Schlagwort: ‘Online-Rezept’
E-Rezept wird ab 1. Januar 2024 Standard für gesetzlich Versicherte
Das E-Rezept gibt es bereits seit 2022. Ab dem 01.01.2024 wird es nun aber verbindlich für alle gesetzlich versicherten Patienten. Für Patienten gibt es mehrere Wege das Rezept dann einzulösen. Man kann es mit der elektronischen Gesundheitskarte einlösen, per E-Rezept App oder mit einem Rezeptcode, welchen die Apotheke scannt.
Das E-Rezept kann sowohl in allen Apotheken deutschlandweit eingelöst werden als auch in Online-Apotheken.
Eine zuvor verbreitete Sorge war bezüglich des Datenschutzes beim E-Rezept. Auf der Website der Bundesregierung wurde nun darüber aufgeklärt. Bei einer digitalen Übertragung des Rezeptes von der Arztpraxis bis in die Apotheke werden die Rezepte mehrfach verschlüsselt, sodass sie vor unbefugtem Zugriff geschützt seien. Das E-Rezept werde von dem Arzt oder Ärztin signiert und könne anschließend nicht mehr bearbeitet werden. Es werde regelmäßig auf seine Sicherheit geprüft, um den Schutz der Daten zu gewährleisten.
Quelle:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/ab-1-januar-das-e-rezept-wird-standard-2198360 (zuletzt aufgerufen am 27.12.2023)
Shop-Apotheke will Vorreiterrolle im Medikationsmanagement einnehmen
Der niederländische Arzneimittelversender Shop-Apotheke will durch den Ausbau digitaler Gesundheitsdienste eine Vorreiterrolle im digitalen Medikationsmanagement einnehmen. Hierzu wurde die Smartpatient GmbH erworben. Diese hat insbesondere die MyTherapie-App entwickelt, die für beinahe alle chronischen Krankheiten geeignet ist. Hierbei unterstützt sie die ca. 1.4 Millionen Nutzer durch ein digitales Medikationsmanagement, Tagebuch für Messwerte und ausdruckbaren Gesundheitsberichten in der Therapietreue. Shop-Apotheke hat diesen Erwerb vor dem Hintergrund der Einführung des E-Rezepts getätigt, um bei ihren Kunden mit digitalen Angeboten punkten zu können. Weiterhin versprichts sie sich die Möglichkeit weiterer Partnerschaften mit der pharmazeutischen Industrie und dem Gesundheitswesen.
Quelle: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2021/01/08/shop-apotheke-kauft-ein, 11. Januar 2021
Kein Wettbewerbsvorteil für Apotheken aufgrund früher TI-Anbindung
Apotheken müssen bis zum 30. September 2020 an die Telematikinfrastruktur (TI) angeschlossen sein. Für andere Leistungserbringer wie Sanitätshäuser gibt es bis jetzt noch keine Pflicht, sich an die TI anzuschließen. Deshalb hat sich die FDP in einer kleinen Anfrage danach erkundigt, ob den Apotheken dadurch Wettbewerbsvorteile entstehen. Die Bundesregierung sehe keinen wettbewerbsrelevanten Nachteil für andere Leistungserbringer gegenüber Apotheken, weil die Nutzung des E-Rezepts erstmal nur für apothekenpflichtige Arzneimittel gedacht sei. In einem zweiten Schritt soll dies auch Betäubungsmittel umfassen. Erst langfristig soll die TI auch für andere Heil- und Hilfsmittel genutzt werden.
Um das E-Rezept auch auf Heil- und Hilfsmittel auszuweiten, müsse die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der GKV-Spitzenverband bis Ende 2020 in den Bundesmantelverträgen die notwendigen Regelungen für die Verwendung elektronischer Hilfsmittelverordnungen definieren.
Quelle: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/08/25/bundesregierung-fruehe-ti-anbindung-der-apotheken-ist-kein-wettbewerbsvorteil, 3. September 2020
Mehr als die Hälfte der Deutschen kaufen Arzneimittel online
Laut einer Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1193 Personen in Deutschland ab 16 Jahren bestellen 58 Prozent der Deutschen regelmäßig bei einer Onlineapotheke. 17 Prozent lösten auch Rezepte für verschreibungspflichtige Medikamenten in einer Onlineapotheke ein. Besonders jüngere Verbraucher bestellen ihre Medikamente online. Unter denjenigen, die online Medikamente bestellen, wird besonders die angebotene Auswahl, die Liefergeschwindigkeit und das Preis-Leistungs-Verhältnis gelobt. Onlineapotheken verbesserten insbesondere die Versorgung von Menschen in ländlichen Regionen sowie von älteren und mobil eingeschränkten Personen.
