Archiv für Juli 2012
Gesundheitsapps schaffen Transparenz
Online-Plattformen wie beispeilsweise Diagnosia.com verhelfen zu mehr Transparenz. Das Medikamentensuchportal, welches bald auch als Fachinformations-App zur Verfügung steht, ermöglicht Usern aus 14 verschiedenen Ländern, die Beipackzettel von Arzneinmitteln online einzusehen. Der Service soll künftig auch Medizinstudenten und Apotheken unterstützen, schneller an Informationen zu kommen.
Die Nutzung ist kostenlos und ermöglicht Zugriff auf das Medikamentenverzeichnis. Es können Informationen über Medikamente und Hersteller abgerufen und nach ähnlichen Produkten mit gleichen Wirkstoffen gesucht werden.
Eine weitere Bereicherung bietet das Telemonitoring. Dabei diagnostiziert, berät und überwacht der behandelnde Arzt seinen Patienten per Fernuntersuchung. Der Patient entscheidet selbst, welche und wie viele seiner Daten er über ein Telemonitoring-System an seinen Arzt weiterleitet.
Quelle:
Futurezone, 13.7.2012
Apothekennetz entlastet Ärzte
Der Spardruck im Gesundheitswesen wächst. Es mangelt an Ärzten und die Notfallstationen sind überlastet. Ein Grund dafür ist, dass viele Patienten schon bei Bagatellerkrankungen einen Arzt aufsuchen.
Abhilfe sollen sogenannte NetCare-Apotheken schaffen. Der Patient schildert dem Apotheker oder der Apothekerin seine Beschwerden. Handelt es sich dann tatsächlich um eine Erkrankung, die einer ärztlichen Behandlung bedarf, kann in einem Nebenraum ein Arzt per Viedeokonferrenz zugeschaltet werden. Dieser hat die Möglichkeit nach einer Beratung sofort ein Rezept auszustellen und es der Apotheke umgehend zukommen zu lassen.
Ziel des schweizerischen Pilotprojekts ist es, sowohl den Ärztemangel auszugleichen als auch Kosten zu sparen.
Quellen:
Neue Zürcher Zeitung, 9.1.2012
Neue Zürcher Zeitung, 30.7.2012
Ein weiterer Schritt zum strukturierten Arztbrief
Aus heutiger Sicht erscheinen die derzeitigen Kommunikationswege zwischen Ärzten veraltet. So werden Arztbriefe meist noch per Fax oder auf Papier an die Kollegen verschickt.
Das Softwarehaus Duria bietet den Ärzten nun eine Alternative in Form einer neuen IT-Software an. Dabei können mehrere, über die Praxissoftware erstellte Arztbriefe mit dem elektronischen Heilberufeausweis (eHBA) signiert und dann als PDF-Dokument mittels Stapelsignatur verschlüsselt über die D2D-Telematikplattform verschickt werden.
Weitere Ärzte interessierten sich bereits für das Verfahren. Es sei rechtssicher, nur die gewünschten Adressaten können den Brief lesen.
Quelle:
Ärzte Zeitung, 1.2.2012
Spardruck im Gesundheitswesen
Dem Gesundheitswesen fehlt es an Geld , doch die Behandlungen werden teurer. Die Konzerne reagieren auf den Spardruck in den Gesundheitssystemen der Industrieländer.
Siemens Healthcare, einer der größten Hersteller von medizinischen Großgeräten, modifizierte seine Verkaufsstrategie.
Statt der Konkurrenz immer technisch einen Schritt voraus zu sein, geht es nun darum, jede Technik zum günstigsten Preis anzubieten. Die Ingenieure forschen nun daran, wie sie die Geräte billiger machen können. Erst vor kurzem hat Siemens einen Magnetresonanz-Tomografen vorgestellt, der fast um die Hälfte günstiger ist als der etwa gleich leistungsstarke Vorläufer vor sechs Jahren.
Quelle:
Frankfurter Rundschau, 15.7.2012
Mikrochip – Apotheke unter der Haut
Vergessliche Patienten müssen sich womöglich in Zukunft keine Sorgen mehr darüber machen, die Einnahme ihrer Medikamente zu versäumen.
