Das Jahr 2024 war für die Apothekenbranche geprägt von erheblichen Herausforderungen und Belastungen. Lieferengpässe und Personalmangel erreichten ein Allzeithoch, und wirtschaftliche Schwierigkeiten, verschärft durch das Skonto-Urteil, führten zu erheblichen Einbußen. Die Zahl der Apotheken sank weiter, wobei städtische und ländliche Regionen gleichermaßen betroffen waren. Zudem wurden Reformpläne von Gesundheitsminister Lauterbach, darunter die Senkung des prozentualen Zuschlags auf Rx-Arzneimittel, kontrovers diskutiert und von der Branche überwiegend abgelehnt.
Positiv hervorgehoben wurden der Wegfall der Präqualifizierung und die stärkere Zusammenarbeit der Apotheken, um politisches Gehör zu finden. Dennoch dominierte die wirtschaftliche Not die Diskussionen, und Soforthilfen sowie Reformvorschläge standen im Fokus. Forderungen nach höherer Vergütung, weniger Bürokratie und besseren Arbeitsbedingungen wurden laut.
Ein weiteres Problemfeld war die Einführung und Umsetzung pharmazeutischer Dienstleistungen. Aufgrund begrenzter Ressourcen blieb ein Großteil des dafür vorgesehenen Fonds ungenutzt. Die Hilfstaxe-Regelungen für Rezepturen führten zu Streitigkeiten mit Krankenkassen, die sich durch das Jahr zogen.
Neue Belastungen kamen durch einen Tarifvertrag mit höheren Gehältern und kürzeren Arbeitszeiten. Die von der Politik angedachten Maßnahmen, wie telepharmazeutische Unterstützung durch PTA, trafen auf breiten Widerstand. Insgesamt bewertete die Mehrheit der Apothekenteams das Jahr als schlecht, mit deutlichem Reformbedarf. Die Ampel-Koalition scheiterte im November, sodass wesentliche Reformvorhaben nicht umgesetzt wurden. Der Blick richtet sich auf 2025, mit Hoffnungen auf mehr finanzielle Unterstützung und Anerkennung.
(zuletzt aufgerufen 23.12.2024)
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2024/12/30/auf-falschem-kurs
(zuletzt aufgerufen 30.12.2024)
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