Im Übrigen nutzen aber fast alle Befragten auch Vor-Ort-Apotheken für verschreibungspflichtige (99 Prozent) und nicht verschreibungspflichtige Medikamente (74 Prozent).
Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/115682/Mehr-als-jeder-zweite-Deutsche-kauft-Arzneimittel-online, 29. August 2020
Deutschlands größter Pharmahändler entwickelt zentrales Gesundheitsportal
Für viele Anbieter in der Gesundheitsbranche ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis internationale E-Commerce-Giganten in den Markt einsteigen. Deshalb haben sich führende Unternehmen aus dem Pharmahandel und Apothekenmarkt zu einer Allianz zusammengeschlossen. Ihr Ziel sei es, ein zentrales Gesundheitsportal für Deutschland an den Markt zu bringen, in dem möglichst viele Leistungsbringer im Gesundheitsbereich über eine offene Plattform gebündelt werden und so für Patienten einen echten Mehrwert bieten. Der Pharmahändler Phoenix und die Apothekeninitiative haben hierbei ihre ehemals konkurrierenden Plattformen zusammengeschlossen.
Die neue Gesundheitsplattform soll via Smartphone-App für die Nutzer erreichbar sein. So sollen Kunden beispielsweise über die Plattform einen Arzt für eine telemedizinische Behandlung finden und nach der Behandlung wiederum über die Plattform ein Medikament bei einer Apotheke ihrer Wahl bestellen können. Gleichzeitig könne der Arzt die Abrechnung mit der Krankenkasse ebenfalls über das System vornehmen.
Quelle: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/gesundheitsbranche-allianz-gegen-amazon-arzt-apotheke-und-abrechnung-in-einer-app/25986606.html?ticket=ST-6443036-TVvI52z1ecLH39D7XVZt-ap4, 11. Juli 2020
E-Rezept soll ab Anfang 2022 verpflichtend werden
Das Bundesgesundheitsministerium will am 1. April 2020 im Bundeskabinett das Patientendatenschutzgesetz (PDSG) verabschieden. Dieses Gesetz legt fest, dass ab dem 1. Januar 2022 ein elektronisches Rezept bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln eingeführt sein muss. Hierbei bleibe die freie Apothekenwahl des Versicherten in jedem Fall bestehen. Der Gesetzesentwurf geht ebenfalls davon aus, dass die Kosten für die Sozialversicherung weiter steigen werden. Wenn nur 20 Prozent der gesetzlich Versicherten die elektronische Gesundheitskarte im ersten Jahr nutzten, könnten die Mehrausgaben der Krankenkassen bei ungefähr 90 Millionen Euro liegen.
Weiterhin enthält das Gesetz die Frist, dass die gematik bis zum 30. Juni 2021 Festlegungen für ein Zugriffsmanagement für andere medizinische Berufe erarbeiten muss.
Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/111529/Bun%C2%ADdes%C2%ADge%C2%ADsund%C2%ADheits%C2%ADmi%C2%ADnis%C2%ADter%C2%ADium-will-E-Rezept-verpflichtend-ab-Anfang-2022, 7. April 2020
Plattformlösung für Apotheken zur Bewältigung der Digitalisierung
Viele Kunden haben durch die Digitalisierung erhöhte Ansprüche an die Flexibilität von Gesundheitsdienstleistern, denen sich auch Apotheken nicht entziehen können. Somit zwingt die Digitalisierung Apotheken, die in ihren Ursprüngen meist als Einzelkämpfer unterwegs waren, ihre Kräfte zu bündeln. Einige Apotheken bieten bereits Botenlieferungen und Onlineshops an, doch der Markt ist mit den 19.400 Vor-Ort-Apotheken und den Versandapotheken fragmentiert. Dies soll sich durch Plattformen und das elektronische Rezept, welches 2021 startet, verändern.