Forscher entwickelten und testeten erstmals ein implantierbares Wirkstoffdepot in Form eines Mikrochips. Dieser wird dem Patienten unter die Haut gesetzt und enthält mehrere Kammern mit einem Wirkstoff. Über ein elektrisches Signal lassen sich die Kammern einzeln öffnen und das darin enthaltene Medikament wird freigesetzt.
Quelle:
Stern.de, 16.2.2012
eGK soll künftig Organspende-Status enthalten
Der Bundestag beschloss, dass die elektronische Gesundheitskarte (eGK) ab dem Jahr 2017 auch den Organspende-Status eines Patienten enthalten soll. Vorab würden künftig jedes zweite Jahr alle Bundesbürger ab dem 16. Lebensjahr, hinsichtlich ihrerer Bereitschaft zur Organspende befragt. Im Falle der Zustimmung wird diese Information dann auf der eGK vermerkt.
Dies diene der verbesserten und vereinfachten Dokumentation der Bereitwilligkeit zur Organspende.
Die Speicherung der Organspendebereitschaft soll vom Arzt vorgenommen werden, kann aber auch vom Patienten in der sicheren Umgebung eines Patientenkiosks bei einer Krankenkasse durchgeführt werden.
Seit dem 1.11.2012 besteht nun auch in Deutschland die Möglichkeit die eigene Bereitschaft zur Organspende auf seinem Facebook Profil zu vermerken.
Quelle:
Heise Online, 25.5.2012
Biodatenbank für bessere Diagnosen
Das medizinische Proteom-Center der Ruhr-Universität Bochum identifiziert Proteine, wodurch erkennbar wird, wie sich Zellen bei Erkrankungen verändern.
Zur Verwaltung der dabei bisher entstandenen ungeheuren Datenflut wurde eine Wissensdatendbank mit dem Namen „CentraXX“ entwickelt. Die Patientendaten werden dabei an einer zentralen Stelle erfasst und können dann bei Bedarf wieder aufgerufen werden.
Mit Hilfe dieses IT-Systems soll sowohl die Koordination aller beteiligten Ärzte verbessert, als auch die Entscheidung für die richtige Thearpie eines Patienten vereinfacht werden.
Quelle:
deutsches Ärzteblatt, 20.7.2012
EU-weites Frühwarnsystem
Nach der letzten EHEC Epidemie überarbeitet die EU ihr Frühwarnsystem. Mittels einer Online-Meldeplattform soll die Kommunikation zwischen den Mitgliedsstaaten verbessert und verdächtige Anzeichen für Gesundheitsrisiken effizienter erfasst werden.
Sobald diesbezüglich ein konkreter Verdacht auftritt, trägt der jeweilige Staat das betroffene Produkt, Riskio, die ergriffenen Gegenmaßnahmen und die geografische Herkunft des Produkts ein. Diese Datenbank verschafft den anderen Mitgliedsstaaten wiederum die Möglichkeit frühzeitig zu erkennen, inwiefern sie betroffen sind.
Quelle:
deutsches Ärzteblatt, 20.7.2012
Kenia: Mobiltelefone bereichern das Gesundheitssystem
In Kenia haben vier Studenten ein System entwickelt, das es ermöglicht, die Ausbreitung von Krankheiten im Land einfach, schnell und günstig zu erfassen.
Bisher wurden die unzähligen, teils handgeschriebenen Meldungen über Neuinfektionen aus über 5000 Praxen im Land, in den regionalen Büros der staatlichen Gesundheitsbehörde von Hand in eine Datenbank eingetragen.
Dieses mühselige und ineffiziente System wurde von den Studenten aufgegriffen und komplett überarbeitet. Im Mittelpunkt steht dabei das allbekannte Handy. Mit dessen Hilfe können Gesundheitshelfer in Kenia heute von überall aus Informationen an eine zentrale Datenbank übermitteln.
Quelle:
heise online, 27.6.2012
Computer kann Nebenwirkungen vorhersagen
Ein neues Computermodel, von Forschern aus den USA entwickelt, kann Nebenwirkungen von verschiedensten Medikamente vorhersagen. Dabei bedient es sich nicht lediglich einer Datenbank mit möglichen Nebenwirkungen von Medikamenten, sondern vergleicht die chemischen Strukturen eines Wirkstoffs mit solchen Molekülen, die für die Verursachung von Nebenwirkungen bekannt sind.
Quelle:
Science Daily, 11.6.2012