jedoch alle medizinischen Daten anfordern, einschließlich ihrer genauen Identitäten, und zwar völlig unabhängig davon, ob diese Person die Opt-Out Regelung in Anspruch genommen habe oder nicht. Alle Daten würden auf dieser zentralen Speicherung vorhanden sein. Die Anfrage müsse lediglich von einer Amtsperson des Informationszentrums, die den Patienten nicht persönlich kenne, bestätigt werden.
Quelle:
the guardian, 06.02.2014
Englands Gesundheitsdienst will Patientendaten zentral speichern und weiterverkaufen
Der Gesundheitsdienst NHS England wolle ab März 2014 pseudonymiserte Patientendaten auf einer zentralen Datenbank sammeln und dann zur Verfügung stellen. Ab Sommer diesen Jahres solle der Dienst für Forschungseinrichtungen, Pharmakonzerne und Versicherungen gegen Entgelt bereitstehen.
Die Daten würden von Ärzten und Krankenhäusern erfasst werden und über das Health and Social Care Information Centre (HSCIC) verwaltet werden. Mit der Opt-Out Möglichkeit könnten Patienten über Ihren Hausarzt eine Nichtteilnahme in ihrer Patientenakte vermerken lassen und würden somit nicht am Verfahren teilnehmen.
Laut eines Sprechers des HSCIC bestehe durchaus ein Restrisiko zur Rückverfolgung der Patientendaten, allerdings sei das Risiko theoretischer Art und der Vorteil für den medizinischen Fortschritt bedeutend.
Weiterer Artikel zum Thema hier.
Quelle:
heise online, 21.01.2014
Nach aktueller Meldung, solle die Patientendatensammlung in England um eine halbes Jahr verschoben werden. Gründe dafür seien Bedenken, die sich gezeigt hätten. Patienten und Interessenverbände forderten mehr Informationen zum System, über dessen Vorteile und und über ihre Rechte.
Quelle:
heise online, 19.02.2014
Transparenz in der Arzneimittelforschung gefordert
Seit Jahren werde von kritischen Medizinern eine Offenlegung aller Studiendaten gefordert. Losgetreten wurde die Kritik mit einer Artikelserie im Journal „The Lancet“, die eine sinnlose Verschwendung von Steuergeldern für klinische Studien in der Arzneimittelforschung zum Vorschein brachte.
Der Vorwurf umfasste unter anderem auch die Manipulation der Studienergebnisse, indem nur ausgewählte Daten publiziert würden. Trotz Zulassung bliebe deshalb ungewiss, ob die neuen Medikamente dem Wohle der Patienten dienten.
Gegen die Offenlegung wehren sich Pharmaunternehmen immer noch mit dem Argument, Geheimhaltung zähle zu den Grundlagen ihres Erfolges.
Quelle:
Focus Online, 25.1.2014
Großbritannien: Arzttermine online buchen
Mit dem Online-Buchungssystem des Londoner Start-up Unternehmens Zesty ließen sich Arzttermine online außerhalb der Geschäftszeiten buchen. Den bereits 200 registrierten Zahnarztpraxen sollen noch weitere Gesundheitssektoren folgen.
Bisher sei es in Großbritannien nicht üblich gewesen einen Arzttermin im Voraus zu vereinbaren. Stattdessen mussten die Patienten morgens in der Praxis anrufen, um nachmittags einen Termin zu bekommen. Das habe zu blockierten Telefonleitungen und gestressten Patienten geführt.
Problematisch sei allerdings, dass zwei Drittel der Krankenhauseinweisungen Patienten im Alter von 65 Jahren und aufwärts betreffe und diese Patientengruppe eher kein online basiertes Buchungssystem nutze.
Quelle:
Economist, 13.8.2013
Großbritannien setzt verstärkt auf Telemedizin
Die Regierung Großbritanniens plant eine verstärkte telemedizinische Versorgung von Patienten. Die Telemedizin sei für britische Hausärzte bereits ein wichtiger Bestandteil der Patientenversorgung und verringere die Zahl der Praxis- oder Klinikbesuche, wodurch sowohl Zeit als auch Kosten eingespart würden.
Bereits im Dezember 2011 startete das Londoner Gesundheitsministerium zu diesem Thema die Kampagne „Three Million lives“, um Hausärzte dazu zu bewegen, Patienten vermehrt via Telemedizin zu betreuen.
Im internationalen Vergleich falle auf, dass die Briten anscheinend deutlich positiver gegenüber der Behandlung mittels Telekommunikation eingestellt seien als die Deutschen.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 26.2.2013
Britischer Gesundheitsdienst kippt milliardenschweres IT-Projekt
Ein in Großbritannien laufendes Mammut-Projekt zur Schaffung einer elektronischen Patientenakte ist nach jahrelangen Verzögerungen und Investitionen in Höhe von rund 12,7 Milliarden Pfund (umgerechnet etwa 14,5 Milliarden Euro) nun wohl gescheitert. Gesundheitsminister Andrew Lansley macht den „Top-Down-Ansatz“ für das scheitern verantwortlich und favorisiert eine dezentrale Weiterentwicklung der bestehenden Systeme.
via Heise Online