Der Plan der Apotheken ist es, eine einheitliche Benutzeroberfläche zu schaffen, auf der Patienten mit wenigen Klicks auswählen können, Medikamente zugesendet zu bekommen oder abzuholen und ob sie online oder vor Ort beraten werden möchten. Fast ein Fünftel der Umsätze mit rezeptfreien Arzneimitteln wird in Deutschland mittlerweile über den Versandhandel abgewickelt. Deshalb seien Plattformen die einzige Möglichkeit, am wachsenden Onlinemarkt zu partizipieren. Es gibt verschiedene Ansichten, wie solche Plattformen aussehen sollen. Clemens Oberhammer von Simon-Kucher & Partners betont, dass es darauf ankomme, möglichst viele Verkäufer und Käufer zu haben. Aus seiner Sicht könnten Plattformen mit Großhandelsbeteiligung einen Vorteil haben, da der Großhandel bereits den Zugang zu tausenden Apotheken hat. Wenn es mehrere Plattformen gebe, könne es auch zu einem Verdrängungswettbewerb kommen.
Quelle: https://www.handelsblatt.com/technik/digitale-revolution/digitale-revolution-medikamente-per-klick-so-soll-die-apotheke-der-zukunft-aussehen/25605354.html?ticket=ST-27542-c42e0mRyvkZAxORq0XDf-ap3, 9. März 2020
E-Health Plattform Aimedis bietet hauseigene Token an
Auf der E-Health Plattform Aimedis können Patienten ihre Daten teilen, Rezepte erneuern, Ärzte konsultieren und Therapiesitzungen durchführen. Nun bietet die Plattform auch hauseigene Token (digitale Währung) zum Verkauf an mit denen weltweit für Gesundheitsdienstleistungen bezahlt werden kann. Diese Gesundheitsdienstleistungen können beispielsweise Videokonferenzen mit dem Hausarzt, Therapien oder Krankschreibungen fallen.
Hierbei sei aufgrund der integrierten Blockchain-Technologie eine hundertprozentige Anonymität, Transparenz ins Sicherheit in allen gesundheitsbezogenen Transaktionen garantiert. Der Patient könne selber bestimmen wer welche Gesundheitsdaten sieht.
Quelle: https://kryptoszene.de/was-haben-die-ehealth-aim-token-zu-bieten/, 21. Februar 2020
Flächendeckendes E-Rezept Modell mit Videosprechstunde in Hessen
Der Hessische Apothekerverband hat gemeinsam mit Ärzten, Krankenkassen und IT-Firmen ein eigenes E-Rezept-Modell auf Basis der estnischen Technologie vorgestellt. Das Pilotprojekt besteht aus einer Videosprechstunde mit E-Rezept Verordnung. Ziel sei es, eine erprobte und ausgefeilte Lösung als Blaupause für eine flächendeckende Einführung des E-Rezepts zu entwickeln. Das Projekt setzt auf der in Estland bereits bewährten FHIR-Plattform und der Verbindungstechnologie X-Road auf, die den sicheren Austausch zwischen verteilten Systemen ermöglichen.
In Hessen sollen zunächst Ärzte in Bereitschaftsdienst, später auch niedergelassene Ärzte Videosprechstunden anbieten. Den Patienten kann während der Videosprechstunde ein E-Rezept ausgestellt werden, welches an eine teilnehmende Apotheke weitergeleitet werden kann.
Alle Informationen von Patienten, Ärzten und Leistungserbringern würden strikt getrennt in drei unterschiedliche Datensilos verschlüsselt. Die Daten können fälschungssicher mittels Blockchain-Technologie miteinander verknüpft werden. Weiterhin sei es dem Patienten möglich, alle Zugriffe auf seine Daten zu verfolgen.
Quelle: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/e-rezept-modell-mit-videosprechstunde-in-hessen-115629/, 18. Februar 2020
Frankreich will Verkauf von Medikamenten über Internetplattform zulassen
Die französische Regierung kündigt an, den Verkauf nicht rezeptpflichtiger Medikamente über Internetplattformen zuzulassen. Französische Apotheken haben schon heute das Recht Bestellungen über das Internet anzunehmen. Jedoch müssen die Medikamente physisch vorhanden sein. Nach der neuen Regelung soll der Verkauf auch über Sammelstellen abgewickelt werden können, sodass diese Einschränkung weg fällt. Einzige Bedingung, dass die Sammelstellen unter der Kontrolle eines Apothekers stehen.
Der französische Apothekerverband befürchtet, dass dadurch Versandhändler wie Amazon ein zentrales Depot aufbauen könnten, über das sie selber Medikamente vertreiben. Das Gesundheitsministerium betont, dass dies nicht vorgesehen sei, sondern das Gesetz die Versorgung ländlicher Regionen sichern soll.
Quelle: https://www.fr.de/wirtschaft/arzneimittel-amazon-13524225.html, 14. Februar 2020